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Eigenfinanzierte Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe
Konstellationen von Körper, Medien und Selbst: Self-Tracking
Leitung: Dr. Daniel Rode, Prof. Dr. Martin Stern
Das digitale Vermessen körperlicher Zustände und Aktivitäten mittels Tracking-Armbändern, Smartwatches, Apps etc. stellt eine zeitgenössische Medienpraktik dar, die sich starker Beliebtheit erfreut. Deren körperliche wie leibliche Dynamiken im Schnittfeld von Medienumgang und Subjektivierung/(Selbst-)Bildung sind bislang aber noch wenig erforscht. Das Projekt untersucht diese Dynamiken mithilfe von episodisch-narrativen Interviews mit Selbstvermesser*innen sowie (Laien-)Autoethnographien. Das Ziel besteht darin, detaillierte empirische Einsichten zur soziomateriellen Praxis des Self-Tracking und zu Prozessen des Self-Tracker*in-Werdens zu generieren.
Aus dem Projektzusammenhang heraus entstandene Publikationen:
Rode, Daniel/Stern, Martin (Hg.) (2019): Self-Tracking, Selfies, Tinder und Co. Konstellationen von Körper, Medien und Selbst in der Gegenwart, Bielefeld: transcript.
Rode, Daniel (2018): »Eine neues Spiel mit Körper und Technik - Self-Tracking vom Spiel aus betrachtet«, in: Matthias Klemm/Ronald Staples (Hg.), Leib und Netz. Sozialität zwischen Verkörperung und Virtualisierung, Wiesbaden: Springer VS, S. 129-147.
Rode, Daniel (2018): »Gegen-Sichten. Digitale Selbstvermessung als heterotopische visuelle Praxis«, in: Lea Spahn/Jasmin Scholle/Susanne Maurer et al. (Hg.), Verkörperte Heterotopien. Zur Materialität und [Un-]Ordnung ganz anderer Räume, Bielefeld: transcript, S. 99-112.
Rode, Daniel/Stern, Martin (2017): »"Oh Shit, die Uhr" - Zur körperlichen Dynamik des Self-Tracker-Werdens«, in: Stephan Lessenich (Hg.), Geschlossene Gesellschaften. Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016.
Praktiken, Subjekte und Sachen der Sportlehrer*innenbildung
Promotionsprojekt von Dr. Daniel Rode (Abschluss 2018)
Die (Sport-)Lehrer*innenbildung sieht sich mit einer wieder erstarkten Aufmerksamkeit und mit vielfältigen Ansprüchen konfrontiert. Diese lassen nicht zuletzt auch einen Mangel an empirischer Forschung zur hochschulischen Ausbildungsphase erkennbar werden, insbesondere zur Praxis und Vollzugswirklichkeit des Hochschulunterrichts. Das Projekt untersucht den Unterricht exemplarisch ausgewählter Kurse im bewegungspraktischen Studienbereich des sportwissenschaftlichen Lehramtsstudiums in einem praxistheoretischen Zugang und mit ethnographischen und videographischen Mitteln. Das Ziel besteht darin, charakteristische Arten der Formierung der Unterrichtsgegenstände und mit ihnen einhergehende Angebote und Weisen der Subjektivierung zu rekonstruieren, so wie sie sich in den feldspezifischen Hochschulunterrichtspraktiken zeigen. Damit wird, erstens, ein empirischer Beitrag zum Verständnis fachlicher Hochschulunterrichtskultur geleistet. Zweitens, wird ein praxeologisch-subjektivierungsanalytischer Forschungsansatz zu fachlicher Lehrer*innenbildung entwickelt, ausgearbeitet und erprobt. Drittens, eröffnet dieser Ansatz Anschlüsse und Perspektiven für ein praxeologisches Verständnis und die empirische Erforschung von Unterricht, Fachlichkeit und Subjektivierung.
Dissertationsschrift:
Rode, Daniel (2018): Praktiken, Subjekte und Sachen der Sportlehrer*innenbildung. Eine Praxeographie des Unterrichts in "Praxiskursen" des sportwissenschaftlichen Lehramtsstudiums. Dissertation, Marburg.