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Dr. Ruhlandt, Marc
Erwachsenenbildung in der Einwanderungsgesellschaft – Organisationale Voraussetzungen interkultureller Offenheit
Das Dissertationsvorhaben ist innerhalb der Erwachsenenbildung/Weiterbildung im Bereich der Organisationsforschung angesiedelt. Gegenstand der Untersuchung sind organisationsspezifische Ansätze, um Menschen mit Migrationshintergrund einen gleichwertigen Zugang zu Einrichtungen der Weiterbildung zu ermöglichen.
Gesellschaftspolitischer Hintergrund der Arbeit ist die sich aufgrund von Prozessen der Migration und Einwanderung, insbesondere seit den 1960er Jahren, pluralisierende Sozialstruktur der Bundesrepublik. Laut dem 2006 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Mikrozensus leben in Deutschland mittlerweile 15,3 Mio. Menschen ausländischer Herkunft. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Menschen mit Migrationshintergrund ist erwachsen und hat den Weg formaler Schulbildung entsprechend hinter sich gelassen. Sie zählen zu den potenziellen Adressat/-innen von Angeboten der Erwachsenenbildugn/Weiterbildung. Ihre Beteiligung ist, wie das Berichtssystem Weiterbildung aus dem Jahr 2006 ausweist, jedoch vergleichsweise gering. Dies verweist auf die Frage der Zugänglichkeit und rückt damit auch die organisationale Ebene in den Vordergrund. Ihr widmet sich das Dissertationsprojekt in besonderer Weise.
Im Fokus der Untersuchung stehen Volkshochschulen städtischer Ballungsräume. Erforscht wird exemplarisch, in welcher Weise Einrichtungen der Erwachsenenbildung selbstreflexiv auf die such durch Einwanderung pluralisierende Sozialstruktur der Bundesrepublik reagiert haben, welche organisationsspezifischen Ansätze interkultureller Öffnung bereits bestehen und wie diese in Strukturen und Prozessen der Einrichtungen zum Ausdruck kommen. Im Zentrum der Arbeit steht daher die Frage: Was für Ansätze existieren in der erwachsenenpädagogischen Praxis, um Menschen mit Migrationshintergrund einen gleichwertigen Zugang zu Einrichtungen der Weiterbildung zu ermöglichen?
Hierzu gibt es bislang keine wissenschaftlichen Arbeiten, welche auch die organisationalen Besonderheiten von Weiterbildungseinrichtungen berücksichtigen. Die Ergebnisse der Untersuchungen im Rahmen dieser Arbeit liefern somit einen Wissenszugewinn für Wissenschaft als auch Praxis.