30.10.2024 Reports online 2023
Konferenz der klinischen Plattform PerMed-COPD

Forschende aus allen Projekten der Plattform PerMed-COPD, ergänzt durch externe Interessierte, z. B. vom Deutschen Krebsforschungsinstitut (DKFZ), kamen am 3. Dezember 2023 zusammen, um aktuelle Entwicklungen in den Fachgebieten, die in der modernen personalisierten Medizin zu berücksichtigen sind, vorzustellen und zu diskutieren.
Der erste Teil des interessanten Programms konzentrierte sich auf klinische Studien. C. Vogelmeier, Philipps-Universität Marburg, gab einen detaillierten und interessanten Überblick über aktuelle und laufende internationale klinische Studien zur COPD, die aufgrund der Komplexität der Erkrankung die Bedeutung aufzeigen, die individuellen Charakteristika eines*r jeden Patient*in zu betrachten. Er ging auf die Herausforderungen bei der Diagnose von COPD ein, insbesondere in frühen Stadien, auf die Komorbiditäten sowie auf Einzelheiten zum Krankheitsverlauf und zu Exazerbationen. S. Dias Almeida, DKFZ, präsentierte aktuelle Erkenntnisse, zur Nutzung Anomalie-basierter Auswertungen von Thorax-CTs als vielversprechenden Ansatz für die Diagnose von COPD.
Der zweite Teil des Meetings befasste sich mit klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen (CDSS). T. Schleicher, Labvantage Biomax GmbH, gab eine Einführung in deren Ziele, Funktionen und Herausforderungen. Diese auf KI basierenden Systeme können zur Unterstützung der Diagnose, von Therapieentscheidungen, der Überwachung und des Managements chronischer Krankheiten eingesetzt werden. Ein wesentliches Kriterium für ihren Erfolg ist die Akzeptanz durch die Nutzer. R. Holle und T. Niedermaier, Ludwig-Maximilians-Universität München, beleuchteten ökonomische Aspekte von CDSS, da die die Entscheidungsunterstützungssysteme nur dann eine breite Akzeptanz finden können, wenn sowohl die Kostenimplikationen als auch die Kosteneffektivität in einem akzeptablen Rahmen liegen.
Im letzten Teil der Tagung konzentrierten sich die Forschenden der Philipps-Universität Marburg auf biomolekulare Aspekte bei der Diagnose und Vorhersage von COPD. J. Schumacher gab interessante Einblicke in genomweite Assoziationsstudien, die polygene Risikoscores (PRS) für die genetische Vorhersage und Risikostratifizierung hauptsächlich auf der Grundlage der vererbten genetischen Veranlagung verwenden. K. Laakmann legte einen Fokus auf die Rolle kleiner Zellbläschen (extrazelluläre Vesikel; EVs) als Biomarker in der Präzisionsmedizin., die aus dem Blut von Patient*innen isoliert werden. Schließlich präsentierte R. Martin die auf maschinellem Lernen basierende Datenanalyse als Schlüsselfaktor bei der Nutzung biomolekularer Daten als Werkzeug für ihre Anwendung in der Krankheitsdiagnose sowie bei der Vorhersage des Krankheitsverlaufs.
Kontakt
Dr. Ute Noack
Tel.: +49 6421 28 65713
Mail: ute.noack@uni-marburg.de
Institut für Lungenforschung
Philipps-Universität Marburg
Hans-Meerwein-Str. 2
35043 Marburg