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Jean Pascal Sébah: Istanbul, Schatzkammertor des Dolmabahçe-Palastes
Jean Pascal Sébah
Istanbul, Schatzkammertor des Dolmabahçe-Palastes
1860-1870
Albuminpapier von Glasnegativ ►
Abzug: 21,2 x 26 cm
Bildträger: 24,6 x 33,0 cm
hs. im Neg.: P. Sébah/353. Porte du Palais Imp. de Dolmabagtché, au Bosphore
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg
Die Fotografie zeigt das Schatzkammertor des „Palastes der aufgeschütteten Gärten“ in Istanbul, einige Jahre nach dessen Fertigstellung im Jahr 1856. Noch sind die auf der Platzanlage frisch gepflanzten Bäume eher kümmerlich. Das Tor setzt sich aus einem dreigliedrigen Hauptportal und zwei durch Verbindungsmauern angeschlossene, flankierende Wachtürme zusammen und wird durch eine doppelte Kolossal-Säulenordnung, deren äußere Säulen frei stehen, hervorgehoben. Auffallend sind ebenso die aufwändige Ornamentik und die Vermengung unterschiedlicher Epochenstile. Letztere rührt daher, dass neben dem Architekten des Sultans auch europäische Architekten an dem Projekt beteiligt waren. Ferner ist festzuhalten, dass der Palast auf der europäischen Seite des Bosporus errichtet wurde und somit Zeugnis für den wachsenden Wohlstand der Stadt im 19. Jahrhundert ablegt, aber auch für den osmanischen Enthusiasmus für alles Westliche.
Das Fehlen von Passanten ist sehr wahrscheinlich der langen Belichtungszeit geschuldet, während sich die Architektur aufgrund der ausgeprägten Tiefenschärfe und des günstig gewählten Lichteinfalls detailliert nachvollziehen lässt. Die hohe technische Qualität der Aufnahme ist typisch für das Werk des Ateliergründers Pascal Sébah, dessen Urheberschaft durch die Signatur P. Sebah belegt wird.