09.12.2020 Mariel Reiss forscht zu Veränderungen der Rechte von LSBTIQ*-Personen
Normdiffusion: Rechte von LSBTIQ*-Personen im Wandel
Wir begrüßen Mariel Reiss als neue Mitarbeiterin im Zentrum für Konfliktforschung. Sie untersucht die Diffusion von Normen und rechtlichen Praktiken in Bezug auf lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, intersexuelle und queere (LSBTIQ*)-Personen in verschiedenen afrikanischen und europäischen Staaten. Das zentrale Forschungsanliegen ist die Analyse der Gründe für Veränderungen der Rechte von LSBTIQ*-Personen und gesellschaftlicher Normen in mehreren süd- und ostafrikanischen und europäischen Ländern und in welcher Weise sich diese (gegenseitig) beeinflusst haben und noch beeinflussen. Der Fokus liegt auf den Diffusions-Dynamiken und -Mechanismen; diese werden über einen langen Zeitraum und über Kontinente hinweg anhand höchst konfliktiver Auseinandersetzungsprozesse untersucht. Auch grundsätzliche Fragen, die den Schutz vulnerabler Personen und die Universalität oder Relativität von Menschenrechten betreffen, werden im Projekt bearbeitet.
Die Forschung leistet einen Beitrag zu den wissenschaftlichen Diskursen (transnationaler) Diffusionsforschung und der Verknüpfung dieser mit postkolonialen und feministischen Ansätzen. Durch die Verschränkung dieser Konzepte können intersektionale Aspekte dieser komplexen und teilweise gewaltvollen Prozesse beleuchtet werden. Darüber hinaus sind die Erkenntnisse für die aktuellen Debatten auf gesellschaftlicher und politischer Ebene in den beforschten Ländern relevant.
Mariel Reiss wird durch eine Brückenstelle der MARA (MArburg Research Academy) aus Mitteln des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder finanziert, um einen Drittmittelantrag zur weiteren Beforschung des Themas zu stellen.