12.06.2024 Neue Veröffentlichung: "Grenzüberschreitungen. Zur Soziologie der Weltrechtsordnung"

Die Diskussion um die Bedeutung des Völkerrechts ist so alt wie dieses selbst. Von seinen Anfängen in der Antike bis zur heutigen Charta der Vereinten Nationen verbinden sich mit ihm hochfliegende Hoffnungen wie enttäuschte Erwartungen gleichermaßen. Die jüngsten militärischen Konflikte in der Ukraine, in Bergkarabach und im Nahen Osten haben die Auseinandersetzung um seinen Stellenwert neu entfacht. Was also leistet das Völkerrecht? Worin besteht seine Funktion in einer Welt, deren fragile Ordnung immer wieder durch räumliche und rechtliche Grenzüberschreitungen herausgefordert wird?

Diesen Fragen widmet sich die neueste Ausgabe der Zeitschrift Mittelweg 36 (Heft 3 | Juni/Juli 2024).

Herausgeber Dr. Henning de Vries (Geschäftsführer des ICWC) und Alfons Bora plädieren in ihrer Einleitung Für eine rechtssoziologische Analyse der liberalen Weltordnung, die sich an der verhaltenskoordinierenden Leistung orientiert, die das Recht als solches selbst dann noch erfüllt, wenn es im Einzelfall gebrochen wird.

Linn Sophie Löber (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ICWC) untersucht in ihrem Beitrag „Bystandertum und kollektive Verantwortung“ die Möglichkeiten des völkerstrafrechtlichen Umgangs mit jenen, die durch ihre Gleichgültigkeit und Untätigkeit Kriegsverbrechen Vorschub leisten.

Weitere Beiträge von Hendrik Simon und Regine Schwab ergänzen die Diskussion, indem sie Themen wie Vertrauen und entgrenzte Gewalt sowie die Transformation des Krieges und Angriffe auf zivile Infrastruktur beleuchten.

Im letzten Beitrag des Themenschwerpunkts greift Dr. Henning de Vries noch einmal die in der Einleitung gestellte Frage nach der Krise der liberalen Weltordnung auf und erörtert die spezifische Weise, in der Das Völkerrecht zwischen Verbindlichkeit und Widersprüchlichkeit dazu beiträgt, stabile Strukturen für den Umgang mit politischen Krisen zu entwickeln.

Zum Ortstermin Im Gewerbegebiet von San Isidro im abgelegenen Nordwesten Cran Canarias begrüßt uns schließlich Harald Jähner. Er führt uns nicht nur in Konsumtempel der Gegenwart, sondern auch durch die Geschichte der Insel.

Das Themenheft kann in Digital und Print unter diesem Link erworben werden.

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