12.04.2021 Nachruf auf Prof. Dr. habil. Heinz Stübig
Prof. Dr. habil. Heinz Stübig (1939 – 2021)
Nachruf
Heinz Stübig war ein dem Fachbereich 21, dem er seit 1966 angehörte, besonders verbundener Forscher und Hochschullehrer. Er erlebte und gestaltete den strukturellen Wandel des Fachbereichs ausgehend vom Institut für Pädagogik in die Gliederung von drei Instituten mit; als erster offizieller Studiendekan trieb er die Modularisierung und Verzahnung des Lehrangebots in allen Studiengängen voran.
Am 7.4. 2021 ist dieser hervorragende Kenner der Historischen Pädagogik mit Schwerpunkt auf der preußischen Reformzeit verstorben. Seine ungebrochene große Produktivität spiegelt sich in zahlreichen Büchern, die bis auf den Zusammenhang von Militär, Gesellschaft und Erziehungssystem ausgreifen. Bereits seine Dissertationsschrift 1970 bei Wolfgang Klafki widmete sich dieser historischen Perspektive mit „Armee und Nation. Die pädagogisch-politischen Motive der preußischen Heeresreform 1807–1814“.
Mit seiner Pensionierung im Herbst 2004 blieben solche bildungshistorischen Themen am Fachbereich Erziehungswissenschaften unbearbeitet.
Dem Werk und Wirken Wolfgang Klafkis blieb er Zeit seines Lebens besonders verbunden. Jahrzehntelang waren die Ehepartner Heinz und Frauke Stübig die kollaborativen Weggefährten der Klafkis beim jährlichen Treffen der „Ehemaligen-Klafki-Doktoranden“ in Winterberg; auch nach dem Tode Klafkis stand Heinz Stübig in intensivem Kontakt mit Hildegard Klafki. Mit der Hebung von vereinzelten Schriften Klafkis, ihrer Zusammenstellung, Kommentierung und Herausgabe in gemeinsamer Arbeit mit Frauke Stübig und Karl-Heinz Braun hat er sich darum verdient gemacht, die divers erschienene Publikationen zum schulreformerischen, schultheoretischen und allgemeinen erziehungswissenschaftlichen Denken Wolfgang Klafkis der Forschung wieder zugänglich zu machen.
Wer Heinz Stübig begegnet ist, hat einen offenen und empathischen, humorvollen und zitatenreich fabulierenden Menschen kennengelernt. Seine freundliche, zugewandte Art wird uns fehlen. Sein Tod erfüllt den Fachbereich mit Trauer. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.