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ICWC-Monatskolloquium: "Besetzte Gesellschaften in den Jahren des Zweiten Weltkriegs"

Veranstaltungsdaten

Zum Monatskolloquium des ICWC am 24. April 2024 laden wir Sie herzlich zu einem Vortrag von Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer (Bergische Universität Wuppertal) ein. Referieren wird sie zum Thema:

"Besetzte Gesellschaften in den Jahren des Zweiten Weltkriegs – Forschungsbefunde und neue Fragen an die Gegenwart":

Auf dem Höhepunkt der deutschen Machtentfaltung lebten in den Jahren des Zweiten Weltkriegs zwischen Nordnorwegen und den griechischen Mittelmeerinseln sowie der französischen Atlantikküste und Gebieten tief im Inneren der damaligen Sowjetunion rund 320 Millionen Menschen. Während in Deutschland mehr gefallene Soldaten als getötete Zivilpersonen zu beklagen waren, stellt sich dieses Zahlverhältnis in allen ehemals besetzten Ländern umgekehrt dar. Hier überwiegen die getöteten Zivilist:innen. Bedenkt man, dass in vielen Ländern (wenn auch nicht allen) die eigentlichen Kampfhandlungen eher kurz waren, die Besatzung aber lange Jahre dauerte, handelt es sich bei den Opfern vielfach vor allem um Opfer der deutschen Besatzung.

Während jedoch Strukturen und Akteure der deutschen Besatzungsherrschaft als relativ gut erforscht gelten können, gilt dies für die Eingriffe, die besetzte Gesellschaften durch die Okkupation erlebten, weit weniger. Der Vortrag wird daher diese Eingriffe und ihre Konsequenzen für die besetzten Gesellschaften Europas adressieren und auch diskutieren, wie es um „lessons learned“ aus dieser Vergangenheit steht, etwa mit Blick auf die russische Besatzung in der Ukraine.

Alle Interessierten sind wie immer herzlich willkommen!