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Biomarkers of tumor recurrence in pancreatic cancer (Bio-PaC)

Translationsforschung zur tertiären Prävention bei Krebspatientinnen und -patienten innerhalb des ERA-Net TRANSCAN 

Das Pankreaskarzinom hat mit einer 5 Jahres-Überlebensrate von weniger als 5% eine der schlechtesten Prognosen für Krebserkrankungen. Die operative Entfernung des Tumors ist zurzeit die einzige Möglichkeit, die potenziell eine Heilung des Patienten ermöglicht. Trotz vollständiger Entfernung des Tumors entwickelt der Großteil der Patienten jedoch einen Tumorrückfall (Rezidiv). Bisher ist es nicht möglich ein Rezidiv ohne bildgebende Techniken zu diagnostizieren; diese wiederum eignen sich nur für die Diagnose von bereits fortgeschrittenen Rezidiven. Ziel des aus Marburg koordinierten und von der EU sowie mehreren nationalen Förderorganisationen finanzierten Kooperationsprojektes ist es, neue Biomarker zu identifizieren sowie bekannte Biomarker und Pankreas-assoziierte Mutationen im Genom hinsichtlich der Frage zu untersuchen, ob sie sich für eine molekular-gestützte frühe Diagnose von Tumorrezidiven bei Pankreaskarzinompatienten eignen. Geeignete Marker sollen dann für die Entwicklung und Optimierung eines kombinierten diagnostischen Tests („Biomarker Array“) herangezogen werden. Die technische und klinische Validierung des Arrays soll anhand von Proben stattfinden, die von Patienten mit duktalen Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) stammen, die mit Aussicht auf Heilung operiert wurden.

Das Ziel ist die Entwicklung eines in der klinischen Routine anwendbaren diagnostischen Instruments, das während der Nachsorge operierter PDAC-Patienten eingesetzt wird zur frühen, präzisen und nicht-invasiven Detektion systemischer Marker für Tumorrezidive in einem Stadium, das über bildgebende Techniken noch nicht diagnostiziert werden kann.

Das Projekt ist in drei Projektphasen aufgeteilt:

In der ersten Phase werden stabile Signaturen von Biomarkern (mRNA, miRNA und genomische Mutationen) in „liquid biopsies“ etabliert, die zuverlässig die Anwesenheit eines Pankreaskarzinoms anzeigen. Hierzu werden Proben von Patienten mit bestätigten und histologisch gut charakterisierten Tumoren verwendet. Basierend auf diesen Ergebnissen wird die Zusammensetzung des bereits bestehenden Biomarker-Array-Prototyps optimiert.

In der zweiten Projektphase wird der optimierte Array dazu verwendet, archivierte Serum- und/oder Urinproben von Pankreaskarzinompatienten zu analysieren, die zu definierten Zeitpunkten nach der Operation gewonnen wurden und somit eindeutig mit Vorhandensein oder Abwesenheit eines Rezidivs korreliert werden können.

In der dritten Projektphse schließlich wird der finale Prototyp des Biomarker-Arrays in einer prospektiven Pilotstudie eingesetzt um zu überprüfen, um wieviel früher die molekulare Analyse die Detektion eines Rezidivs erlaubt im Vergleich zu den bisher verfügbaren konventionellen Bildgebungsverfahren.

Die Kooperationspartner sind:

Philipps-Universität Marburg (Koordinator), Klinik für Gastroenterologie, Prof. Dr. Thomas M. Gress, Prof. (apl.) Dr. Malte Buchholz Marburg, Deutschland

Ramon y Cajal University Hospital, Medical Oncology, Dr. Alfredo Carrato, Madrid, Spanien

University of Verona, Dipartimento ad Attività Integrata (DAI) di Patologia e Diagnostica, Prof. Dr. Aldo Scarpa, Verona, Italien

Universität Heidelberg, Abteilung für Allgemeine, Viszerale und Transplantationschirurgie, Dr. Nathalia Giese, Heidelberg, Deutschland

Spanish national Cancer Research Centre (CNIO), Genetic and Molecular Epidemiology Group, Dr. Nὐria Malats, Madrid, Spanien

Die projektspezifischen Aufgaben der einzelnen Projektpartner innerhalb des Konsortiums sind in der folgenden Abbildung kurz schematisch dargestellt.