14.06.2021 ICWC - Monatskolloquium 30.06.2021 - Daniel Bonnard: «Das Nürnberg der französischen Zone» - Prozesse wegen Humanitätsverbrechen vor dem Tribunal General in Rastatt (1946-1948)
ICWC - Monatskolloquium am 30.06.2021
Wir möchten Sie ganz herzlich zu unserem Monatskolloquium am 30.06.2021 um 16 Uhr einladen.
Diesmal konnten wir Daniel Bonnard als Vortragenden gewinnen. Thema seines Vortrages ist:
«Das Nürnberg der französischen Zone» - Prozesse wegen Humanitätsverbrechen vor dem Tribunal General in Rastatt (1946-1948)
Mit dem Dokumentarfilm « Die Rastatter Prozesse. Kriegsverbrecher vor Gericht » hat die Autorin Judith Völker kürzlich ein Kapitel der deutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte aus der Vergessenheit geholt. Der Film, der sich bis August 2021 in der Mediathek des Kultursenders ARTE anschauen lässt, liefert erste Antworten auf die brennenden Fragen, welche die französische Justiz im besetzten Deutschland seit der Öffnung der Archivbestände aufwirft. Für welche Kategorien von Taten mussten die Angeklagten vor dem Rastatter Tribunal Rechenschaft ablegen? Welche Tatbestände verhandelte das Gericht bezüglich des begangenen Unrechts in den nationalsozialistischen Zwangslagern? Wie argumentierten die Richter angesichts der staatlich-institutionellen Dimension der Verbrechen? Hinter der Bilanz, wonach 2.130 Personen sich vor Gerichten der französischen Zone wegen Kriegsverbrechen verantworten mussten, verbergen sich unterschiedliche Tatkomplexe. Das Personal von Konzentrationslagern, aber auch Polizisten, Gefängnisbeamte und auch Industrielle standen im Fokus der französischen Anklagebehörde. Daniel Bonnard nimmt die Doku zum Anlass, um einige Ergebnisse seiner Forschungstätigkeit am ICWC vorzustellen. Als Werkstatt-Bericht wird der Vortrag die allgemeinen Tendenzen der Ahndung nachzeichnen um dann den Fokus auf die Prozesse wegen Humanitätsverbrechen zu legen.
Das Monatskolloquium findet online bei Zoom statt.
Bitte senden Sie uns eine E-Mail an icwc@staff.uni-marburg.de, die Zugangsdaten senden wir Ihnen daraufhin zu.
Kontakt
Dr. Wolfgang Form