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Zeitstrahl der Geschichte des Zentrums

Die Geschichte des Zentrums als Zeitstrahl. Details unten im Text.
Laura Stumpp/ZGS
Die Geschichte des Zentrums als Zeitstrahl, Ausschnitt Vernetzung und Kooperationen. Details unten im Text.
Laura Stumpp/ZGS

Die Geschichte des Zentrums als Zeitstrahl. Ausschnitt Forschung. Details unten im Text.
Laura Stumpp/ZGS
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Der Zeitstrahl soll die Geschichte des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung visuell abbilden, um verschiedene Bereiche und Zusammenhänge überblicksartig zu erfassen.
Er ist als Projekt des AK Geschichte des Zentrums entstanden und stellt den Bearbeitungsstand im November 2022 dar. Selbstverständlich kann er nicht alle Aspekte der Geschichte (umfassend) darstellen und bildet bestimmte Perspektiven ab. Zur Erstellung wurden interne Dokumente ausgewertet sowie öffentlich zugängliche Informationen – wo möglich, wird an den entsprechenden Stellen im Text auf die jeweilige Seite unserer Website verwiesen.
Der Aufbereitung der Geschichte wird 2023 noch auf anderen Ebenen nachgegangen, was evtl. Veränderungen in der bildlichen Darstellung oder andere Ergänzungen nach sich ziehen kann.

Im Folgenden werden die abgebildeten Bereiche und enthaltenen Querverweise genauer erläutert.

  • Gründung und Mitglieder

    Das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung wurde im Frühjahr 2001 gegründet. In den Jahren 1998 bis 2001 wurde die Gründung und Einrichtung von der Planungsgruppe Gender Studies vorbereitet, welche auch schon Veranstaltungen ausrichtete und Forschungsaktivitäten vorantrieb.

    Mehr über die Entstehungsgeschichte und Anstrengungen (bereits in den 1980er Jahren), solch ein interdisziplinäres Zentrum der Frauen- und Geschlechterforschung an der Uni Marburg ins Leben zu rufen, finden Sie

    - im Text, der zum 20-jährigen Jubiläum über die Geschichte verfasst wurde

    - im Beitrag von Marina Mohr zum 10-jährigen Jubiläum

    - in der 2020 erschienenen Jubiläumsbroschüre "Sind wir schon da? Wegweiser durch 30 Jahre Gleichstellung an der Philipps-Universität" des Gleichstellungsbüros der Universität Marburg

    - sowie in der Broschüre "Tabula Rasa. Institutionalisierungsprozesse der feministischen Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg", welche 2022 im Rahmen eines Studierendenprojektes erstellt wurde.

    Ausgehend von den 12 Gründungsmitgliedern wuchs das Zentrum und vereint heute über 80 Mitglieder an der Universität Marburg sowie über 30 assoziierte Mitglieder, welche nicht (mehr) Angehörige der Philipps-Universität sind. Die Mitglieder setzen sich aus verschiedenen Statusgruppen zusammen (Professor*innen, wissenschaftliche und technisch-administrative Mitarbeitende, Promovierende und Studierende) und kommen aus fast 20 Disziplinen in sechs Fachbereichen, sowie aus mehreren interdisziplinären Zentren, Projekten, Stabsstellen und Gleichstellungsreferaten innerhalb und außerhalb der Universität: Liste der Mitglieder und Fachbereiche.

    Zwei langjährige und geschätzte Mitstreiterinnen und Weggefährtinnen des Zentrums sind leider viel zu früh verstorben: Wir erinnern an dieser Stelle an  Renate Rausch (†2007) und Anke Abraham (†2017; Nachruf).

  • Arbeitskreise, Kooperationen, Vernetzung

    Arbeitskreise

    Die Mitglieder des Zentrums organisieren sich (teils auch zusammen mit Nicht-Mitgliedern) thematisch und anlassbezogen immer wieder in Arbeitskreisen. Langjährig aktiv war bspw. der AK Zukunft, thematisch gegliedert gab es zudem den AK RaumZeit, den studentischen AK Gender und seit 2021 den AK Geschichte. Fragen, die das Studienprogramm betreffen, widmeten sich u.a. AK Curriculum, AK Modularisierung und AK Lehre. Neben diesen Zusammenschlüssen waren im Laufe der Zeit neben anderen z.B. der AK Habilitand*innen, der AK Forschung, die Redaktionsgruppe und der AK E-Journal (siehe „Publikationen“) aktiv.

