Hauptinhalt

Im Studium (PO 2024)

Die Grafik zeigt eine tabellarische Übersicht des empfohlenen Studienverlaufs für den Masterstudiengang Friedens- und Konfliktforschung, gültig ab Sommersemester 2024 (PO 2024), aufgeteilt in vier Semester.
Jedes Semester umfasst mehrere Module mit den jeweils erreichbaren Leistungspunkten (LP). Die Module sind in die Kategorien Basis, Aufbau, Vertiefung, Praxis und Abschluss gegliedert.
Im ersten Semester wird empfohlen, drei Basismodule und ein Aufbaumodul zu belegen, insgesamt 30 LP. Im zweiten Semester folgen zwei Aufbaumodule, ein Vertiefungsmodul und der Beginn des Forschungsprojekts, das sich über zwei Semester erstreckt, ebenfalls mit 30 LP. In den Semesterferien zwischen dem dritten und vierten Semester wird das internationale Praktikum (Praxismodul) empfohlen, das mit 12 LP angerechnet wird. Im dritten Semester sind ein Basismodul, zwei Vertiefungsmodule sowie die Fortsetzung des Forschungsprojekts vorgesehen, insgesamt 33 LP. Das vierte Semester umfasst ein weiteres Vertiefungsmodul sowie die Masterarbeit mit Kolloquium (Abschlussmodul) und schließt mit 30 LP ab.

Diese Seite enthält Informationen über die neue Prüfungsordnung 2024, die im Sommersemester 2024 in Kraft getreten ist. Diese Prüfungsordnung gilt für alle, die ihr Studium ab diesem Zeitpunkt aufgenommen haben oder aus einer früheren Prüfungsordnung in diese Prüfungsordnung gewechselt sind.

Das Studium besteht aus verschiedenen Modultypen. Auf dieser Seite sind Beschreibungen der einzelnen Veranstaltungen zu finden.

Detaillierte Modulbeschreibungen stehen in  Anhang 2 der Prüfungsordnung 2024 sowie im Modulhandbuch. Diese Dokumente sind rechtsverbindlich.

Weitere Informationen zu Prüfungen, dem internationalen Praktikum etc. gibt es auch in unserem FAQ-Bereich.

Einführungen 

  • Friedens- und Konfliktforschung als interdisziplinäres Forschungsfeld 

    Dieses einführende Modul (FUK 01) legt das Fundament für Ihr weiteres Studium. Die Vorlesung führt in zentrale Begriffe und empirische Forschungsfelder der Friedens- und Konfliktforschung ein. Behandelt werden beispielsweise die Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen, Ursachen und Dynamiken gesellschaftlicher Protestbewegungen, der Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Konflikt sowie Konflikte in postkolonialen Kontexten. Im Seminar werden Sie zum einen mit unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Konflikttheorien vertraut gemacht. Zum anderen analysieren Sie ausgewählte gesellschaftliche und internationale Konflikte und präsentieren diese auf kreative und interaktive Weise in Ihrer Arbeitsgruppe. Das begleitende Tutorium vertieft einzelne Inhalte und gibt Raum für studentische Reflexionen und Diskussion einzelner Themen.

    Veranstaltungsart: Vorlesung und Seminar 
    Modulprüfung: Mündliche Gruppenpräsentation eines Konfliktes 

  • Formen der Konfliktregelung

    In diesem Modul (FUK 02) beschäftigen Sie sich mit der Frage, wie (gewaltsame) Konflikte geregelt werden können. Sie befassen sich mit Akteuren auf verschiedenen Ebenen, von internationalen Organisationen bis zu lokalen Friedensinitiativen. Themen hier sind Fragen der Schutzverantwortung bei Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit und unterschiedliche Konfliktformen bzw. -phasen sowie angemessene Reglungsformen. Die Möglichkeiten der Konfliktregelung werden anhand aktueller Fälle aus unterschiedlichen Kontinenten diskutiert. 

