31.01.2025 Musik schafft Atmosphäre - ein Workshopbericht
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Musik schafft Atmosphäre
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Am Freitag, 24. Januar 2025, durfte das Graduierkolleg 2844 „Inszenierung religiöser Atmosphäre in antiken Kulturen“ unter der Leitung von Uwe Maibaum, Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, erfahren, wie Atmosphäre mit Hilfe von Musik geschaffen werden kann. In den dunklen und kalten Abendstunden trafen wir uns in der Lutherischen Pfarrkirsche St. Marien in Marburg. Das Programm bestand u.a. aus gemeinsamen Gesangsübungen, dem Lauschen von Orgelklängen, der Rezitation von Gedichten, Prosa und einen Auszug aus Shakespeares „Julius Cäsar“. Zum Schluss gab es einen Austausch über die verschiedenen Eindrücke und Erfahrungen.
Begonnen haben wir im spärlich beleuchteten Vorraum der Kirche mit einer Singübung zur Einstimmung („Komm Heiliger Geist“). Danach betraten wir den nur mit drei Kerzen beleuchteten Kirchenraum unter der Begleitung von Maibaums Orgelspiel. Für einige wirkte der dunkle Kirchenraum und die dissonante Musik unheimlich, während andere die Dunkelheit als gemütlich empfanden. In der Dunkelheit führten wir Rhythmus- und Sprechübungen durch. Das plötzliche Angehen des Lichtes schien wie ein abrupter Wechsel der Atmosphäre zu sein. Mit der Zeit haben wir uns an das Licht gewöhnt und konnten wieder in Maibaums Orgelspiel eintauchen. Von verschiedenen klassischen wie modernen Komponisten hörten wir Stücke stehend, sitzend und sogar auf der Kirchenbank liegend. Angeleitet von Florian Krüpe wurden von einigen Teilnehmern Texte aus verschiedenen Positionen in der Kirche vorgetragen: einmal mit Mikrophon, einmal direkt vor dem Altar und einmal von der Kanzel. Zuletzt zeigte Maibaum sein Improvisationstalent, indem er inspiriert durch einen von Florin Krüpe mitgebrachten Liedtext („Ich sehe dich überall“ von Lukas Hilbert) ein aus dem Stegreif komponiertes Stück vorspielte.
Der Workshop zeigte, dass Musik einen großen Beitrag zur Schaffung und Wahrnehmung von Atmosphäre leisten kann. Gerade der Kontrast aus gemeinsamem Singen und dem Hören von Musik hat gezeigt, auf welche Vielfältige Art Musik bei der Erzeugung von Atmosphäre eingesetzt werden kann; denn es macht einen Unterschied, ob man gemeinsam singt oder der Musik alleine lauscht. Auch wenn der Workshop mit künstlichem Licht und moderner Musik arbeitete, Mittel, die in der Antike nicht zu Verfügung standen, konnten Ideen und Inspiration für die eigenen Arbeiten gewonnen werden.
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei Florian Krüpe für die Organisation und Uwe Maibaum für die Durchführung des Workshops.
Paula Neumann und Cynthia Marti