    Kooperationen

    Das Zentrum arbeitet seit jeher in vielfältigen Kooperationen. Neben den Instituten und Fachbereichen engagierter Mitglieder zählen hierzu auch viele weitere Gruppen und Institutionen innerhalb und außerhalb der Universität Marburg. Neben vielen punktuellen Kooperationen mit wechselnden Partner*innen zeichnet sich die Zusammenarbeit mit einigen Stellen als langjährig und regelmäßig wiederkehrend aus. Insbesondere mit Blick auf regelmäßige Veranstaltungen zähl(t)en hierzu:

    Für Studientage und ähnliches:

    - Frauenbeauftragte der Universität Marburg
    - Frauenbeauftragte der Stadt Marburg
    - femArchiv (heute: Black_Poc feministisches Archiv Marburg)
    - AK Gender (Studierendengruppe)
    - Kuhlmann-Fonds (Förderung)

    Ringvorlesungen u.a. Aufzeichnungen:

    - Podcast-Kombinat (2009-2017)

    DAAD-Gastdozentur:

    - Malin Ah-King, Fachbereich Biologie

    Pretoria-Marburg Queer Conversations:

    - University Pretoria, South Africa (Centre for Human Rights; Centre for Sexualities, AIDS, and Gender)
    - Zentrum für Konfliktforschung der Universität Marburg

    Weitere wiederkehrende Kooperationen:

    - Gleichberechtigungsreferat der Stadt Marburg
    - Frauenförderpreis der Universität Marburg
    - Hessische Landeszentrale für politische Bildung (Referat IV)

    Vernetzungen

    Das Zentrum pflegt über die Universität Marburg hinaus auch unterschiedlichste Vernetzungen, hierzu zählen u.a.:
    - GendA – Netzwerk feministische Arbeitsforschung (2002-2005)
    - AG „Gender Studies“ des Promotionskollegs für Geistes- und Sozialwissenschaften
    - Graduiertenkolleg Hans-Böckler-Stiftung: „Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur“ (Institute für Soziologie, Politikwissenschaft, Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg)
    - KonZen – Konferenz der Zentren und Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung
    an hessischen Hochschulen
    - Fachgesellschaft Geschlechterstudien
    - Justus-Liebig-Universität Gießen (M.A.-Pläne, bis 2014)
    - fe_marburg (siehe unter „Veröffentlichungen“)
  • Personelle Infrastruktur

    Die Geschäftsstelle des Zentrums besteht derzeit aus zwei halben administrativ-technischen Stellen und drei Stellen für studentische Hilfskräfte.

    In den ersten Jahren um die Gründung herum war die Beschäftigung wissenschaftlicher Hilfskräfte in der Geschäftsstelle sehr prekär (teils waren gar keine Mittel dafür vorhanden, oder die Hilfskraft hatte eine 25%-Stelle über ein halbes oder ein Jahr).
    Ab 2002 wurden dann Beschäftigungen von zwei bis drei Jahren (50%-Stellen) möglich.
    2020 konnte dieses befristete WHK-Beschäftigungsverhältnis schließlich durch Initiative des Zentrums in eine unbefristete technisch-administrative (50%-) Stelle umgewandelt werden.

    Die Hauptarbeit der Geschäftsstelle lag während der Phase der Planungsgruppe Gender Studies bei der Projektkoordinatorin – ab dem Zeitpunkt der Gründung wurde daraus die wissenschaftliche Geschäftsführerin. Diese hatte die einzige Mitarbeiter*innen-Stelle am Zentrum und koordinierte neben vielem anderen die größtenteils ehrenamtlich von Mitgliedern erbrachten Zentrumstätigkeiten jeglicher Art. Deren (volle) Stelle war anfangs vom HMWK als Gründungsprojekt bzw. als Maßnahme der Frauen-/Genderforschung jeweils auf drei Jahre bewilligt und finanziert, im dritten und letzten Durchgang dann mit gestuft-abnehmender Übernahme der Finanzierung. Diese zentrale Stelle war jahrelang auf zwei oder drei Jahre befristet (teils konnte sie verlängert werden, z.B. um weitere drei Jahre). Das Zentrum und die Geschäftsführenden Direktorinnen setzten sich von Anfang an immer wieder für eine Entfristung der Stelle ein, wurden von der Hochschulleitung jedoch lange abgewiesen. Im Herbst 2014 beschloss diese dann die Entfristung bei gleichzeitiger Kürzung auf eine halbe administrativ-technische Stelle, was auch die Umbenennung der wissenschaftlichen Geschäftsführer*in zur wissenschaftlichen Referent*in zur Folge hatte.
    Aufgrund bürokratisch langwieriger Prozesse kam es bei den letzten personellen Wechseln dieser Stelle (2017 und 2022) zu mehrmonatigen Vakanzen, eine für die Arbeit des Zentrums jeweils höchst belastende Situation.

