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Genealogie des Erinnerns

Studienreise, Bosnien-Herzegowina, Februar 2011

Im Zuge des Seminars „Genealogie des Erinnerns im Spannungsverhältnis von Politik und Politisierung in Bosnien-Herzegowina und Ruanda “, unter der Leitung von Julia Viebach und Christian Braun, hatten wir, eine Gruppe von 14 Marburger Studierenden des Masterstudiengangs Friedens- und Konfliktforschung, im Februar 2011 die Chance, Bosnien-Herzegowina zu besuchen.

Ziel der Studienreise war es, einen Einblick in das heutige Bosnien zu erhalten und zu erfahren, in welcher Situation sich die Nachkriegsgesellschaft momentan befindet. Nachdem wir uns im Seminar theoretisches Wissen über Erinnerungskonstruktion (besonders in Postkonfliktgesellschaften) angeeignet hatten, wollten wir gemeinsam die sich stark unterscheidenden, vorherrschenden Diskurse über den Bosnienkrieg hinterfragen und erarbeiten, welche Politiken hinter diesem Erinnern stehen. Besonders interessiert hat uns in diesem Zusammenhang auch die Frage nach der Zukunft des Landes, in dem die Gesellschaft noch heute – 16 Jahre nach dem verheerenden Krieg auf dem Balkan – entlang ethnischer Linien gespalten ist. Die Spuren des
Krieges finden sich nicht nur an den teilweise noch immer zerstörten Häusern Sarajevos wieder, sie haben sich auch tief in die Köpfe der Menschen eingebrannt.

Die insgesamt zehn Tage umfassende Studienreise beinhaltete einen fünftägigen Aufenthalt in Sarajevo, der heutigen Hauptstadt Bosniens, einen Tagesausflug nach Mostar nahe der kroatischen Grenze und nochmals fünf Tage in Srebrenica, Schauplatz des Genozids bosnisch-serbischer Truppen an den ca. 8000 bosnisch-muslimischen Jungen und
Männern im Juli 1995.

Projektleitung: Julia Viebach und Christian Braun
Förderung: PROMOS
Ausführlicher Bericht