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Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)

Katholische Pfarrkirche Sankt Jakobus
© Bildarchiv Foto Marburg
Nysa, Katholische Pfarrkirche Sankt Jakobus / Kościół parafilialny Śiętego Jakuba, Aufnahme: Christofer Herrmann, 2009; born digital; Bildarchiv Foto Marburg (Aufnahme-Nr. fmd445783)

Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Vorhaben „Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ ist ein internationales Verbundprojekt, das den Aufbau einer interaktiven kunsthistorischen Forschungsinfrastruktur zum Ziel hat, mit welcher Methoden, Konzepte und Produkte der digitalen Kunstgeschichte angewendet und erprobt werden sollen. In den Fokus gerückt werden dabei die bislang noch unzureichend gewürdigten spezifischen Leistungen der Kunstproduktion im östlichen Mitteleuropa, einer Region von komplexer historischer Dynamik. Diese umfasst im Kern die heutigen Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn sowie daran angrenzende Staaten und Regionen. 

Erfasst werden sollen in der ersten Projektphase rund 4.000 besonders forschungsrelevante Kunstdenkmäler. Mit der transnationalen Zusammenführung von Erschließungsdaten, der digitalen Erschließung historischer Bildbestände und der Generierung neuen standardisierten Bildmaterials über Fotokampagnen soll der internationalen Forschung ein Wissensportal zur Verfügung gestellt werden, in dem die vielfältigen Verflechtungen der Kunstentwicklung in Ostmitteleuropa im Zeitraum von 1000 bis 1800 ebenso deutlich werden, wie die konkurrierenden wissensgeschichtlichen Bezugnahmen. Die Forschungsinfrastruktur versteht sich als Basis, um Kunstdenkmäler mit ihren Funktionen sowie künstlerische Gattungen und Phänomene adäquat analysieren und sinnvoll im europäischen Gesamtzusammenhang verstehen zu können. Ermöglicht wird damit der vergleichende Blick etwa auf Aspekte der Stil- und Tradierungsgeschichte, des Kulturtransfers, der Auftraggeberschaft sowie der Netzwerkbildung von Künstlern und Baumeistern.

Das Vorhaben ist inhaltlich eng an das am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO) angesiedelte Publikationsprojekt „Handbuch zur Geschichte der Kunst in Ostmitteleuropa“ angelehnt. Zudem basiert es auf den Bildmaterialien der Sammlungen des Herders-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft sowie des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und deren wissenschaftlicher Erschließung sowie entsprechenden Projekten der Institute. Der Transfer der Bilder und der Metadaten in die „Europeana“ und die „Deutsche Digitale Bibliothek“ soll die internationale Sichtbarkeit des Projekts zusätzlich erhöhen.

Durchgeführt wird das Projekt vom Herder-Institut (Gesamtkoordination), dem Bildarchiv Foto Marburg sowie dem GWZO Leipzig in Zusammenarbeit mit den kunsthistorischen Instituten der polnischen, slowakischen und ungarischen Akademien der Wissenschaften und der Karlsuniversität Prag.

Zum Bestand

Finanzierung: Senatsausschuss Wettbewerb (SAW) der Leibniz-Gemeinschaft
(Pakt für Forschung und Innovation)
 
Laufzeit: 01.07.2014 – 31.03.2018
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Haslinger, Dr. Dietmar Popp, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung
Projektleitung DDK: Prof. Dr. Hubert Locher, Dr. Christian Bracht
Projektleitung GWZO Leipzig: Prof. Dr. Christian Lübke, PD Dr. Jiří Fajt, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO)
Projektpartner: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO)
Instytut Sztuki Polskiej Akademii Nauk
Univerzita Karlova v Praze, Ústav dějin umění
Magyar Tudományos Akadémia, Művészettörténeti Intézet
Slovenská akadémia vied, Ústav dejín umenia
Koordination/Durchführung DDK: Michael Buchkremer M.A., Kamila Bojarska M.A.
Kontakt: Dr. Christian Bracht