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Ein Bilderschatz für Notre-Dame
Die Bilder des mächtigen, scheinbar unaufhaltsamen Feuersturms, der die weltbekannte Kathedrale Notre-Dame, Weltkulturerbe und Baudenkmal von internationaler Strahlkraft im Herzen von Paris, zu vernichten drohte, haben gezeigt, wie schnell hochgeschätzte Monumente des kulturellen Erbes auch zu Friedenszeiten mitten in Europa von Zerstörung und Verlust bedroht sein können.
Der Wert einer stetigen wissenschaftlichen visuellen Fachdokumentation der Kulturgüter wird angesichts solcher Katastrophen erneut offensichtlich.
Seit seiner Gründung 1913 liegt einer der Dokumentationsschwerpunkte des Bildarchivs Foto Marburg im Bereich der romanischen und gotischen Sakralarchitektur Frankreichs. Weltberühmte Wahrzeichen wie die Kathedrale Notre-Dame in Paris, aber auch unbekannte Dorfkirchen der französischen Provinz wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder umfassend und detailliert fotografisch festgehalten. So beschreiben heute allein rund 1.400 Aufnahmen die Architektur, Bauskulptur und Ausstattung der durch den Brand nun schwer beschädigten Pariser Kathedrale: Seltene frühe Fotopositive aus dem späten 19. Jahrhundert werden durch eine umfassende wissenschaftliche Fotodokumentation Kunstschutz aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sowie zahlreiche Aufnahmen professioneller Architekturfotografen aus jüngerer Zeit ergänzt.
Diese Bildzeugnisse sind Teil des im Bildarchiv gepflegten Bilderschatzes, der das stetig durch mutwillige Zerstörung oder schicksalhafte Verluste bedrohte kulturelle Erbe Europas fotografisch sichert und für Forschung, Restaurierung und Rekonstruktion bewahrt und zugänglich macht.