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Möller, Christina

Wissenschaftliche Weiterbildung als bildungs- und berufsbiographischer Ermöglichungskontext. Eine empirisch-qualitative Rekonstruktion von Bildungsorientierungen am Beispiel eines evangelisch-theologischen Weiterbildungsmasters

Weiterbildung als noch recht junger Bereich in der deutschen Hochschullandschaft erfährt in den letzten Jahren vor dem Hintergrund der diskutierten gesellschaftlichen Megatrends wie dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel und der Entwicklung zur Wissensgesellschaft einen wachsenden Bedeutungszuspruch. Der sich dauernd verändernde Bedarf an bestimmtem Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen stellen den Einzelnen in der „Multioptionsgesellschaft“ (Gross 1994) vor die Herausforderung, sich kontinuierlich zu reflektieren und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.

In diesem Zuge kann wissenschaftliche Weiterbildung (wissWB) in diversen Lebensphasen und unter diversen Lebensumständen zur Option im Prozess der subjektiven (Weiter)Entwicklung werden. WissWB adressiert bewusst sogenannte nicht-traditionelle Studierende, die bereits einen hochschulischen oder beruflichen Abschluss erreicht haben und daher als Expert/-innen auf der Suche nach neuen oder weiterführenden Qualifizierungsmöglichkeiten sind. In der Untersuchung wird daher der Frage nachgegangen, inwiefern eine wissWB als bildungs- und/oder berufsbiographischer Ermöglichungskontext fungieren kann, bzw. wie sich subjektive Bildungsprozesse im Kontext einer wissWB gestalten und welche Bildungsorientierungen einer solchen Teilnahme zugrunde liegen?

Im Zentrum der Untersuchung stehen 19 Akteur/-innen, die den weiterbildenden Masterstudiengang Evangelische Theologie an der Philipps-Universität Marburg absolvierten. Mittels einer Erhebung der Motivationsschreiben, mit denen sich die Akteur/-innen auf einen Studienplatz beworben haben sowie der Durchführung biographischer Interviews nach Abschluss des Studiums wird eine qualitative Datenbasis geschaffen. Diese wird mittels der Dokumentarischen Methode ausgewertet, wobei eine sinngenetische Typenbildung bezüglich der weiterbildungsbezogenen Orientierungsmuster das Ziel darstellt.