21.08.2017 Nuremberg Moot Court 2017: Auszeichnung für Marburger Team

Das von der Professur Bock und dem ICWC betreute Team der Philipps-Universität erreichte Erfolg bei internationalem Wettbewerb

Göttingen – Köln – Marburg … - Nürnberg! Nuremberg Moot Court 2017

Auszeichnung für Marburger Studierende bei internationalem Wettbewerb

Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien/privat
Marburger Team und Coaches bei der Verleihung des Preises für den besten Anklage-Schriftsatz mit den Organisatoren und Verantwortlichen des Nuremberg Moot Courts 2017, v.l.n.r.: Professor Dr. Christoph Safferling, LL.M. (Vizepräsident des Kuratoriums der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien und Leiter der Forschungsstelle Völkerstrafrecht

Am Mittwoch, den 26.07.2017, machte sich bereits zum fünften Mal ein studentisches Team der Philipps-Universität auf den Weg nach Nürnberg, um dort im geschichtsträchtigen Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes am Schauplatz der Nürnberger Prozesse am Nuremberg Moot Court teilzunehmen. Zu diesem internationalen Wettbewerb, an dem die Philipps-Universität bereits von Beginn an erfolgreich teilnimmt, trafen sich in diesem Jahr über hundert Studierende aus der ganzen Welt: Vertreten waren Teams aus Armenien, Australien, Brasilien, Kamerun, Kenia, den Niederlanden, Pakistan, Polen, Ruanda, Singapur, Uganda, der Ukraine, Großbritannien und den USA. Ausgerichtet wird der Wettbewerb von der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien, einem Kooperationspartner des Marburger Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse (ICWC). Das ICWC ist es auch, das gemeinsam mit der strafrechtlichen Professur von Frau Professor Stefanie Bock, die zugleich Direktorin des Zentrums ist, die Moot-Court-Teilnahme für Marburger Studierende als praxisorientierte besondere Lehrveranstaltung anbietet und betreut.

privat/ICWC
Das Marburger Team während eines Pleadings

In Nürnberg übernehmen die Studierenden in simulierten Gerichtsverhandlungen zu einem fiktiven Fall des Internationalen Strafgerichtshofs die Rolle von Anklägern und Verteidigern. Dazu verfassen sie zunächst wissenschaftliche Schriftsätze und halten schließlich mündliche Plädoyers vor „Richtern“, die allesamt Experten aus der völkerstrafrechtlichen Praxis oder Wissenschaft sind. „Presiding Judge“ war in Nürnberg dieses Jahr Professor Bertram Schmitt, der auch in der Realität Richter am Internationalen Strafgerichtshof ist. Die wochenlangen anspruchsvollen Recherche-, Schreib- und Übungsarbeiten der Studierenden werden in Nürnberg also mit internationalen Bekanntschaften und dem Kontakt zu weltweit tätigen Praktikern belohnt. Der Nuremberg Moot Court bietet eine ideale Gelegenheit für angehende Juristen, in die Praxis des Völkerstrafrechts einzutauchen und sich in einem internationalen Wettbewerb zu beweisen. Dabei fördert und erfordert er Fähigkeiten, die für das spätere Berufsleben zentral sind, im Studium aber häufig etwas kurz kommen.

privat
Das Team zu Besuch an der Georg-August-Universität Göttingen mit Dr. Alexander Heinze, LL.M. Hier hatte das Team die Gelegenheit, die Probleme des Falls mit einem versierten Völkerstrafrechtler zu diskutieren und vor kritischen Experten-Augen die Pleadings zu üben

In diesem Jahr stellten sich vier Marburger Studierende dieser großen Herausforderung: Destiny Faye Ibarra, Henrik Freiherr von Richthofen, Jonatan Gebhardt und Robert Boldt. Das interdisziplinäre Team (Rechtswissenschaften und Friedens- und Konfliktforschung) konnte bei aller internationaler Konkurrenz an die bisherigen Marburger Erfolge anknüpfen: Als bestes von 37 Teams gewannen die Marburger erneut den Preis für den besten Schriftsatz der Anklage. Für den besten Schriftsatz war Marburg bereits 2013 und 2014 ausgezeichnet worden, seitdem ist der Wettbewerb aber viel größer und internationaler geworden. Außerdem zog das Team nach zwei Verhandlungen gegen die American University of Central Asia (Kirgisistan) und die University of Limerick (Irland) in das Achtelfinale der mündlichen Verhandlungen ein. Dort mussten sie sich schließlich gegen ein Team der University of Lagos (Nigeria) knapp geschlagen geben. 

privat
Das Team zu Besuch an der Universität zu Köln mit Professor Dr. Thomas Weigend. Hier hatte das Team die Gelegenheit, die Probleme des Falls mit einem versierten Völkerstrafrechtler zu diskutieren und vor kritischen Experten-Augen die Pleadings zu üben

Vorbereitet und begleitet wurde das Marburger Team von Frau Professor Stefanie Bock sowie von Janick Haas, Jana Hermann, Paco Pawolleck und Leonard Wolckenhaar als Coaches. Wertvolle Unterstützung leisteten außerdem Professor Thomas Weigend (Universität zu Köln) und Dr. Alexander Heinze, LL.M. (Georg-August-Universität Göttingen), die sich Zeit für Übungen und kritische Diskussion der Marburger Ideen bei Besuchen des Teams in Köln und Göttingen nahmen. Finanziell wäre das Projekt nicht ohne die großzügige Unterstützung durch die Marburger Juristische Gesellschaft möglich gewesen. Allen sei dafür herzlich gedankt!

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