    Wissenschaftliche Geschäftsführerinnen/Referentinnen der Geschäftsstelle:

    Karola Maltry (1998-2008)
    Anja Lieb (2008-2010)
    Gundula Ludwig (2010-2012)
    Barbara Grubner (2012-2017)
    Johanna Heil (2017-2019)
    Denise Bergold-Caldwell (2019-2022)
    Inga Nüthen (seit 2022)

  • Studienprogramm

    Mit der Gründung des Zentrums 2001 startete auch das interdisziplinäre Studienprogramm Gender Studies und feministische Wissenschaft, welches seit 2003 als Zertifikatsstudium und seit 2009 als modularisiertes Zertifikats- sowie Importstudium Studierenden der Universität Marburg offensteht. Dabei kann das Zertifikat von Studierenden aller Fachrichtungen erworben werden, während es in 46 Studiengängen aus 9 Fachbereichen die Möglichkeit gibt, Gender Studies und feministische Wissenschaft als Importfach zu studieren. Das Zertifikatsstudium wird zum Wintersemester 2023/24 durch das BA-Nebenfach „Gender Studies und feministische Zukunftsforschung“ abgelöst.

    Pro Semester gibt es über 30 Lehrveranstaltungen aus vielfältigen Fachgebieten; angeboten werden diese zu großen Teilen von Zentrumsmitgliedern oder anderen Lehrenden, welche jeweils ihre Veranstaltungen für zusätzliche Studierende der Gender Studies öffnen. Ergänzt wird das Lehrangebot durch mehrere Lehraufträge, die das Zentrum eigens hierfür ausschreibt und die über jährlich neu zu beantragende besondere Lehrmittel finanziert werden.
    Ein Überblick zum aktuellen Studienprogramm und das Archiv der letzten Jahre finden sich auf unserer Website unter Studienprogramm.

    Verbindlicher Teil des Studienprogramms sind die beiden Vorlesungen „Kritik der Geschlechterverhältnisse“ (im Wintersemester) und die Interdisziplinäre Ringvorlesung „Gender Studies und feministische Wissenschaft“ (im Sommersemester; dazu mehr bei „Veranstaltungen“).
    Die Vorlesung „Kritik der Geschlechterverhältnisse“ startete mit Ingrid Kurz-Scherf, welche im Wintersemester 2001/02 als Professorin mit einer Teildenomination im Bereich Geschlecht an die Uni Marburg an das Institut für Politikwissenschaft berufen wurde. Die Denomination der Professur lautete:„Politik und Geschlechterverhältnisse“. Nach Ingrid Kurz-Scherfs Emeritierung findet die Vorlesung nun unter Federführung ihrer Nachfolgerin Annette Henninger statt.

    Im Wintersemester 2013/14 wurde das Studienprogramm durch die DAAD-Gastdozentur der feministischen Naturwissenschaftlerin Malin Ah-King der Uppsala University (Schweden) ergänzt: Neben mehreren Seminaren und Workshops, teils in Kooperation mit dem Fachbereich Biologie, hielt Malin Ah-King in diesem Semester auch die Gender Lecture (mehr zu Gender Lectures unter „Veranstaltungen“).
    Genaueres zur Gastdozentur findet sich im Archiv unserer Veranstaltungsseite.
    Gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung und den Frauenbeauftragten der Universität brachte das Zentrum 2014 die Übersetzung von Malin Ah-Kings Broschüre „Genderperspektiven in der Biologie“ heraus (das Original war auf Schwedisch erschienen). Die Online-Variante findet sich auf unserer Seite.
  • Veranstaltungen

    Neben den (reinen) Lehrveranstaltungen richtet das Zentrum auch regelmäßige und unregelmäßige Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit aus:
    Schon vor der offiziellen Gründung des Zentrums gab es das Interdisziplinäre Kolloquium, welches vom Sommersemester 1999 bis 2001 regelmäßig stattfand und drei bis vier Vorträge umfasste.

