Prof. Dr. Aline Deicke
Universitätsprofessorin
Kontaktdaten
+49 6421 28-21853 aline.deicke@ 1 Hans-Meerwein-Straße 635032 Marburg
H|04 Institutsgebäude (Raum: 05C08)
Organisationseinheit
Philipps-Universität Marburg Germanistik und Kunstwissenschaften (Fb09) Institut für MedienwissenschaftUniversitätsprofessorin
Kontaktdaten
aline.deicke@ 1 Hans-Meerwein-Straße 635032 Marburg
H|04 Institutsgebäude (Raum: 05C08A bzw. 05C08a)
Organisationseinheit
Philipps-Universität Marburg Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI)Website
Sprechstunde
Die Sprechstunde findet nach Vereinbarung per Mail statt – melden Sie sich gerne, um einen Termin auszumachen. Präsenztermine sind im SoSe 2024 donnerstags nachmittags möglich, ansonsten findet die Sprechstunde per Videokonferenz (BBB) statt.
Forschungsschwerpunkte
— Digitale Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften
— Erschließung und Wissensmodellierung geistes- und kulturwissenschaftlicher Fachdaten
— Graphentechnologien in den digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften
— Archäologisch-historische Netzwerkforschung (insb. im Bereich objektbezogener Forschung)
— Kritische Reflexion digitaler Praktiken, insbes. im Bereich der Digitalen Quellenkritik
— Grab, Identität und Elite(n) der mitteleuropäischen Metallzeiten
— Erschließung römischer Steinarchitektur mit digitalen Methoden
— Digitale Briefforschung der Frühen NeuzeitCurriculum Vitae
— ORCID
— Seit 10/21 Universitätsprofessorin (W2, Akademiequalifikationsprofessur) für Digital Humanities an der Philipps-Universität Marburg, Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI) und Institut für Medienwissenschaft
— 2012–2019 Promotion zum Thema „Identitätskonstruktion spätbronzezeitlicher Eliten. im Spiegel funeraler Statusnetzwerke der ausgehenden Urnenfelderzeit“ bei Christopher F. E. Pare, Institut für Vor- und Frühgeschichte, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
— Seit 03/2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und stellvertretende Leiterin der Forschungsabteilung „Digitale Akademie“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz
— 2009 Magistra Artium bei Christopher F. E. Pare, Kurt W. Alt und Detlev Kreikenbom; Thema der Magisterarbeit: “Studien zu reich ausgestatteten Gräbern aus dem urnenfelderzeitlichen Gräberfeld von Künzing, Landkreis Deggendorf, Niederbayern” (mit Auszeichnung)
— 2002–2009 Studium der Vor- und Frühgeschichte, Anthropologie und Klassischen Archäologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
— 2005 Studium der Archäologie an der Eötvös Loránd Universität, Institut für vor- und frühgeschichtliche Archäologie, Budapest (Ungarn)
— 2004–2005 Studium der Archäologie an der University of Pécs, Archäologisches Institut, Pécs (Ungarn)
Aktuelle Projekte
„disiecta membra – Steinarchitektur und Städtewesen im römischen Deutschland“ Akademienprogramm
— Projektpartner*innen: Prof. Dr. J. Lipps / