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Optimierung und Professionalisierung der ProfilPASS-Beratungspraxis für das HESSENCAMPUS-Projekt
Projektleitung: Institut des Hessischen Volkshochschulverbands gGmbH, Philipps-Universität Marburg - Prof. Dr. Wolfgang Seitter
MitarbeiterInnen: Lea Kollewe
Laufzeit: April 2008 bis Dezember 2008
Projektbeschreibung
Die Feststellung und Weiterentwicklung formaler, non-formaler und informeller Kompetenzen im Rahmen prozessorientierter Beratung gewinnt durch die Entwicklung des europäischen und nationalen Qualifikationsrahmens (EQF, ECVET und NQR) im Bereich der beruflichen wie allgemeinen Bildung erkennbar an Bedeutung. Hintergrund hierfür ist der weltweit feststellbare technologische, wirtschaftliche und arbeitsorganisatorische Strukturwandel, der immer mehr lebenslanges Lernen von den Menschen fordert. So wird, nach der Veröffentlichung des Weißbuches der Europäischen Union im Jahr 1995 zum Lebenslangen Lernen, verstärkt an der transnationalen Transparenz von Qualifikationen und einem einheitlichen Konzept zur Validierung formalen und informellen Lernens gearbeitet. Hierzu wurden in Deutschland in den letzten Jahren die unterschiedlichsten Weiterbildungspässe entwickelt. Die Mehrzahl enthält überwiegend Tätigkeitsbeschreibungen, die Verfahren zur Kompetenzerfassung erscheinen entwicklungsbedürftig, und es gibt kaum begleitende Beratung. Das ProfilPASS-System dagegen beinhaltet ein komplexes ganzheitlich und entwicklungsorientiert angelegtes Verfahren der Kompetenzermittlung, das zielgruppen- und bildungsbereichsübergreifend eingesetzt werden kann. Sein prozessualer Charakter entspricht dem Prinzip des Lebenslangen Lernens. Professionelle Begleitung bzw. Beratung ist integrierter Bestandteil des Systems. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung Lebenslangen Lernens, der Verbreitung sog. „Patchwork“-Biographien und der damit einhergehenden Notwendigkeit zur Erfassung erworbener Kompetenzen haben das hvv-Institut und die hessischen Volkshochschulen den ProfilPASS als geeignetes Profiling-Instrument - insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene in der Phase der beruflichen Orientierung - bewertet und seine Einführung an hessischen Volkshochschulen beschlossen.
Übergeordnete Zielsetzung des Projektes ist es, die flächendeckende Einführung des ProfilPASSes durch die Kooperation mit den bestehenden und geplanten HESSENCAMPUS-Zentren zu komplettieren, um so eine institutionsübergreifende Professionalisierung der Beratungspraxis in den jeweiligen Regionen zu erreichen.
Eine weitere Zielsetzung des Projektes ist es, empirische Daten über Vorgehensweisen und Formen der Beratungspraxis zu erhalten. In diesem Kontext führt die Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung eine qualitative Pilotstudie mit dem doppelten Ziel durch, anhand von Experteninterviews empirisch differenzierte Einblicke in die subjektiven Theorien und pädagogisch/beraterischen Wissensbestände der Experten sowie ihre subjektive Sicht auf den Ablauf des Beratungsprozesses zu erhalten und mit Hilfe von Interaktionsmitschnitten Phasen, Kommunikationsformen und Probleme der Beratungspraxis selbst zu erheben. Der Abgleich beider Perspektiven soll den Aufweis paralleler, komplementärer, aber auch divergenter Abläufe und Muster ermöglichen, die für die weitere – fallorientierte – Aus- und Fortbildung fruchtbar gemacht werden können.
Publikationen
Jäger, A. Kollewe, L. , Seitter, W. : Optimierung und Professionalisierung der ProfilPASS-Beratungspraxis für das HESSENCAMPUS-Projekt. Förderung der Innovation der Weiterbildung nach 319 HWBG (Innovationspool) Innovationsprogramm 2008. Unveröffentlichter Sachbericht. April 2009.