    Ringvorlesungen

    Seit der Zentrumsgründung im Frühjahr 2001 findet jedes Jahr die Interdisziplinäre Ringvorlesung "Gender Studies und feministische Wissenschaft" statt – seit jeher donnerstags um 18 Uhr im Hörsaalgebäude. In den Jahren 2020 und 2021 bildete die Ringvorlesung gleichzeitig das universitätsweite Studium generale, pandemiebedingt online veranstaltet. So konnten regelmäßig über 200 Zuhörende und Vortrags- und Gesprächsteilnehmende aus verschiedensten Städten und (Welt-)Regionen im Jahr des 20. Zentrumsjubiläums an der Ringvorlesung mit den Themen "Frauen und Macht" (2020) und "Feminismen im Dialog" (2021) teilhaben und mitwirken.
    Die Ringvorlesung umfasst wöchentliche Vorträge und einen Abschlussworkshop für Studierende des Zertifikats. Anfänglich hatte die Vorlesung vor allem allgemein einführenden Charakter in die Gender Studies (Konstruktion von Geschlecht, Geschlechterverhältnisse, Frauenbewegung und feministische Wissenschaft und Wissenschaftskritik); die Vorträge wurden hauptsächlich von Zentrumsmitgliedern bestritten (aus Bereichen wie z.B. Politikwissenschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Europäische Ethnologie, Sprechwissenschaft, evangelische Theologie oder Sinologie). Seit 2011 hat jede Ringvorlesung einen Themenschwerpunkt (z.B. Sexualität, Freiheit, Familie, Antifeminismus) und es kamen seither zunehmend Referierende von außerhalb Marburgs dazu.
    Die Themen und Informationen zu den Ringvorlesungen seit 2009 finden sich auf unserer Website im Archiv; für diese Jahre gibt es auch zahlreiche Audio-Aufzeichnungen, diese finden sich (wie für die anderen Veranstaltungen auch) unter Podcasts.
    Von 2009 bis 2017 wurden die Podcasts als Kooperation mit dem Podcast-Kombinat aufgezeichnet.

    Gender Lectures

    Die Gender Lectures starteten im Wintersemester 2008/09 anlässlich von "100 Jahre Frauenstudium" an der Universität Marburg, das auch andere Veranstaltungen an der Philipps-Universität umfasste.
    Zunächst stärker im Studienprogramm angesiedelt, stellten die nunmehr jährlich stattfindenden Gender Lectures anfänglich eine kurze Reihe von Vorträgen externer Wissenschaftlerinnen zu je einem der Arbeitsschwerpunkte des Zentrums dar (siehe auch "Forschung"). Parallel zum Übergang der Arbeitsbereiche in den gemeinsamen Forschungsfokus "Bewegte Transformationen" 2011 (siehe auch "Forschung") löste sich auch der thematische Fokus der Gender Lectures von den Arbeitsbereichen.
    Seit 2015 ist die Gender Lecture als jährlicher internationalen Vortrag renommierter Gastwissenschaftler*innen fest im Angebot des Zentrums verankert und wird über Marburg hinaus beworben. Seit 2018 wird der thematische Fokus auch mit dem jeweiligen Thema der Ringvorlesung verknüpft.

    Mobiler Studientag feministische Rechtswissenschaft

    Von 2008 bis 2017 fand jährlich der Mobile Studientag feministische Rechtswissenschaft statt. Der Mobile Studientag wurde zunächst von den Autor*innen des Studienbuchs Feministische Rechtswissenschaft konzipiert, um Studierenden in Marburg die Möglichkeit zu bieten, mit feministischen Perspektiven auf das Recht in Berührung zu kommen. (Siehe auch auf unserer Website im Archiv)
    Ausgerichtet wurde der Studientag in den meisten Jahren als Kooperation mit dem AK Gender und dem feministischen Archiv Marburg und unterstützt wurde er von den Frauenbeauftragten der Stadt und der Universität sowie vom Kuhlmann-Fonds. Themenschwerpunkte umfassten u.a. Europarecht, Antidiskriminierungsrecht, Queere Familien, Asyl- und Aufenthaltsrecht und Hate Speech.
    Der Mobile Studientag feministische Rechtswissenschaft war regelmäßig überregional besucht und mit 30 bis 40 Plätzen immer ausgebucht.