    Veranstaltungsart: Seminar 
    Modulprüfung: Mündliche Gruppenpräsentation

  • Psychology of Peace and Conflict

    Die Sozialpsychologie (FUK 03) ist ein zentraler Bestandteil der Friedens- und Konfliktforschung. Hier erhalten Sie einen Überblick über sozialpsychologische Perspektiven auf Entstehung, Eskalierung, Aufrechterhaltung, konstruktive Bearbeitung und Nachbearbeitung von Intergruppenkonflikten. Hierzu zählen Themen wie soziale Identität, Stereotype, Vorurteile und Feindbilder, kollektives Gedächtnis, gruppenbezogene Emotionen, politischer Protest, Radikalisierung und Terrorismus, Kontakt zwischen Gruppen, Vertrauensaufbau, interaktive Problemlösung, Versöhnung zwischen Gruppen oder Vergebung. Damit verbunden entdecken Sie die Grundlagen der quantitativen empirischen Sozialforschung.

    Veranstaltungsart: Seminar 
    Modulprüfung: Klausur oder mündliche Einzelprüfung 

  • Methoden der empirischen Friedens- und Konfliktforschung

    Empirische Methoden (FUK 04) sind ein zentraler Bestandteil der Ausbildung in der Friedens- und Konfliktforschung. In dem Modul erhalten Sie einen Überblick über qualitative und quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung und wenden sie auf empirische Fallbeispiele der Friedens- und Konfliktforschung an. Zudem stehen methodologische Fragen empirischen Arbeitens, also die Verknüpfung von Fragestellung, theoretischen Herangehensweisen sowie der angemessenen empirischen Methode, im Zentrum des Moduls. 

    Veranstaltungsart: zwei Seminare
    Modulprüfung: Hausarbeit 

Aufbau 

  • Völkerstrafrecht und Transitional Justice

    Im Kontext einer internationalen und gesellschaftlichen Aufarbeitung von Massengewalt erhalten Sie eine Einführung in das Völkerstrafrecht (FUK 05), die sowohl systematische als auch historische Aspekte umfasst und gegenwärtige Anwendungsfälle und Herausforderungen der Durchsetzung von Völkerstrafrecht darstellt. Im Seminar werden exemplarisch Maßnahmen und Institutionen der Aufarbeitung von Gewaltvergangenheiten auch jenseits strafrechtlicher Verfahren thematisiert, wie z.B. Wahrheitskommissionen oder kollektive materielle und symbolische Reparationen von Opfern und Überlebenden von Makrogewalt.

    Veranstaltungsart: Vorlesung und Seminar 
    Modulprüfung: Hausarbeit 

  • Simulating Peace and Conflict

    In der Simulation (FUK 06) nehmen Sie die Rolle von Akteuren in einem fiktiven oder realen Konfliktszenario ein. Zur Vorbereitung befassen Sie sich entweder mit einem fiktiven Szenario und denken sich in ihre Rolle ein (bspw. Planspiel Rosanien) oder informieren sich über den realen Konflikt und erarbeiten selbst ihre Rolle durch Informationsbeschaffung und Interviews mit realen Akteuren (bspw. Konfliktinterventionssimulation KIS). Während des Planspiels haben Sie die Möglichkeit, unterschiedliche Ansätze zur Konfliktbearbeitung auszuprobieren, die Komplexität von Konflikten in der Praxis zu erleben und Verhandlungen zu führen. 

    Veranstaltungsart: Übung
    Modulprüfung: Essay 

  • Theorien und Methoden der Konfliktanalyse

    Ein zentraler Bereich der Friedens- und Konfliktforschung sind Konzepte und Methoden der Konfliktanalyse und ihre Anwendung (FUK 07). Dies können theoriegeleitete wie auch angewandte Herangehensweisen sein. In der Vorlesung erhalten Sie einen Überblick über den Wandel des internationalen Konfliktgeschehens und die Entstehung verschiedener Formen der Konfliktbearbeitung nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Wichtig ist, in welchen historischen Kontexten bestimmte Erklärungsansätze der Friedens- und Konfliktforschung entstanden sind. Im begleitenden Seminar geht es dann darum, verschiedene Methoden der Konfliktanalyse unter Bezugnahme auf ausgewählte Konflikte anzuwenden. 

