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Erasmus+ Blended Intensive Programmes (BIP)

Vier Studierende sitzen draußen auf einer Parkplatz um einen Laptop herum. Im Hintergrund sind Palmen zu sehen.
Foto: Colourbox.de

Wir freuen uns, dass Sie sich für die  Ausrichtung eines BIPs interessieren.

Ein BIP bietet Ihnen die Möglichkeit, eine virtuelle Lehrkomponente mit einem kurzzeitigen physischen Auslandsaufenthalt mit Ihren Studierenden zu verbinden.
Dadurch ergibt sich ein vielseitiges Potential der internationalen Bildungszusammenarbeit und der Teilnahme an gemeinsam mit internationalen Partnern konzipierten Lehrveranstaltungen.

Inhaltlich kann ein BIP Vieles umfassen, es sollte jedoch die Internationalisierungsbemühungen der Philipps-Universität Marburg ergänzen und bereits bestehende Curricula als zusätzliches Angebot bereichern.

Insbesondere für diejenigen, die mit ihren Studierenden eine Studienreise umsetzen möchten, kann ein BIP eine interessante Alternative sein.

BIPs in Kürze

  • Kurzes und intensives Programm mit einer physischen (5-30 Tage) sowie virtuellen Komponente
  • Mind.  15  (ab den Programmlandprojekten 2024 mind. 10) mobile Teilnehmer*innen (zusätzliche Teilnehmer*innen aus dem aufnehmenden Land sind möglich, zählen aber nicht zur Mindestteilnehmendenzahl)
  • Mind. drei Hochschulen aus drei unterschiedlichen Erasmus+ Programmländern (KA131); Partner aus Partnerländern optional
  • Drei mögliche Rollen: koordinierende Hochschule, aufnehmende Hochschule oder entsendende Hochschule
  • Bis zu 8.000 EUR Overhead-Mittel für die organisierende Hochschule

Bei einem BIP geht es darum, einen kurzen Studien- oder Fortbildungsaufenthalt im Ausland im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit internationalen Partnern zu ermöglichen. Idealerweise sind solche Unternehmungen in die Curricula der jeweiligen Hochschulen eingebunden, entweder als bestehender Teil eines Lehrplanes oder als inhaltlich sinnvolle Ergänzung—in jedem Fall muss Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, sich die Teilnahme an einem BIP mit min. 3 ECTS anerkennen zu lassen.

Die virtuelle Komponente kann als Vorbereitung, Betreuung oder Nachbereitung der Teilnehmenden genutzt werden. Umfang, Inhalt sowie Häufigkeit liegen im Ermessen der konzipierenden Lehrperson(en).

  • Rollen in einem BIP

    In einem BIP gibt es drei verschiedene Rollen, die die Philipps-Universität bzw. Sie als durchführende Lehrkraft einnehmen können:

    Koordinierende Hochschule

    Die koordinierende Hochschule beantragt das BIP und die dazugehörigen OS-Mittel für mind. 15 (Projekt 2023) bzw. 10 Teilnehmer*innen (ab Projekt 2024). Pro Teilnehmer*in erhält die koordinierende Hochschule 400 EUR OS-MIttel, insgesamt maximal 8.000 EUR. Sie kümmert sich im Regelfall um die Abwicklung der Verträge/die Erstellung sog. Inter-Institutional Agreements (IIA) und die Pflege des Projekts in der EU-Projektdatenbank (Beneficiary Module).
    Die koordinierende Hochschule übernimmt zusätzlich auch die Rolle der aufnehmenden oder entsendenden Hochschule. 

    Aufnehmende Hochschule
    Die aufnehmende Hochschule empfängt die Teilnehmer*innen entweder an der eigenen Hochschule oder an einem anderen, zuvor festgelegten Veranstaltungsort in dem Land der aufnehmenden Hochschule.

    Entsendende Hochschule
    Die entsendende Hochschule finanziert, plant und koordiniert die Mobilitätszuschüsse ihrer an der Präsenzphase eines BIP teilnehmenden Bewerber*innen. Dazu gehört u.a., dass die Mobilitätzuschüsse nach den Vorgaben des Erasmus+ Programms umgesetzt, dokumentiert und berichtet werden (Grant Agreements, Learning Agreements, Confirmation of Stay, etc.).

  • Ein BIP beantragen (als koordinierende Hochschule)

    Wenn Sie sich für die Organisation eines BIP interessieren, bitten wir Sie, uns die vollständigen Bewerbungsunterlagen unter  zukommen zu lassen.
    Die Bewerbungsfrist ist dabei der 31.12. eines jeden Jahres, für BIPs die ab dem 01.08. des Folgejahres stattfinden.

    Ihre Bewerbung sollte folgende Unterlagen beinhalten:
    • Vollständig ausgefülltes Bewerbungsformular 
    • Formlose Absichtserklärungen beider Partner, die eine aktive Rolle im BIP übernehmen. Die Erklärung sollte ihre Beteiligung am Programm darlegen und bestätigen, dass die realisierten Mobilitäten dieses BIPs über das Beneficiary Module dokumentiert werden.

    Die Auswahlkriterien umfassen:
    • Projektkonzeption und Umsetzungsperspektive
    • Relevanz für zukünftige Kooperationsvorhaben (auch Forschungsbezug; Verstetigung)
    • Relevanz für die Internationalisierungsstrategie der Philipps-Universität und des Fachbereichs

  • An einem BIP teilnehmen (als entsendende Hochschule)

    Ihre Studierenden wollen an einem von einem Partner organisierten BIP teilnehmen und Sie wollen diese ggf. im Rahmen einer Erasmus+ Lehrendenmobilität (Staff Mobility for Teaching) begleiten? Oder Sie wollen als administrativ-technisches Personal (Staff Mobility for Training) an einem BIP teilnehmen?
    Gerne beraten und unterstützen wir Sie bei der Vorbereitung Ihres BIP Vorhabens und koordinieren ggf. auch die vertraglichen Rahmenbedingungen.

    Kontaktieren Sie uns bitte unter .

    Weitere Informationen (auch Bewerbungsfristen) für studentische Teilnehmer*innen an einem BIP sowie zu Förderungen von BIP Personalmobilitäten (Staff Mobility for Teaching oder Staff Mobility for Training)  finden Sie auf den entsprechenden Seiten des International Office.

  • Aufteilung der Overhead-Mittel

    Wenn die UMR als entsendende und koordinierende Hochschule fungiert, werden die Overhead-Mittel 30:70 zwischen International Office und fachlich-administrativer Leitung aufgeteilt.

    Wenn die UMR als aufnehmende und koordinierende Hochschule fungiert, werden die Overhead-Mittel 20:80 zwischen International Office und fachlich-administrativer Leitung aufgeteilt.

  • Wiederholung und nachhaltige Gestaltung eines BIP

    Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ein erfolgreiches BIP zu wiederholen.
    Zu beachten ist dabei allerdings, dass  pro Ausschreibungsjahr (Erasmus+ Projekt) nur eine Auflage desselben BIPs (mit demselben Titel, denselben Lernergebnissen und derselben Zusammensetzung der Partnerschaft) beantragt und bezuschusst werden (auch bei wechselnder Koordination).

    Die rotierende Koordination von BIPs ist jedoch ein möglicher Ansatz zur nachhaltigen Internationalisierung der Lehre. Sie fördert Effizienz, Kontinuität und den Aufbau von tragfähigen Partnerschaften zwischen Hochschulen.

    Beispiel: BIP-Reihe zu Klimawandel

    Universität A, Jahr 1: Wissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels
    Universität B, Jahr 2: Politische und soziale Folgen des Klimawandels
    Universität C, Jahr 3: Strategien zur Anpassung und Mitigation des Klimawandels

  • Auswirkungen auf die Teilnahme an anderen Erasmus+ Mobilitäten

    Die Teilnahme an einem BIP hat grundsätzlich keinen Einfluss auf potentielle andere Erasmus+ Mobilitäten der Teilnehmenden, zählt jedoch zum zyklusspezifischen Gesamtkontingent der Teilnehmer*innen.

  • Leitfaden für Blended Intensive Programmes (BIP)

    In unserem Leitfaden zu Blended Intensive Programmes finden Sie weitere Details zur Organisation und Durchführung von BIPs, sowie einige hilfreiche Beispiele.

Beispiel eines möglichen BIPs

Die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten eines BIPs sind nahezu grenzenlos. In unserem Leitfaden finden Sie mehrere Beispiele, wie ein BIP konzipiert werden könnte. Eines davon sehen Sie hier:

FB: Wirtschaftswissenschaften
Thema Internationales Marketing
Partner Hochschule A (Deutschland), Hochschule B (Frankreich), Hochschule C (Spanien)
Online-Phase 3-wöchiges Online-Modul mit Vorlesungen, Diskussionen und Fallstudien Hinweis: Art und Umfang der Online-Phase sind nicht vorgegeben, es gibt keine Mindestvoraussetzungen!
Präsenzphase

1-wöchige Summer School an der Hochschule B in Paris
Workshops, Gastvorträge und Exkursionen
Themen: Internationales Branding, Social Media Marketing, Business Development

Lernergebnisse

Vertiefte Kenntnisse im internationalen Marketing
Fähigkeit, Marketingstrategien für internationale Märkte zu entwickeln
Interkulturelle Kompetenzen

Erläuterung In diesem Beispiel können theoretisch alle drei beteiligten Partner die Rolle der Koordination des BIPs einnehmen. Die französische Hochschule ist aufnehmende Einrichtung.

Weitere Informationen zu Erasmus+ Blended Intensive Programmes (BIP) finden Sie auch auf der Webseite des DAAD.