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„Altersbildung im demografischen Wandel“
Projektleitung: Katholische Erwachsenenbildung – Bildungswerk Frankfurt, Dr. Hans Prömper, Philipps-Universität Marburg – Prof. Dr. Wolfgang Seitter
Mitarbeiter: Dr. Robert Richter
Laufzeit: August 2012-Januar 2014
Projektbeschreibung
Der demografische Wandel stellt die Erwachsenenbildung vor neue Aufgaben – und er bietet die Chance, den Bildungsbegriff im vollen Sinne der Erwachsenenbildung breiter zu entwickeln als ganzheitliches, am Lebenslauf und am Lebensvollzug in seiner ganzen Spanne orientiertes Lernen. Dabei stellt der Übergang vom Beruf in die nachberufliche Lebensphase eine signifikante Herausforderung für Bildung dar, die sich nun nicht mehr an Beschäftigungsfähigkeit, sondern an Lebensgestaltung, kulturell-gesellschaftlicher Teilhabe und neuen Formen von Freiwilligentätigkeit und Ehrenamt orientiert. Potentialentfaltung, Eigenverantwortung, Freiheit, Ganzheitlichkeit, Emotionalität, Verantwortung, Engagement und Spiritualität sind Signaturen und Herausforderungen dieses Bildungsverständnisses der allgemeinen Erwachsenenbildung. Das Projekt möchte diese Chance ausloten und in einem vernetzten Teilsegment der Frankfurter Bildungslandschaft gangbare Wege öffnen und beschreiten.
In einer Kooperation von allgemeiner Erwachsenenbildung (Katholische Erwachsenenbildung), beruflich orientierter Bildung (Hessencampus Frankfurt) und weiterer assoziierter gemeinwesenorientierter und betrieblicher Partner im Großraum Frankfurt/M. zielt das Projekt „Altersbildung im demografischen Wandel“ darauf ab, das Handlungsfeld bürgerschaftlichen Engagements und deren Qualifizierung im Sinne nachberuflicher Selbstverwirklichung und Perspektiverweiterung im Alter in der zentralen Phase des Übergangs in den Ruhestand nachhaltig zu erweitern.
Dazu werden bestehende Angebotsstrukturen im Hinblick auf die Zielgruppen und ihre Anschlussfähigkeit kooperativ weiterentwickelt. Anvisiert sind neue Bildungsangebote für Menschen im Übergang zur nachberuflichen Lebensphase sowie die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Bildungs- und Lebensberatung insbesondere für Männer. Zielgruppen sind dabei Menschen im Übergang Beruf/Ruhestand, aber auch MitarbeiterInnen in Einrichtungen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten (wollen) sowie die Fachöffentlichkeit aus nachberuflichen Engagement- und Lebensfeldern.
Der Arbeitsbereich Erwachsenenbildung / außerschulische Jugendbildung der Philipps-Universität Marburg begleitet das Projekt in den Bereichen lebensverlaufsbezogener TeilnehmerInnenforschung und institutions- und professionsbezogener Kooperationsforschung an den Schnittstellen beruflicher und nicht-beruflicher, allgemeiner Erwachsenenbildung. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Begleitung liegt vor allem in der Planung, Durchführung und Auswertung von Interviews sowohl mit Einzelpersonen und Gruppen zu Lerninteressen, -bedingungen und -feldern nachberuflichen Lernens und Engagements, als auch mit ExpertInnen aus Bildungs- und Beratungseinrichtungen und bei betrieblichen Kooperationspartnern, sowie in der Mitwirkung bei Fachveranstaltungen und Kooperations- bzw. Vernetzungsworkshops.
Sowohl in der praktischen Umsetzung als auch in der wissenschaftlichen Begleitforschung liegt dabei ein besonderes Interesse in der gendersensiblen Berücksichtigung von Männern als überwiegend Vollzeiterwerbstätige, ihren spezifischen psychosozialen Gefährdungen und Bedarfen im Übergang Beruf/Ruhestand und den Zugängen zu ihnen als Zielgruppe der Erwachsenenbildung.