    Veranstaltungsart: Vorlesung und Seminar 
    Modulprüfung: Hausarbeit 

  • Forschungsprojekt

    In diesem Modul (FUK 10) führen Sie auf der Basis eines vorgegebenen Rahmenthemas exemplarisch die verschiedenen Phasen eines Forschungsprojekts durch. Die Themen werden von Lehrenden auf der Basis aktueller Debatten oder von Forschungsprojekten angeboten. In der Regel hat das Modul drei Schwerpunkte. Erstens entwickeln Sie ein Forschungsdesign für Ihre Forschung. Der zeitlich größte Schwerpunkt liegt, zweitens, auf dem Forschungsprozess selbst (Literaturrecherche, Empirie, Datenauswertung). Schließlich geht es, drittens, um die Präsentation der Ergebnisse in einer geeigneten Form.

    Veranstaltungsart: Seminar 
    Modulprüfung: Forschungsexposé und Forschungsbericht 

Praxismodul 

  • Internationales Praktikum 

    Sie absolvieren ein Praktikum (FUK 08) in einem internationalen Kontext, bspw. in der Konfliktbearbeitung, Konflikt- und Gewaltprävention, der Friedenskonsolidierung oder der konfliktsensiblen Entwicklungszusammenarbeit. Hier erhalten Sie einen Einblick in Arbeitszusammenhänge der Friedens- und Konfliktforschung und sammeln Erfahrungen in einem möglichen Berufsfeld. Sie reflektieren Ihre im Studium erworbenen analytischen und theoretischen Kompetenzen im Kontext Ihrer Tätigkeit und evaluieren die dort vorgefundenen oder erfahrenen Problemlösungen anhand erlernter Konzepte.

    Veranstaltungsart: Praktikum und Tutorium 
    Modulprüfung: Lerntagebuch oder Blogbeiträge 

  • Angewandte Friedens- und Konfliktforschung

    In diesem Modul (FUK 09) sammeln Sie  fachlich einschlägige Praxiserfahrungen, die in einem wissenschaftlichen Kontext reflektiert und kritisch diskutiert werden. Dazu zählen beispielsweise Prozessbeobachtungen im Kontext gerichtlicher Aufarbeitung von Makrokriminalität oder Trial Monitoring im Rahmen schwerer Menschenrechtsverletzungen. Ihre Praxiserfahrung ist auch möglich zu erbringen als studentische Beratung zu Migrationsrecht von geflüchteten Personen (Refugee Law Clinic) oder ein Praktikum im In- oder Ausland bei Organisationen aus dem Feld der angewandten Friedens- und Konfliktforschung.

    Veranstaltungsart: Individuell 
    Modulprüfung: Lerntagebuch oder Blogbeiträge

Profilmodul

  • Profil

    Im Profilmodulbereich können Sie zwischen verschiedenen Modulen wählen. Das Zentrum bietet hierfür zum Teil in Kooperation mit anderen Lehreinheiten bspw. folgende Module an: Aktuelle Themen der Friedens- und Konfliktforschung (FUK 11), Gewalt und Sicherheit (FUK 12), Mediation und zivile Konfliktbearbeitung (FUK 13), Frieden und Entwicklung (FUK 14), Societal Conflicts and Collective Action (FUK 15), Beratung und Teilhabe (MA-EW 6), Konfliktanthropologie, sowie Globale Peace and Conflict Studies (FUK 16/FUK 17/FUK 18). Eine genauere Beschreibung der einzelnen Module entnehmen. Sie bitte dem Modulhandbuch. 

    Im Umfang von 12 ECTS-Punkten können Sie in diesem Profilmodulbereich auch Module aus anderen Studiengängen (Importmodule)  belegen. Dazu gehören beispielsweise Module aus der Kultur- und Sozialanthropologie, der Politikwissenschaft, der Soziologie, der Geschichte der internationalen Politik, der Romanistik, der Nah- und Mitteloststudien und der Erziehungswissenschaften. Wählbar sind auch Sprachkurse aus dem Sprachenzentrum sowie Sprachmodule des Centrums für Nah- und Mitteloststudien, die neben Arabisch und Persisch oder Türkisch umfassen. Eine Liste der Importmodule erhalten Sie auf der zentralen Seite des Fachbereichs 03.

