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AG Burchert
Meine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Erforschung der molekularen Ursachen von akuter und chronischer myeloischer Leukämie (AML und CML) und mit der Entwicklung von neuen Therapieansätzen im Rahmen von randomisierten klinischen Therapiestudien, die wir mit dem KKS Marburg national und international durchführen.
Wir nutzen grundlagenwissenschaftliche und translationale Ansätze.
Klinische Proben, die wir aus randomisierten Studien erhalten (u.a. CML-V, ENDURE, SORMAIN), werden mittels „state of the art“ Technologien (T-cell receptor sequencing, RNA-sequencing & single cell sequencing kombiniert mit Durchflusszytometrie) auf neue Targets und prädiktive Marker untersucht. Unser Ziel ist es, ein besseres Verständnis der Mechanismen onkogener Transformation in Leukämiestammzellen und der Rolle von immunmodulatorischen Prozessen in der Therapie von Leukämien zu erhalten. Insbesondere interessieren uns Subpopulationen des Immunsystems und deren Rolle in der Leukämiekontrolle in Remission der Erkrankung (u.a. plasmazytoide dendritische Zellen, T-Zellen, NK-Zellen).
Ein wichtiger grundlagenwissenschaftlicher Schwerpunkt in meinem Labor ist die Erforschung der frühen Prozesse der malignen Transformation von Stammzellen auf dem Weg zur CML- oder AML-Stammzelle. Hier wissen wir, dass diese Transition nur über die Ausschaltung einer Vielzahl von parallel wirkenden endogenen und exogenen tumorsuppressiven Antworten erfolgen kann.
Zur eleganten Erforschung dieser Prozesse nutzen wir z.B. die CRISPR-CAS-Technologie, die wir in vitro und in vivo anwenden. Diese ermöglicht es uns, Kandidatengene, die wir z.B. aus translationalen RNA-screens erhalten haben, im CAS9-Mausmodel gezielt auf ihre Rolle in der Stammzelltransformation hin zu untersuchen. Technologisch sind wir in der Lage einzelne oder Kombinationen von Genen in Stammzellen mittels CRISPR auszuknocken und in etablierten AML und CML Mausmodellen auf ihre Effekte hin zu studieren. Von großem Interesse sind hierbei Interferon-regulierte Gene wie IRF8 sowie das Tumorsuppressorgen TP53.