05.03.2024 Erfolgreiche Exkursion des M.A. Internationale Strafjustiz nach Den Haag

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Über 30 Studierende des Masterstudiengangs „Internationale Strafjustiz: Recht, Geschichte, Politik“ und des ICWC Trial-Monitoring Programmes haben vom 26. bis 28. Februar 2024 eine Exkursion nach Den Haag unter der Leitung von Prof. Dr. Stefanie Bock und Dr. Henning de Vries durchgeführt. Mit dem Bus ist die Reisegruppe an ihr Ziel gefahren und war am historischen Groote Markt untergebracht. Von dieser zentralen Stelle aus konnten die verschiedenen Ziele im Exkursionsprogramm erreicht werden. Den Haag hat sich in den letzten Jahrhunderten mit dem Friedenspalast, dem Internationalen Gerichtshof, dem Internationalen Strafgerichtshof oder EUROJUST zur globalen Hauptstadt des Völkerrechts entwickelt.

Der erste Besuch fand bei den Kosovo Specialist Chambers (KSC) statt. Hier erhielten die Studierenden nicht nur einen Einblick in die Arbeitsweise des Gerichtshofes selbst, darüber hinaus konnten sie auch einen Ausschnitt eines Verfahrens beobachten.

Die Exkursionsgruppe zu Besuch beim IRMCT.
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Die Exkursionsgruppe zu Besuch beim IRMCT.

Am 27. Februar standen der International Residual Mechanism for Criminal Tribunals (IRMCT) und die European Union Agency for Criminal Justice Cooperation (EUROJUST) auf dem Programm. Beim IRMCT besuchten die Studierenden mehrere ehemalige Gerichtssäle und wurden von einem der damaligen Case Manager in die Arbeitsweise vor allem des International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia (ICTY) eingeführt. Der IRMCT ist die Nachfolgeorganisation der Internationalen Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda und wickelt diese ab. Ein Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bot bei EUROJUST einen Einblick in seine Arbeit, in der vor allem Cybercrime im Vordergrund steht. Hier wurde deutlich, wie die justizielle Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union, aber auch mit Drittstaaten funktioniert und so grenzüberschreitende Strafverfolgung umgesetzt wird. Zum Ausklang des Tages fuhren alle Exkursionsteilnehmer:innen gemeinsam zum Strand und genossen die abendliche Sonne an der kühlen Nordsee. 

Der Peace Palace in Den Haag.
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Der Peace Palace in Den Haag.

Der 28. Februar bot zum Abschluss der Exkursion noch zwei Highlights: den Friedenspalast und den Internationalen Strafgerichtshof (IGH). Der Friedenspalast entstand kurz nach den Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907. Seitdem beherbergt er den Permanent Court of Arbitration, der 1899 gegründet wurde. Mit dem Völkerbund kam zunächst der Permanent Court of International Justice hinzu, der mit den Vereinten Nationen im International Court of Justice aufging. Der Friedenspalast verfügt über die größte Bibliothek völkerrechtlicher Literatur. Die Teilnehmer:innen der Exkursion konnten den Friedenspalast in außerordentlichen Möglichkeiten im Rahmen einer geführten Tour besichtigen und dabei auch alle Säle der ansässigen Gerichtshöfe besuchen.  

Sonnenuntergang am Nordseestrand von Den Haag.
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Sonnenuntergang am Nordseestrand von Den Haag.

Am Nachmittag folgte schließlich der Besuch beim International Criminal Court (ICC). Den Studierenden bot sich die einmalige Chance, mit der Richterin am ICC Kimberly Prost zu diskutieren und ihr auch Fragen zu ihrer Wahrnehmung des Gerichtshofs zu stellen. So erhielten die Studierenden einen tiefgehenden Einblick in die Arbeitsweise des Gerichtshofs, den sie bisher nur als fernen Gegenstand im Studium kennengelernt hatten. Schließlich durften die Teilnehmer:innen der Exkursion an der Verkündung der Reparation Order im Verfahren gegen Dominic Ongwen teilnehmen. Dies bot einen weiteren spannenden Einblick in die Praxis der internationalen Strafjustiz.

Wir freuen uns über eine bereichernde Studienfahrt, die wir in Zukunft gerne wiederholen!

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