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Verbessert Oxytocin die Wirksamkeit eines Gruppentrainings sozialer Kompetenzen?

Diese Studie richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung

Wo findet das Training statt?

Das Training findet in verschiedenen Städten in Deutschland statt – bei Interesse können Sie gerne Kontakt mit einem Zentrum in Ihrer Nähe aufnehmen!

Zentren

Projektleitung Prof. Dr. Luise Poustka, Göttingen

Worum geht es?

In dieser Studie möchten wir überprüfen, ob Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung noch mehr von einem Gruppentraining sozialer Kompetenzen (SKT) profitieren, wenn sie zusätzlich vor den Trainingsstunden Oxytocin per Nasenspray erhalten.

In einer Reihe von Studien konnte bereits gezeigt werden, dass die intranasale Einnahme von Oxytocin u.a. zu einer deutlichen Verbesserung des Mitgefühls, des Augenkontakts und des sozialen Gedächtnisses führt. Das körpereigene Hormon spielt eine wichtige Rolle in der Steuerung des Sozialverhaltens, der Bindungsfähigkeit und der sozialen Informationsverarbeitung.

Für wen kommt diese Studie in Frage?

Diese Studie richtet sich an Kinder und Jugendliche die …

  • … die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung haben.
     
  • … zwischen acht und achtzehn Jahre alt sind.

  • … über 12 Wochen an einem Training sozialer Kompetenzen teilnehmen wollen.

Wie läuft die Studie ab?

Voruntersuchungen

  • Bevor es losgehen kann, wird eine ausführliche psychologische und medizinische Untersuchung durchgeführt. Diese umfasst eine autismusspezifische Diagnostik, Intelligenzdiagnostik, die Untersuchung möglicher Begleitstörungen sowie EKG und Blutdruckmessung zum Ausschluss kardio-vaskulärer Probleme. Wenn eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegt, eine Gruppentherapie sinnvoll erscheint und keine gesundheitlichen Probleme bestehen, sind die Voraussetzungen für die Teilnahme grundsätzlich erfüllt.

  • Vor und nach der Gruppentherapie werden wir den Kindern, den Eltern und ggf. den Bezugsbetreuerinnen und -Betreuern Fragebögen austeilen. Hier stellen wir Fragen zum Verhalten, der sozialen Kompetenz und der Lebensqualität des teilnehmenden Kindes. Dies ist wichtig, um den kurz- und langfristigen Effekt von einem Training kombiniert mit Oxytocin zu überprüfen.

  • Außerdem werden wir vor Gruppentraining Speichelproben zur Bestimmung des Oxytocinspiegels und des Stresshormons Cortisol sammeln.

Therapie

  • Die verhaltenstherapeutische Gruppentherapie hat zum Ziel, die sozialen Fertigkeiten der Betroffenen zu fördern und vor allem den Umgang mit Gleichaltrigen zu verbessern.
     
  • Jede Gruppe besteht aus etwa fünf bis sechs Kindern bzw. Jugendlichen und findet einmal wöchentlich in Sitzungen von 90 Minuten über die Dauer von 12 Wochen statt. Die Gruppen werden jeweils von zwei Therapeuten betreut.
     
  • Während des Gruppentrainings erhält die Hälfte der Kinder/Jugendlichen Oxytocin in Form eines Nasensprays und die andere Hälfte erhält ein Placebo. Welches Kind das Placebo bzw. Oxytocin erhält, wird per Zufall entschieden (Randomisierung). Weder die Therapeuten, noch Sie oder die Kinder selbst wissen, wer Oxytocin und wer Placebo erhält. Nur so können wir die Effektivität der Behandlung objektiv beurteilen

Veröffentlichungen

Poustka. L. & Kamp-Becker, I. (2016). Current Practice and Future Avenues in Autism Therapy. In: Wöhr, M. & Krach, S. (Ed.) Current Topics in Behavioural Neurosciences - Social Behaviour from Rodents to Humans: Neural Foundations and Clinical Implications. Heidelberg: Springer.

Kooperationspartner