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Renate Gruber

© Bildarchiv Foto Marburg

Renate Gruber (geb. am 21. Juli 1928 in Danzig, verstorben am 1. November 2013 in Darmstadt) war eine deutsche Architekturfotografin, die ab den 1960er Jahren die Entstehung unterschiedlichster Architekturen (überwiegend) in Hessen dokumentierte. Ihre fotografische Ausbildung erhielt sie bei der bekannten Modefotografin Walde (Waldberta) Huth, einer Schülerin von Walter Hege, in Esslingen und Köln, sowie bei Pit (Peter) Ludwig in Darmstadt, für dessen Studio sie eine Zeit lang arbeitete. 1959 erfolgte die Eintragung eines eigenen Fotografenbetriebs bei der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Darmstadt.

Zu den von Renate Gruber fotografierten Gebäuden gehören Architektenhäuser, Museumsbauten, unter Denkmalschutz stehende Objekte, Kirchen, aber auch Schulen, Sporthallen, Altenpflegeheime und andere Kommunalbauten. Neben Architektur und ortsfesten Kunstwerken fertigte Renate Gruber auch Reprofotografien für Künstlerinnen und Künstler in Darmstadt und Umgebung beispielsweise für Ausstellungskataloge. Als Tochter von Karl Gruber – ab 1933 Professor für Städtebau an der Technischen Hochschule (heute Technische Universität) Darmstadt – dokumentierte sie den Bau des Campusgeländes „Nachtweide“ (heute „Lichtwiese“) der TU Darmstadt von Anfang der 1960er bis in die 1980er Jahre, von der Baustelle bis zur Vollendung und Nutzung der Gebäude. Diese Aufnahmen sind heute für die TU Darmstadt hinsichtlich einer sich möglichst am Originalzustand der 1970er Jahre orientierenden Sanierung der Architekturfakultät von großem Interesse. Anlässlich dieses Sanierungsprojekts wurde ein Teil des Foto-Bestands vorausgewählt, katalogisiert und im Bildindex für Kunst und Architektur online publiziert.

Renate Grubers zweites Standbein war die Porträtfotografie, die sie professionell in ihrem Studio betrieb. Neben der allgemeinen Kundschaft fotografierte sie auch die eigene Familie sowie Künstler und Architekten, deren Werke sie dokumentiert hat.

Renate Grubers Fotografien wurden in zahlreichen Büchern, Broschüren und Kalendern publiziert. Der fotografische Nachlass von Renate Gruber umfasst geschätzt etwa 9.000 Negative verschiedener Formate sowie einige Barytabzüge. Er ist noch weitgehend unbearbeitet.

Zum Bestand

Publikationen mit Fotos von Renate Gruber (Auswahl):

Hessisches Ministerium der Finanzen (Hg.): Hessische Staatsbäder. Reihe: Das Land Hessen baut. Wiesbaden 1979; Hessisches Ministerium der Finanzen (Hg.): Hessenpark. Reihe: Das Land Hessen baut. Wiesbaden 1980; Staatliches Hochschulbauamt Darmstadt (Hg.) / Peter Süberkrüb: Bauten des Hochschulbauamtes Darmstadt. Darmstadt 1980; Stadt Darmstadt (Hg.): Mathildenhöhe Darmstadt. 100 Jahre Planen und Bauen für die Stadtkrone 1899-1999. 3 Bände. Darmstadt 1999, 2000 und 2004; Hans-Jürgen Imiela: Bruno Müller-Linow 1909-1997. Alsbach 1999; Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (Hg.): Baukunst in Hessen. Von der Romanik zur Moderne. Stuttgart 2000; Wissenschaftsstadt Darmstadt (Hg.)/Bärbel Herbig: Die Technische Universität Darmstadt. Eine Baugeschichte. Reihe: Denkmalschutz in Darmstadt. Darmstadt 2007.

Fundstellen: 490.831-490.953