    Weitere Veranstaltungen

    Seit 4 Jahren beiteiligt sich das Zentrum zudem am digital stattfindenden Aktions-/Wissenschaftstag #4genderstudies. Neben Fachvorträgen findet jährlich ein BarCamp von und für Studierende statt, das an die Vorlesung "Kritik der Geschlechterverhältnisse" angegliedert ist. In Workshops stellen Studierende eigene geschlechterforscherische Arbeiten zur Diskussion.

    Im Laufe der Jahre organisierte das Zentrum etliche eigene Tagungen – die Planungsgruppe Gender Studies richtete bereits 1999 eine Tagung aus, vor dem 10-Jährigen folgten noch vier weitere, einige davon in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung.
    Im Jubiläumsjahr 2011 fand die Tagung "Emanzipation: Verwicklungen, Verwerfungen, Verwandlungen" statt. (Mehr Material zum 10-jährigen Jubiläum auf unserer Webseite). Vier weitere Tagungen schlossen sich in den Folgejahren an.

    Aus mehreren Tagungen gingen Bände der Buchreihe im Helmer-Verlag (siehe "Publikationen") hervor, so u.a. die Bände "Die halbierte Emanzipation? Fundamentalismus und Geschlecht" (2007), der Band zur Jubiläumstagung (2012), "Feminismus und Freiheit. Geschlechterkritische Neuaneignungen eines umkämpften Begriffs" und "Ambivalenzen der Normativität in kritisch-feministischer Wissenschaft" (beide 2016).

    Neben den regelmäßigen Veranstaltungen fanden seit jeher auch viele weitere Einzelveranstaltungen statt, wie Gastvorträge, Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen oder z.B. die Mitwirkung beim Frauenförderpreis der Universität Marburg. Diese wurden häufig in Kooperation mit der Universität, der Stadt Marburg, feministischen AStA-Referaten, Gewerkschaften oder anderen Gruppen umgesetzt.

    Viele Mitglieder organisieren in Kooperation mit dem Zentrum seit jeher auch eine Vielzahl an eigenen Veranstaltungen in ihren Fachbereichen. Exemplarisch sei hier der feministisch-theologische Studientag genannt, der bereits seit den früher 90er-Jahren regelmäßig (zunächst jedes Semester, inzwischen zweijährlich) ausgerichtet wird.

    Zu diesen weiteren Veranstaltungen gehörten 2010 das Erinnerungskolloquium für Renate Rausch, 2007 verstorbenes Gründungsmitglied des Zentrums, sowie 2015 die Abschiedsvorlesung von Ingrid Kurz-Scherf anlässlich ihrer Emeritierung.

    Im Sommersemester 2022 wurde im Online-Format die sechsteilige Veranstaltungsreihe "Pretoria Marburg Queer Conversations" durchgeführt, in Kooperation mit der University Pretoria (Südafrika) und deren "Centre for Human Rights" und "Centre for Sexualities, AIDS, and Gender" sowie mit dem Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg.

  • Publikationen

    Bücher

    Das Herzstück der Publikationen des Zentrums bildet die zentrumseigene Buchreihe „Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft“ im Ulrike-Helmer-Verlag. Zwischen 2006 und 2022 sind hier 10 Bände erschienen. Einige der (Sammel-)Bände entstanden in Zusammenhang mit anderen Aktivitäten des Zentrums, wie z.B. Ringvorlesungen (2013, 2014, 2017, 2019) oder Tagungen (2006, 2011, 2013, 2016).
    Darüberhinaus wurden die Ergebnisse der REVERSE-Studie (siehe „Forschung“) 2020 im transcript-Verlag publiziert.
    Die Übersicht über die Buchveröffentlichungen findet sich auf unserer Seite.

    Material- und Schriftenreihe

    In den ersten Jahren des Zentrums wurden zudem in der Materialreihe Bibliographien, Einführungstexte und Bildmaterialien zu bestimmten Themen zusammengestellt. Diese Hefte sind weiterhin auf der Website des Zentrums zugänglich.

