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(MA3a "Theorien und Geschichte der Sozialpädagogik und des Sozialwesens: Analyse – Reflexion – Forschung" und M4a "Handlungsansätze der Sozialpädagogik: Institutionelle Voraussetzungen – professionelle Dimensionen – disziplinäre Rückbindungen – Grundlagen- und Praxisforschung")
Studienschwerpunkt Sozialpädagogik
Sozialpädagogische Arbeit bezieht sich auf Menschen in ganz unterschiedlichen sozialen Situationen, aus denen heraus ein Unterstützungsbedarf entsteht. Das Spektrum beruflicher Tätigkeit reicht von konkreter und alltäglicher Hilfe zur Lebensbewältigung über die Konzeption, Planung und Organisation von Diensten bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und Forschung. Es umfasst auch Arbeitsansätze, die auf eine längerfristige Förderung der Betroffenen zielen (Kompetenzentwicklung, Bildungsangebote). Um angesichts dieser Vielfalt auch Vertiefungen zu ermöglichen, werden im Rahmen des Marburger Masterstudiums bestimmte Fragen und Problemstellungen in Forschungswerkstätten bearbeitet.
Sozialpädagogische Arbeit nimmt Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihren spezifischen Lebenslagen und in ihren Menschen- und Bürgerrechten wahr. Das bedeutet, Adressatinnen und Adressaten auch in ihrer Würde und in ihrem Eigen-Sinn anzuerkennen und ihren Ansprüchen auf Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe zur Durchsetzung zu verhelfen.
Pädagoginnen und Pädagogen mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik verfügen nach Abschluss ihres Masterstudiums über Kompetenzen, die sie befähigen, in allen Feldern der sozialen und sozialpädagogischen Arbeit im Rahmen öffentlicher und privater Organisationen sowie im Bereich der Selbsthilfe eigenverantwortlich tätig zu werden. Sie sind insbesondere auch darauf vorbereitet, die gesellschaftlichen Kontexte, die Soziale Arbeit herausfordern und in spezifischer Weise rahmen, kritisch zu reflektieren. Ihre Kompetenz bezieht sich von daher nicht nur darauf, in sozialen Situationen professionelle Unterstützung zu konzipieren, zu organisieren oder selbst zu leisten, sondern auch darauf, Prozesse gesellschaftlicher Transformation fachlich zu begleiten und mit zu gestalten.
In Theorie und Praxis befasst sich Sozialpädagogik mit der Schnittstelle Subjekt/Gesellschaft. Ihre Theoriebildung kann letztlich nur im Kontext und in der Auseinandersetzung mit Praxis voranschreiten - einer Praxis, die sich unter den je konkreten historischen Rahmenbedingungen permanent verändert. Ein erfolgreicher Masterabschluss ist daher der Nachweis einer wissenschaftlichen Reflexivität, die historische und zukunftsbezogene Perspektiven integriert.