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"Indians in War and Revolution in the Asia-Pacific Region" | Canberra 20. und 21. Februar 2017

Am 20. und 21. Februar 2017 trafen sich Historiker/innen aus Deutschland, Australien und Indien an der Australian National University in Canberra und diskutierten die Rolle von Inder/innen in der riesigen Region "Ostindien" während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vom ICWC organisierten Konferenz „Indians in War and Revolution in the Asia-Pacific Region” in Canberra/Australien
Foto: Wolfgang Form
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vom ICWC organisierten Konferenz „Indians in War and Revolution in the Asia-Pacific Region” in Canberra/Australien

Der Workshop wurde von der Philipps-Universität Marburg in Zusammenarbeit mit der Australian National University (ANU) organisiert und war Teil eines 12-tägigen, von der DFG im Rahmen der Initiierung und Intensivierung bilateraler Kooperationen gefördertren Besuchsprogramms. Das ICWC sowie das „Southeast Asia Institute“ der ANU waren die federführend beteiligten Institutionen. Veranstalter/innen der Konferenz waren Dr. Wolfgang Form (ICWC, Marburg) und Professor Robert Cribb (ANU) in Zusammenarbeit mit Dr. Kerstin von Lingen (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) und Professor Sandra Wilson (Murdoch University, Perth).

Mit dem Workshop beginnt ein neuer Abschnitt in der Zusammenarbeit zwischen dem Marburger ICWC und vom "Australian Research Council"geförderten Forscher/innen der australischen Universitäten ANU, Murdoch und Curtin University. Eingeladen wurden, naben Vertreter/innen des Heidelberger Exzellenzcluster "Asia and Europe in a Global Context", Wissenschaftler/innen der Ludwig-Maximilians-Universität München und der University of Technology in Sydney, Australien. Außerdem konnten weitere Teilnehmer/innen der ANU, der Monash University Melbourne (Australien), der RMIT University (ebenfalls Melbourne) und des Australian Command and Staff College begrüßt werden.

Im Dezember 1941 begann mit dem Angriff auf Pearl Harbor der Zweite Weltkrieg im asiatisch-pazifischen Raum. In vielfälltiger Weise beteiligten sich Inder/innen an Kriegshandlungen und später an der Ahndung von Kriegsverbechen: So waren sie Kombattant/innen, Deserteur/innen, Gefangene, Arbeiter/innen, Rebell/innen, fungierten als Wachpersonal und stellten, nach Kriegsende, Besatzungstruppen, Journalist/innen und Diplomat/innen sowie nicht zuletzt Richter/innen, Untersuchungsbeauftragte, Informant/innen, Zeug/innen und juristische Verfahrensbeteiligte in Kriegsverbrecherprozessen. Nichtzuletzt wurden Verbrechen gegen Inder/innen von britschen und australischen Gerichten (Inder/innen als Opfer) verhandelt.

Die Kriegs- und Nachkriegserfahrungen von Inder/innen, deren eigene Identität sich zugleich auch in Dekolonisierungsprozessen und Aufteilung Britisch Indiens mitgeformt wurde, zeigen in besonderer Weise die Komplexität und Dynamik des Zweiten Weltkriegs und der nachfolgenden Konflikte in der Asien-Pazifik-Region.

Im Fokus der Gespräche standen u.a. die Widersprüchlichkeiten zwischen "Transitional Justice" und Dekolonisierung. Der Workshop und die gemeinsamen Quellenrecherchen im Australischen Nationalarchiv und dem Australian War Memorial verdichteten neue Möglichkeiten innovativer, gemeinsamer Erforschung zur spezifischen Rolle von Indern in den 1940er Jahren. Dabei verdichteten sich bereits beschreibbare Teilprojekte zu indischen Richtern, indischen Opfern von Kriegsverbrechen und indisch-nationalistischen Aktivist/innen. Hier finden Sie weitere Informationen, insbesondere das Programm der Konferenz mit den einzelnen Vorträgen und Diskussionen.