    Ab 2003 kam die Schriftenreihe des Zentrums hinzu: In der Reihe werden wissenschaftliche Artikel, Forschungsarbeiten und Vorlesungen aus Arbeitszusammenhängen des Zentrums herausgegeben. Zwischen 2011 und 2014 konzentrierte sich die Schriften-Reihe auf die Veröffentlichung genderrelevanter Abschlussarbeiten von (ehemaligen) Studierenden der Philipps-Universität Marburg (siehe unsere Seite).

    fe_Marburg

    Seit 2012 ist die Veröffentlichung von Abschlussarbeiten mit Geschlechterthemen über die Initiative fe_Marburg – feministische Plattform Marburg möglich. 2011 hatten Nachwuchswissenschaftler*innen zunächst den AK E-Journal gegründet, wechselten aus Gründen der Prekarität und großen Auslastung des Mittelbaus aber zur flexibleren Online-Plattform-Variante. Zunächst eine Unterseite der Website des Zentrums, verstand sich die Initiative als Schnittstelle von Theorie und Praxis; hier wurden unter anderem Termine feministischer Veranstaltungen in Marburg geteilt und Abschlussarbeiten veröffentlicht.
    Nach ein paar Jahren, in denen die Initiative pausierte, gründete sich fe_Marburg 2019 als Gruppe feministischer Studierender, Mitarbeiter*innen und Promovierenden in Kooperation mit dem Zentrum neu.

    Weitere Publikationen

    Außerhalb dieser Formate – und abgesehen von zahlreichen Veröffentlichungen einzelner Zentrumsmitglieder – gibt und gab es auch immer wieder einzelne Veröffentlichungen anderer Art. Neben der bereits erwähnten Broschüre zu Genderperspektiven in der Biologie (siehe „Veranstaltungen/DAAD-Gastdozentur“) finden sich hier bspw. kritische Rezensionen von Arbeitskreisen und Portfolios von Projektstudien.
    (siehe: weitere Publikationen)

    Im Jahr des 10. Jubiläums und zu diesem Anlass entstand bereits ein erster Rückblick auf die Zentrumsgeschichte, basierend auf Interviews mit Beteiligten am Zentrum im Jahre 2011. Hierzu konnte 2021 ein Text von Marina Mohr veröffentlicht werden.

    Zu verschiedenen Anlässen, u.a. in Zusammenhang mit Angriffen auf und Kämpfen um die Institutionalisierung von Gender Studies, sowie als Reaktion auf gesellschafts- und geschlechterpolitische, rassistische, antisemitische oder antifeministische Vorfälle, verfasst oder unterstützt das Zentrum regelmäßig Stellungnahmen.

    Wie bereits oben erwähnt, findet sich ein umfangreiches Angebot in Form der Aufzeichnungen von Vorträgen und Veranstaltungen als Podcasts auf der Webseite des Zentrums.

  • Forschungsbereiche

    Schon vor der Gründung des Zentrums gab es verschiedene Arbeitsbereiche – 1998 umfassten diese die Bereiche "I: Raum/Zeit", "II: Gesellschaftlich-kulturelle Transformation" und "III: Kommunikation/Neue Medien". Bis 2002 kam der Bereich "IV: Körper & Identität" hinzu.

    Die Arbeitsbereiche erfuhren im Laufe der Jahre Veränderungen – 2009 umfassten die vier Bereiche:

    • Zukunft der Arbeit, Demokratieentwicklung, Organisation und gesellschaftliche Transformation;
    • Kommunikation, Medien, Kunst und Kultur;
    • Religion und Geschlecht;
    • Körper, Identität und Gesundheit.

    2011 wurde dann der Forschungsfokus "Bewegte Transformationen" als gemeinsamer thematischer Rahmen für kooperative Forschungsaktivitäten zwischen den Mitgliedern geschaffen.

    Als Forschungsprojekt der jüngeren Zeit kann u.a. das Forschungsprojekt REVERSE: "KRisE der GeschlechterVERhältnisSE? Anti-Feminismus als Krisenphänomen mit gesellschaftsspaltendem Potenzial" (2017-2020) genannt werden, welches in fünf Fallstudien erstmals einen systematischen Vergleich antifeministischer Diskurse vorlegte.

    Die aktuellen Forschungsprojekte des Zentrums finden sich auf unserer Website.