Hauptinhalt
Assoziierte Wissenschaftler:innen am ICWC
Immer wieder werden am Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse in Marburg wissenschaftliche Gäste empfangen, die die Möglichkeiten und Bestände des Zentrums vor allem für ihre Forschungsvorhaben nutzen und mit dem ICWC assoziiert sind. Dazu gehörten in der Vergangenheit unter anderem folgende Wissenschaftler:innen:
Dr. Jens Brüggemann
Dr. Jens Brüggemann promovierte zum Thema "Männer von Ehre? Die Wehrmachtgeneralität im Nürnberger Prozess 1945/46: Zur Entstehung einer Legende". Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges und der Wehrmacht, sowie im Umgang der deutschen Nachkriegsgesellschaft hiermit. Dr. Brüggemann ist derzeit beteiligt am von der Essener Krupp-Stiftung initiierten Forschungsprojekt "Alfried Krupp und der Nationalsozialismus". Außerdem widmet er sich im von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Projekt "Die Wehrmachtelite im Originalton. Tonaufzeichnungen von Verhören der US-Anklage im Vorfeld von Fall 12 der Nürnberger Militärtribunale" der Erschließung und Aufarbeitung von Tonaufnahmen nichtöffentlicher Verhöre von Spitzenakteuren der Wehrmacht, die 1946-1948 von der US-Anklage der NMT geführt wurden. Geplant ist die Bereitstellung der Aufnahmen auf der Website des ICWC.
Associated Professor Gustavo Emilio Cote Barco
Dr. Gustavo Cote Barco ist Rechtswissenschaftler an der Päpstlichen Universität Xaveriana in Bogota, Kolumbien. Er hat 2017 an der Georg-August-Universität in Göttingen promoviert. Seine Doktorarbeit zum Gesetzlichkeitsprinzip im Völkerstrafrecht wurde von Prof. Kai Ambos betreut. Derzeit beschäftigt sich Herr Dr. Cote Barco u.a. mit rechtsvergleichenden Analysen im Strafrecht. Dazu gehört auch die Untersuchung der Problematik „Vorgesetztenverantwortlichkeit im Internationalen Strafrecht“, welcher er sich im Juli 2019 im ICWC hauptsächlich widmete.
Professorin Kayoko Takeda
Frau Prof. Kayoko Takeda lehrt Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaften an der Rikkyo Univiversity in Tokio, Japan und besuchte das ICWC im Juni 2019. Ihre Hauptforschungsfelder sind: Soziokulturelle Aspekte des Übersetzens und Dolmetschens, die Geschichte der Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaften sowie Technologien, die im Rahmen dieser Tätigkeiten verwendet werden. In einem größeren Forschungsprojekt beschäftigte sich Prof. Takeda mit den soziopolitischen Aspekten des Dolmetschens am International Military Tribunal for the Far East (IMTFE). Am ICWC hatte sie die Möglichkeit, Prozessakten von Verfahren zu untersuchen, in denen Übersetzer und Dolmetscher zu den Angeklagten gehörten. In diversen Verfahren wurden Dolmetscher aufgrund ihrer Tätigkeit als Mittäter eingestuft.
Professor David Crowe und Professor Hitoshi Nagai
Professor David Crowe und Professor Hitoshi Nagai waren im Dezember 2015 am ICWC in Marburg zu Gast und informierten sich umfassend über die Arbeit des Forschungs- und Dokumentationszentrums. Mit dessen Leitung besprachen sie zukünftige Kooperationen, insbesondere mit Japan.
Professor Crowe lehrt Rechtsgeschichte und Geschichte an der Elon University (USA). Themen seiner Veröffentlichungen sind u.a. der Holocaust, die Person Oskar Schindlers, Staatsverbrechen in Vergangenheit und Gegenwart. 2014 wurde sein Buch "War Crimes, Genocide and Justice: A Global History" veröffentlicht. Ein weiteres wichtiges Forschungsgebiet des Professors ist die Geschichte der Roma und Sinti in Europa.
Professor Nagai lehrt am Hiroshima Peace Institute der Hiroshima City University Neuere Japanische Geschichte und hat vielfältig zu Kriegsverbrecherprozessen in Japan publiziert.
Prof. Dr. Yi Jong Suh
Professor Yi Jong Suh hat das ICWC wiederholt besucht, zuletzt wertete er im Jahr 2015 historische Bestände des ICWC aus und hielt sich zu diesem Zweck in Marburg auf.Das ICWC freut sich, den rennomierten Wissenschaftler seinen Gast nennen zu dürfen.
Professor Suh lehrt und forscht an der südkoreanischen Seoul National University. Im Zuge seiner Forschungen zu soziologischen Fragen der Bioethik, insbesondere hinsichtlich auch völkerstrafrechtlich relevanter Experimente an Menschen in der japanischen und deutschen Geschichte, hat sich Professor Suh unter anderem mit den Verbrechen der "Unit 731" im chinesischen Harbin beschäftigt, die auch zum Forschungsgegenstand eines Kooperationsprojekts zwischen dem ICWC und chinesischen Partnern gehört.
Prof. Dr. Michael Scott Bryant
Professor Dr. Michael Bryant arbeitete im Rahmen des TransCoop-Projekts der Alexander von Humboldt-Stiftung im Juli und August 2006 sowie im Oktober 2006 und 2007 am Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse.
Professor Bryant ist Professor für Geschichte und Rechtswissenschaft an der Bryant University, Smithfield, Rhode Island (USA). Dort lehrt und forscht er zum Einfluss des Holocaust auf das Recht, sowie den Schwerpunktthemen Menschenrechte, deutsches Strafrecht und internationales humanitäres Recht.