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  • Foto: D. Göttlicher

Über uns

Der Universitätswald ist seit 1540 eine zentrale Einrichtung der Philpps-Universität Marburg. Ursprünglich gehörte der Wald zum säkularisierten Klosterbesitzes der Universität und war in den ersten 300 Jahren eine zentrale Einnahmequelle.  Aufbauend auf die jahrhundertealte Tradition wurde der Wald in den letzten Jahren als Marburg Open Forest (MOF) zu einem Forschungs- und Lehrwald ausgebaut. Der MOF ist dabei ein integraler Bestandteil des Lehrplans in verschiedenen Master- und Bachelor Studiengängen, unter anderem für Physische Geographie am Fachbereich Geographie und für Biodiversität und Naturschutz am Fachbereich Biologie. Die Ausbildungsinhalte reichen von Waldökologie und Biodiversitätsforschung, Waldnaturschutz, Artenkenntnis über physisch geographisch und klimatologischer Ausbildung bis hin zur Entwicklung von Apps für die Umweltpädagogik. Darüber hinaus ist der MOF eine zentrale Forschungseinrichtung der Philipps-Universität mit zahlreichen internationalen und interdisziplinären Verbundprojekten zur Erforschung von Wäldern im Umwelt- und insbesondere Klimawandel. Forschungsthemen reichen von der Entwicklung neuartiger sensorbasierter Biodiviersitätsmonitoringnetzwerken, über die Interaktion von Bäumen mit ihrem Mikrobiom bis hin zur Anpassung von Wäldern an den Klimawandel. Zur Infrastruktur gehören u.a. klimatologische, hydrologische und baumphysiologische Meßnetze sowie ein ausgebauter Bauwagen als Schutzort. Schließlich ist der Universitätswald Bestandteil des FFH Gebietes “Lahnhänge zwischen Biedenkopf und Marburg”. 

Der Wald besteht insgesamt aus 244 ha. Davon liegt der größte Block südlich Caldern, dazu etliche Streuparzellen im Lahntal, sowie auf den Lahnbergen. Somit liegt der weit überwiegende Teil im Wuchsgebiet „Östliches Lahn-Dill-Bergland“ mit Höhenlagen zwischen 212 m ü.NN. im Lahntal bis 488 m. Der überwiegende Teil der Bestände liegt im Bereich zwischen 250 m und 350 m ü.N. in der subkontinental getönten Buchenmischwaldzone. Geologisch sind die  Ausgangssubstrate überwiegend Tonschiefer und Grauwacken, Diabas führt auf Teilflächen zu einer guten Nährstoffausstattung der Böden, was dort den Anbau von Edellaubbäumen erlaubt. Die dominierende Baumart im MOF ist die Buche. Sie ist an Klima und Standort gut angepasst und dürfte auch künftige Veränderungen des Klimas noch gut bewältigen, auch wenn derzeit ältere, vor allem nicht im dichten Bestandsschluss stehende Bäume deutliche Trocknisschäden aufweisen - die seit den Dürrejahren 2018 und 2019 massiv zugenommen haben. Die Eiche - zumeist die Traubeneiche - hat einen Anteil von ca. 30 % und ist eine Baumart, die mit der Klimaveränderung voraussichtlich besser als die Buche zurechtkommen wird. Beide Arten werden im MOF beforscht.

Weitere Informationen finden Sie in der Sonderreihe der Marburger Geographischen Gesellschaft "Die Universität als Waldbesitzerin" von Prof. Dr. Helmut Nuhn (siehe Button Navigation unten).



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