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Fotografische Negative. Infrastruktur zur Erschließung und Digitalisierung historischer Fotografien in kunsthistorischen Bildarchiven

Infrastrukturen für ein internationales Netzwerk kunsthistorischer Fotosammlungen auf Basis des LIDO-Standards

Schloss Charlottenburg
© DDK - Bildarchiv Foto Marburg

Das Anliegen der beiden miteinander kombinierten Projekte, die 2012–2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden, war die Entwicklung einer Infrastruktur für Fotosammlungen mit dem Ziel, ein Instrumentarium zur Erschließung, Publikation und Vernetzung komplexer Datenbestände aus wissenschaftlichen Sammlungen bereitzustellen. Erschließungsdaten zu fotografischen Medien einerseits und zu den auf ihnen abgebildeten Objekten andererseits sollten dabei in einem informationstechnisch sauberen Gefüge auf Basis des Standards für die Datenmodellierung im Kulturerbe-Bereich, des Conceptual Reference Model (CIDOC CRM), miteinander verbunden werden, um so die konsistente Weitergabe der beschreibenden Metadaten in übergeordnete, internationale und transdisziplinäre Portale zu erleichtern.

Aus dem Gesamtbestand von rund 1,7 Mio. Fotos im Besitz des DDK – Bildarchiv Foto Marburg wurde zu Projektbeginn eine repräsentative Auswahl von etwa 80.000 Aufnahmen getroffen. Bei den Beständen –20.000 Planfilmnegative und 60.000 historische Glasplattennegative – handelt es sich sowohl um Archiv-Übernahmen als auch um Aufnahmen aus der Frühzeit der eigenen Fotoproduktion von Foto Marburg. Die Auswahl berücksichtigt Aufnahmen von bedeutenden, mitunter kanonischen Bau- und Kunstwerken, historisch bedeutsame Bestandskonvolute, Aufnahmen prominenter Fotografen und solche, die in Marburg unikal überliefert und konservatorisch gefährdet sind.

Entscheidend beim neuen, fotobezogenen Dokumentationsansatz war die umfassende Beschreibung des Bildträgers, die nicht nur seine Bildinformation – das fotografierte Objekt – sondern auch die physische Beschaffenheit und Erscheinung des Negativs dokumentiert, wie Negativformat, Material und angewandte fotografische Verfahren (z.B. Nasskollodium, Retuschen). Auf diese Weise konnten bislang nicht berücksichtigte Informationen zum Vorschein gebracht werden, die es erlauben, die Bestände unter neuen, veränderten Fragestellungen zu betrachten und Aussagen über die fotografischen Schaffensprozesse, das Werk des Fotografen sowie dessen fotohistorische Relevanz zu machen.

Im Projekt bearbeitete Fotokonvolute

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Logo DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)
Laufzeit: 01.07.2012 – 31.07.2017
Projektleitung: Dr. Christian Bracht
Koordination/Durchführung DDK: Dipl.-Math. Regine Stein, Angela Kailus M.A., Susanne Dörler M.A.
Kontakt: Dr. Christian Bracht
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