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AG Grgic

Foto: AG Grgic

Im Zentrum des Forschungsinteresses der Arbeitsgruppe steht die Aufklärung von immunologischen und nicht-immunologischen Mechanismen, die eine Rolle bei der Initiation und Progression von chronischen Nierenerkrankungen, einschließlich der Transplantatnephropathie mit Transplantatversagen, spielen können. Verknüpft ist dieses Interesse mit dem Ziel, hierüber neue beeinflussbare molekulare Zielstrukturen zu identifizieren sowie neuartige Therapieansätze abzuleiten und weiterzuentwickeln. Ein Fokus ist beispielsweise die Erforschung sowohl von regenerativen als auch maladaptiven Reparationsprozessen nach akuter und subakuter Nierenschädigung. Insbesondere der Beitrag von inflammatorisch-immunologischen Vorgängen beim Gewebsremodeling, welches sich durch einen zunächst dynamischen Übergang von Reversibilität zu Irreversibilität (Organfibrose) auszeichnet, soll besser verstanden werden. Diese fluiden Pathoprozesse sind auch in anderen Teilen des kardiovaskulären Systems – wie Herz, Lunge und Atherosklerose im Generellen – von zentraler Bedeutung. Weitere Schwerpunkte sind Untersuchungen zu molekularen Mechanismen bei der Entstehung von glomerulären Erkrankungen im Allgemeinen und Podozytopathien im Speziellen, sowie die Aufdeckung der Zusammenhänge und Auswirkungen von v.a. genetischen Ionenkanalopathien. 

Die Arbeitsgruppe war maßgeblich an der Entwicklung mehrerer innovativer und universell anwendbarer Mausmodelle und Technologien beteiligt, die es ermöglichen, über eine einfache Prozedur zelltyp-spezifische polysomal-gebundene mRNA aus komplexen Geweben in-vivo selektiv anzureichern und für detaillierte nachgeschaltete Genexpressions- und Pathwayanalysen in einzelnen Zellpopulationen z.B. per NGS und bioinformatischer Plattformen zu nutzen. Im Kern dieser neuen Technologie steht das Prinzip der Translating Ribosome Affinity Purification (kurz TRAP), wodurch zelltyp-spezifische Expressionsanalysen in verschiedenen Krankheits- und Interventionsmodellen ermöglicht werden.

Ein anderer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Etablierung und Weiterentwicklung von State-of-the-Art Tissue-Clearing Verfahren für hochauflösendes Deep-Imaging komplexer Gewebsarchitekturen, einschließlich ganzheitliches Nierengewebe mit holistischer Darstellung ganzer Nephrone und deren räumlicher Beziehung zueinander während verschiedener Prozesse und Stufen der Entwicklungsbiologie, Gewebsschädigung und Regeneration.

Als Gründungsmitglied des XR-Labs Marburg beschäftigt sich die Gruppe darüber hinaus mit der Implementierung und Weiterentwicklung immersiv-technologischer Ansätze wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Biomedizin, einschließlich der Schnittstellen und Integration von Künstlicher Intelligenz. Im XR-Lab werden hierbei z.B. innovative Konzepten und Horizonte der räumlichen Bild- und spatial audio Gestaltung, Analysemethoden hochdimensionaler Datensätze und Kompetenzen-fördernde virtuelle Simulationsmethoden genutzt und erforscht. 

Weitere Informationen und Kontakt finden Sie auf den Seiten der Klinik für Nephrologie.