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Forum Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte
Methodische Reflexionen und historiographische Probleme
Veranstaltungsdaten
23. März 2011 15:45 – 23. März 2011 18:00
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Hörsaal 166 an der Universität Würzburg
Das Forum setzt die anlässlich des Marburger Kunsthistorikertages begonnene und in einem DFG-Rundgespräch weitergeführte Diskussion mit einem besonderen Schwerpunkt fort: methodischen Problemen der Kunsthistoriographie. Hierzu dienen drei Impulsreferate, die, von spezifischen historiographischen Fragestellungen ausgehend, grundsätzliche methodische Probleme reflektieren: Die wissenschaftsgeschichtliche Kontextualisierung eines Stilbegriffs wirft am Beispiel der Barockforschung die Frage auf, inwiefern hierfür Modelle der Diskursanalyse oder der historischen Semantik übernommen und auf eine mit visuellem Material arbeitende Disziplin übertragen werden können. Fragen der Interdisziplinarität sind auch berührt, wenn die methodische Entwicklung der Kunstgeschichte nicht in Hinblick auf einzelne Schulen verfolgt wird, sondern auf sie verbindende Denkfiguren. Dadurch werden „unheimliche Nachbarschaften“ (Lethen) sichtbar, die zwischen disparaten Denkrichtungen, aber auch der Kunstgeschichtsschreibung und der Politik bestehen. Dass die Methode einer „Schule“ nichts Feststehendes ist, sondern in einem nachträglichen Prozess definiert wird, macht die Beschäftigung mit dem „Nachleben“ des Warburg Projekts deutlich. Alle drei Beiträge reagieren auf das in Marburg thematisierte Problem, dass die Kunstgeschichte im Nationalsozialismus häufig als ein Sonderphänomen ausgeschieden und nicht in methoden- und wissenschaftsgeschichtliche Überlegungen integriert wird. Weiteren Fragen zum Verhältnis von Disziplingeschichte – Wissenschaftsgeschichte – Bildwissenschaft soll die allgemeine Diskussion Raum bieten.
Moderation: Hubert Locher, Marburg
Impulsreferate:
Ute Engel (Mainz): Auf der Suche nach einem Stil. Wissenschaftsgeschichte zwischen Begriffsgeschichte, Diskursanalyse und historischer Semantik am Beispiel Barockforschung ca. 1855 bis 1933
Daniela Bohde (Frankfurt/Washington): Die Relevanz von Denkfiguren: Kunstgeschichte als physiognomische Wissenschaft 1920 bis 1950
Elizabeth Sears (Michigan/Washington): Towards a Cultural History of an Intellectual Movement: Perceptions of the Warburg Project, post-1929.
Referierende
Daniela Bohde, Frankfurt/Washington / Ute Engel, Mainz / Elizabeth Sears, Michigan/Washington