09.06.2021 Der 3. Bundeskongress "Kulturelle Schulentwicklung" - Eine Bilanz...
Kulturelle Schulentwicklung: wichtiger denn je
Damit Schule junge Menschen darin unterstützt, die Herausforderungen ihres Lebens zu bewältigen, braucht es weit mehr als eine auf vermeintliche Kernfächer verkürzte Diskussion zu coronabedingten Lernrückständen. Kinder und Jugendliche brauchen Schule als Lebensraum, an dem sie gern und lebensnah lernen können - eine Schule, in der sie erfahren können, kooperativ zu handeln und sich die Welt kritischen zu erschließen. Es braucht also eine Schule, in der Kulturelle Bildung das Lernen und die Schulkultur verändert.
Zwei Tage diskutierten 200 Expert*innen am 26./27.05. auf dem 3. Bundeskongress Kulturelle Schulentwicklung unter dem Fokus "SchuleGESTALTEN - Lernen verändert". Der Bundeskongress fand erstmalig online statt und rückte die Frage ins Zentrum, wie Kulturelle Bildung und ästhetische Dimensionen Bildungsprozesse fördern, die Persönlichkeitsentwicklung stärken und gesellschaftliche Teilhabe unterstützen. Fachvorträge und Good-Practice-Beispiele reflektierten die konkrete Ausgestaltung eines Schulalltags, der durchzogen ist von ästhetischem Handeln und von ästhetischen Räumen. In Diskussionsrunden wurde auch in den Blick genommen, wie strukturelle und politische Rahmenbedingungen gestaltet sein müssen, damit Schule ihren Bildungsauftrag in einer pluralen Gesellschaft realisieren kann.
Deutschlandweit gibt es bereits viele Modelle und gute Netzwerke für Kulturelle Schulentwicklung, an denen sich Schulen, außerschulische Partner der Kulturellen Bildung, Verwaltung und Politik, Stiftungen und Verbände, Träger der Aus- und Weiterbildung sowie Wissenschaft beteiligen. Es ist aber noch viel zutun, denn mit Sorge verfolgen die Expert*innen und die Initiatoren des Bundeskongresses, dass Kulturelle Bildung im Zuge der Corona-Pandemie wieder verdrängt wurde: aus den Schulen und aus der Freizeit junger Menschen. Umso wichtiger ist es, dass Bundes- und Landesprogramme sowie Kooperationen Kultureller Schulentwicklung verstärkt werden.
Die Bundeskongress-Reihe ist eine Initiative der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung am Schulen der Philipps-Universität Marburg, der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel gemeinsam mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Der 3. Bundeskongress wurde gemeinsam mit der Lernvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen konzipiert und gestaltet.