Hauptinhalt

Studienfahrt nach Rom

Gruppenfoto am Forum Romanum
Foto: Maximilian Pfad
Gruppenfoto am Forum Romanum mit Kolosseum

"Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat:
Golgatha, die Akropolis von Athen, das Capitol in Rom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man muss sie als Einheit sehen." – Theodor Heuss 1950

 

Nach der legendären KS-Griechenlandexkursion 2019, bei der wir u.a. die Athener Akropolis erklommen hatten, war das Fernweh geweckt!
Ursprünglich für 2020 geplant, verschob sich jedoch unsere Studienreise nach Rom pandemiebedingt um eine gefühlte halbe Ewigkeit. Als Entschädigung wurde im Herbst 2021 kurzerhand eine Exkursion nach Trier, das "Rom des Nordens", arrangiert.

Vom 29. März bis 6. April 2022 konnte dann doch endlich unsere Fahrt in die Ewige Stadt stattfinden. Unter Begleitung der Professoren Baumann und Roth traten 13 KS-Studis die Reise nach Rom an.
Statt Flugzeug oder Reisebus war der ÖBB-NightJet München-Rom – auch aus ökologischen Gründen – das Transportmittel der Wahl. Unsere Studienfahrt wurde gebührend eingeläutet, da wir bereits bei der Anreise mit dem Nachtzug auf gleich zwei Geburtstagskinder anstoßen durften.

Die Unterkunft, das Gästehaus der überaus freundlichen "suore salesiane dei sacri cuori", lag – passend für unseren siebentägigen Aufenthalt – auf dem Esquilin, einem der Sieben Hügel Roms.
Doch hat diese geschichtsträchtige Stadt unendlich viel mehr zu bieten als nur ein paar Hügel.

„Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“, dementsprechend lässt sich die Stadt gewiss kaum in nur einer Woche erleben. Daher hatten wir für unsere Exkursion ein reichhaltiges und vielfältiges Programm auf dem Plan, um die facettenreiche Stadt unter verschiedenen Aspekten zu erkunden. Besonderer Fokus lag dabei auf dem antiken sowie dem christlichen Rom. Die zahlreichen Stationen wurden durch informative Referate der Studierenden vorbereitet und begleitet.

Im Zentrum des Imperium Romanum waren natürlich Besichtigungen gewisser antiker Wahrzeichen unverzichtbar: Kolosseum, Forum Romanum, Kaiserpaläste auf dem Palatin et cetera. Besonderes Highlight war sicherlich der Tagestrip nach Ostia antica.
Exklusive Führungen durch Katakomben (Generosa-Katakombe der Fuldaer Stadtheiligen) sowie durch die archäologischen Ausgrabungen einer Gräbermeile aus dem 1. Jh.n.Chr. (direkt unter dem Petersdom!) boten uns hautnahe Einblicke in die antike und frühchristliche Bestattungskultur.

Als Sitz des Papstes, Grabstätte der Apostelfürsten Petrus und Paulus und zahlreicher Märtyrer gilt Rom für katholische Christen gewissermaßen als Zentrum des Glaubens. Mehr als 1000 Kirchen prägen das Stadtbild. Inspiriert und angeleitet durch Professor Roth und sein Werk "50 Kirchen in Rom", von denen wir in einer Woche 21 Stück (und zusätzliche) besuchten, warfen wir auf unseren Wegen durch die Stadt einen Blick in nahezu jeden Kirchenbau, der uns in die Quere kam.
Neben obligatorischen Stationen wie dem Petersdom, dem Lateran und Sankt Paul vor den Mauern waren auch Geheimtipps wie San Clemente, unter dem sich ein antikes Mithrasheiligtum befindet, oder die erst seit Kurzem zugängliche Santa Maria Antiqua direkt am Forum Romanum, in der einmalige spätantike Fresken aus dem 7. Jahrhundert konserviert worden sind.

Auch das spirituelle Programm kam beispielsweise mit Morgengebeten, geistlichen Impulsen oder gar Eucharistiefeier am Petrusgrab keineswegs zu kurz. Zudem trafen wir Kurt Kardinal Koch, Leiter des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, der uns Einblicke in die ökumenische Arbeit und Bestrebungen gab und mit uns anregende Gespräche führte.

Abwechslung vom Großstadttrubel boten schließlich verschiedene Tagestrips ins Umland: Nach Tivoli mit der Hadriansvilla und der Villa d’Este und natürlich nach Ostia, der inoffizielle Höhepunkt, wo einige Studis nach der Besichtigung der beeindruckenden Ausgrabungen der gut erhaltenen antiken Hafenstadt sogar ein erfrischendes Bad im Mittelmeer nahmen.

Auch für das leibliche Wohl ist in Rom bestens gesorgt. Jeden Abend kehrten wir gemeinsam in römische Lokale ein und ließen uns die italienische Küche schmecken: antipasti, pizza, pasta, caffè, gelato und natürlich vino. Atmosphärische Sensation war sicherlich das Abendessen in Tivoli, wo wir in den originalen Gewölben der antiken Dianathermen speisen durften.

Die gemeinsame Reise wird ganz gewiss allen Teilnehmenden noch lange in Erinnerung bleiben. Wir freuen uns auf die nächste und viele weitere Exkursionen!
Die letzte Israelreise fand im Sommersemester 2013 statt – um dem Zitat Theodor Heuss‘ gerecht zu werden, wird uns womöglich die nächste Exkursion wieder ins Heilige Land führen.

Marius Höhl