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Beginn der Ringvorlesung "Grenzen und Grenzüberschreitungen militärischer Gewalt"

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Welche Rollen spielen die Grenzen des humanitären Völkerrechts noch für militärische Gewalt? Der Krieg in der Ukraine und der Krieg in Gaza haben zuletzt Zweifel daran geweckt, ob das Völkerrecht noch relevante Bedeutung für internationale Politik hat. Der Vortrag zeigt, dass dies der Fall ist. Dafür wird die Institutionalisierung des humanitären Völkerrechts ab dem 19. Jahrhundert nachgezeichnet und ihre Grenzen mit Blick auf heutige Konflikte aufgezeigt. Mit der Debatte im 19. Jahrhundert um die Anwendung militärischer Gewalt wurden internationaler Politik neue Grenzen zugemutet. Die widersprüchlichen Positionen dieser Debatten habe sich in das humanitäre Völkerrecht eingeschrieben und entfalten bis heute ihre Wirkung. Diese Disposition führt zum Eindruck eines schwachen Völkerrechts gegenüber der Macht der Staaten. Im Vortrag wird sich gegen diese verlockend wirkende realistische Interpretation der internationalen Beziehungen gewendet und gezeigt, wie angedeuteten Kommunikationsprozesse die Verbindlichkeit des Völkerrechts zur Voraussetzung für Widerspruch machen.