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The Politics of Memory in Transition: Applying Methods of Conflict Analysis and Approaches to Conflict Resolution in Central Asia
mit Unterstützung der Kazakh University of Humanities and Law und mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung
Bereits zum zweiten Mal hat das Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität in Kooperation mit der Kazakh University of the Humanities and Law in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, eine Sommeruniversität organisiert. Geleitet wurde die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Friedrich-Ebert-Stiftung finanzierte Sommerakademie von Prof. Dr. Thorsten Bonacker, der sich vor allem vom Engagement der Teilnehmer und der gelungenen Mischung von Theorie und Praxis beeindruckt zeigte: „Unsere Idee war es, verschiedene Studierende aus der Region mit Akademikern und Experten aus der angewandten Friedens- und Konfliktforschung zusammenzubringen.“
Im Mittelpunkt der einwöchigen englischsprachigen Veranstaltung stand die Art und Weise, wie sich Gesellschaften nach dem Ende von Diktatur und gewaltsamer Unterdrückung dieser Zeit erinnern. Die deutsche Erinnerung an den Holocaust und der Umgang mit den Opfern der nationalsozialistischen Diktatur in der Bundesrepublik und der DDR spielte dabei eine besondere Rolle. Zugleich wurden aber vor allem auch Ansätze des Gedenkens an Opfer der Stalin-Ära in der Sowjetunion thematisiert. Gemeinsam mit den rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan und Deutschland diskutierten die Dozenten des ZfK, welche Lehren aus schweren Menschenrechtsverletzungen in der Vergangenheit insbesondere für friedliche Formen der Konfliktbearbeitung gezogen werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen darüber hinaus auch eine Einführung in Ansätze der Konfliktanalyse und des Konfliktmanagements. „Ein Student aus Kasachstan kommentierte die Sommerschule als ‚Augen öffnendes Erlebnis’“, erzählt Bonacker und fügt hinzu: „Die Teilnehmer diskutierten eifrig miteinander und mit den Lehrenden.“
Der für die afrikanische Nichtregierungsorganisation „ACCORD“ („The African Centre for the Constructive Resolution of Disputes“) arbeitende Experte für Friedensverhandlungen und Marburger Lehrbeauftragte Dr. Pascal da Rocha lobte insbesondere die Diskussionskultur der Teilnehmer, die intensiv Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Erinnerungspolitik in den zentralasiatischen Ländern debattierten. Zu dem Programm gehörten auch Besichtigungen wichtiger Gedenkstätten in Astana und bei Karaganda, der viertgrößten Stadt des erst seit 20 Jahren unabhängigen Landes. So konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sehen, wie sich Erinnerungspolitik in Museen und anderen Bauwerken manifestiert.
Von Marburger Seite komplettierten der Wissenschaftliche Mitarbeiter Tome Sandevski und Lyubov Pogromskaya, eine Absolventin des Marburger Masterstudiengangs Friedens- und Konfliktforschung, das Team der Lehrenden.
Astana (Kasachstan), 2011
Projektleitung: Prof. Dr. Thorsten Bonacker
Förderung: DAAD, Friedrich-Ebert-Stiftung