02.09.2024 New Project starts at the Center for Conflict Studies

Adrian Pourviseh

The project „Protest movements in transitional phases from insurgency to the consolidation of successful rebels: The AFPRO Dataset” is starting. Led by Dr. Tareq Sydiq, a team of two researchers will work on protests in Afghanistan taking place between 2016 and 2026.

The project investigates how the takeover of a rebel movement has changed the opportunity structures for protests. In other words, whether protest tactics and frequencies have changed. Afghanistan constitutes one of the few cases of successful rebel movements, providing a case study which can give insights into dynamics during such transition phases. The project consists of two parts. One part focusses on protest movements in areas controlled by rebels prior to 2021, where rebels rely on civilian support and have incentives for concessions, but can provide only responses to localized grievances due to only controlling small territory. The other part focusses on protest movements in areas controlled by the government prior to 2021, where protests could address a centralized government which relied on international support, rendering big public protests effective.

Both are affected by the rebel takeover in 2021, when the Taliban took over control over the Afghan state. For the next three years, this project researches how this affected both kinds of protests. It looks at whether protesters in previous rebel strongholds benefitted from their ties to rebels who are now on power, or their support was no longer needed and thus the new government adopted a repressive response. It examines protests in former government strongholds in order to find out whether the Taliban-government made concessions in order to win over constituents or it remained wary of possibly continuing loyalties to the old government. Across both, the project looks at whether and how constituencies linked together after mostly uniform territorial control was restored, leaving the Taliban government as the sole addressee of grievances.

The project thus contributes to the understanding of social dynamics of political transformations at the end of conflicts. The data set that will be created as part of the project adds to research on Afghanistan after the end of international intervention as well as to work on the significance of protest after the end of a civil war.

Neues Projekt beginnt am Zentrum für Konfliktforschung

Das Projekt „Protestbewegungen in Übergangsphasen vom Aufstand bis zur Konsolidierung erfolgreicher Rebellen: Der AFPRO-Datensatz“ ist angelaufen. Unter der Leitung von Dr. Tareq Sydiq wird ein Team von zwei Forschern die Proteste in Afghanistan zwischen 2016 und 2026 untersuchen.

Das Projekt untersucht, wie die Übernahme einer Rebellenbewegung die Gelegenheitsstrukturen für Proteste verändert hat. Mit anderen Worten, ob sich Protesttaktiken und -häufigkeiten verändert haben. Afghanistan stellt einen der wenigen Fälle erfolgreicher Rebellenbewegungen dar und bietet somit eine Fallstudie, die Einblicke in die Dynamik während solcher Übergangsphasen geben kann. Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Der eine Teil konzentriert sich auf Protestbewegungen in Gebieten, die von den Rebellen vor 2021 kontrolliert werden, wo die Rebellen auf die Unterstützung der Zivilbevölkerung angewiesen sind und Anreize für Zugeständnisse haben, aber nur auf lokale Missstände reagieren können, da sie nur ein kleines Gebiet kontrollieren. Der andere Teil konzentriert sich auf Protestbewegungen in Gebieten, die vor 2021 von der Regierung kontrolliert wurden, wo sich die Proteste gegen eine zentralisierte Regierung richten konnten, die auf internationale Unterstützung angewiesen war, was große öffentliche Proteste effektiv machte.

Beide sind von der Machtübernahme der Rebellen im Jahr 2021 betroffen, als die Taliban die Kontrolle über den afghanischen Staat übernahmen. In den nächsten drei Jahren wird in diesem Projekt untersucht, wie sich dies auf beide Arten von Protesten ausgewirkt hat. Es wird untersucht, ob die Demonstranten in früheren Rebellenhochburgen von ihren Verbindungen zu den Rebellen profitierten, die nun an der Macht sind, oder ob ihre Unterstützung nicht mehr benötigt wurde und die neue Regierung daher repressiv reagierte. Das Projekt untersucht Proteste in ehemaligen Regierungshochburgen, um herauszufinden, ob die Taliban-Regierung Zugeständnisse gemacht hat, um Wähler zu gewinnen, oder ob sie sich vor möglicherweise fortbestehenden Loyalitäten zur alten Regierung in Acht genommen hat. In beiden Fällen untersucht das Projekt, ob und wie sich die Wählerschaften zusammenschlossen, nachdem die weitgehend einheitliche territoriale Kontrolle wiederhergestellt worden war und die Taliban-Regierung als einziger Adressat von Missständen übrig blieb.

Das Projekt trägt so zum Verständnis von sozialen Dynamiken politischer Transformationen am Ende von Konflikten bei. Der Datensatz, der im Rahmen des Projektes entstehen soll, trägt zur Forschung sowohl zu Afghanistan nach dem Ende der internationalen Intervention als auch zu Arbeiten über die Bedeutung von Protest nach dem Ende eines Bürgerkrieges bei.

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