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6. Mobiler Studientag feministische Rechtswissenschaft "Geschlecht und Recht - Kritische Blicke auf Geschlechter-Identitäten, -körper und -verhältnisse im Kontext rechtlicher Regulierung"
Zum sechsten Mal findet im Wintersemester 2012/2013 der „Mobile Studientag feministische Rechtswissenschaft“ statt. Dieses Jahr wird uns das Thema beschäftigen: "Geschlecht und Recht - Kritische Blicke auf Geschlechter-Identitäten, -körper und -verhältnisse im Kontext rechtlicher Regulierung".
Trotz verfassungsrechtlich und menschenrechtlich verankerter Gleichstellung von „Frau“ und „Mann“ existieren in unserem Recht nach wie vor Regelungen, die an das Geschlecht anknüpfen und wo Recht unsere Vorstellungen von Geschlecht entscheidend formt. Das beginnt mit bereits mit der Geburt, zieht sich über Fragen der rechtlichen Absicherung von Lebensweisen bis hin zu Antidiskriminierungsrecht, das an das Geschlecht anknüpft. Wo verhandelt Recht Geschlecht? Wie reguliert Recht queere Körper und Trans-Identitäten?
Wir wollen wir uns auf die Suche machen, wie Trans- und Intersexualität im Recht verhandelt wurden und werden. Welche (Un)-Möglichkeiten bietet das Recht, ein Leben außerhalb der gesellschaftlich anerkannten Geschlechter „männlich“ und „weiblich“ zu führen. Welche Rolle spielen heteronormative Vorstellungen von Sexualität, Ehe und Familie dabei?
Seit nunmehr fast 20 Jahren kämpfen intersexuelle Menschen um die Anerkennung ihrer körperlichen Unversehrtheit und ihrem Recht auf freie Geschlechtswahl. Anhand von Gerichtsurteilen werden wir den Kampf um Anerkennung analysieren und diskutieren. Daran anschließend stellt sich die Frage, wie ein emanzipatorischer Kampf im Recht aussehen kann, welche Anschlussmöglichkeiten es für rechtliche Kämpfe von Trans* gibt und welche Ein- und Ausschlüsse ein solcher Kampf produziert.
Ausgehend von den Erkenntnissen der vorigen Workshops wollen wir in die Zukunft schweifen: Wie kann Recht ohne die Kategorie „Geschlecht“ gedacht werden? Welche Auswirkungen hätte ein „geschlechtsloses“ Recht auf Antidiskriminierungsrecht und Gleichstellungspolitiken?
Als Referentinnen werden die beiden Juristinnen Doris Liebscher (Juristin und Magistra des Europarechts) und Juana Remus die Workshops leiten.
Programm
9:30 |
Begrüßung durch das Zentrum für Gender Studies und die Frauenbeauftragten der Universität Marburg |
10:00 |
Workshop I - Die rechtliche Bedeutung des Geschlechts |
11:30 |
Pause |
11:45 |
Workshop II - Inter- und Transsexualität - Leben zwischen zwei Geschlechtern |
13:15 |
Mittagspause |
14:15 |
Workshop III - Intersexualität - Ein Kampf um Anerkennung |
15:45 |
Kaffeepause |
16:15 |
Workshop IV - Recht ohne Geschlecht? |
17:45 |
Pause |
18:15 |
Gender Sneak |
Studierende des Studienprogramms „Gender Studies und feministische Wissenschaft“ können sich die Teilnahme als zusätzliche Leistung zum Studienprogramm vermerken lassen.
Der Studientag findet in Kooperation mit den zentralen Frauenbeauftragten der Philipps-Universität, dem Feministischen Archiv Marburg, dem AK Gender der Philipps-Universität und dem Kuhlmann Fonds statt.