    Eine Liste der Module entnehmen Sie bitte der Anlage zur Prüfungsordnung. Eine aktuelle Liste finden Sie auf der Studiengangsseite des Fachbereichs 03. Sie wird Ihnen auch in Marvin angezeigt.

    Veranstaltungsart: Seminare oder Vorlesungen
    Modulprüfungen: Klausur, mündliche Prüfung oder Hausarbeit 

  • Besondere Profilmodule 

    Neben der Möglichkeit Module , um Umfang von 12 ECTS aus anderen Studiengängen zu belegen, gibt es auch die Möglichkeit an folgenden Projekten teilzunehmen und ECTS-Punkte zu erwerben, die Ihnen als Profilmodul anerkannt werden:

    Trial- Monitoring von Kriegsverbrecherprozessen


    Studierende des M.A. Friedens- und Konfliktforschung können am Monitoring-Projekt des Forschungs- und Dokumentationszentrums für Kriegsverbrecherprozesse teilnehmen und sich dies als Forschungsseminar oder im Profilmodulbereich anerkennen lassen. Weitere Hinweise finden Sie auf der Webseite des Internationalen Zentrums für Kriegsverbrecherprozesse (ICWC). 

    Monitoring und das Modul "Völkerstrafrecht und Transitional Justice"

    Studierende, die nach der Prüfungsordnung 2017 studieren, können sich Teile des Moduls "Völkerstrafrecht und Transitional Justice" für das Monitoring anerkennen lassen. Dies umfasst die Vorlesung zum Völkerstrafrecht, die im Rahmen des Monitoring-Programms dann mit einer Klausur abgeschlossen werden muss, und die Hausarbeit, die im Falle einer Anerkennung im Monitoring-Programm, umfassender sein muss als im Modul "Völkerstrafrecht und Transitional Justice".

    Refugee Law Clinic

    Studierende des Masterstudiengangs können an dem Projekt der Refugee-Law-Clinic teilnehmen. Die Refugee Law Clinic ist ein interdisziplinäres und praxisbezogenes Ausbildungsprogramm am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen.

    Die Teilnahme an dem Projekt kann auch als Forschungsseminar anerkannt werden

    Psychosoziale Beratung

    Dieses Modul gehört zu den Wahlpflichtmodulen aus der Friedens- und Konfliktforschung, wird aber vom Fachbereich 21 (Erziehungswissenschaft) angeboten. Sie können es also innerhalb des Profilmodulbereichs wählen, aus dem Sie 18 LP belegen müssen.

    In diesem Modul werden Studierende mit Beratung als eine Grundform pädagogischen Handelns vertraut gemacht. Dabei wird in einer einführenden Vorlesung ein Überblick über das weite Spektrum von Beratungskonzepten und ihre theoretischen Grundlagen gegeben. Exemplarisch wird dargestellt, wie psychosoziale, teilhabeorientierte und organisationale Beratung in pädagogischen Praxisfeldern umgesetzt werden kann. In den Seminaren werden zentrale und praxisrelevante Themen der psychosozialen, teilhabeorientierten und organisationalen Beratung weiter vertieft. Studierende erwerben die Kompetenz, Beratung als eine Grundform des pädagogischen Handelns einzuordnen, verschiedene Beratungskonzepte und ihre theoretischen Grundlagen erläutern, voneinander abgrenzen und miteinander vergleichen zu können. Sie können exemplarisch in einigen Beratungsformen zentrale und praxisrelevante Fragestellungen benennen, diskutieren und haben erste Fähigkeiten in den entsprechenden Interventionsformen erlangt.

    Bitte beachten Sie die organisatorischen Hinweise des FB 21 zur Belegung des Moduls.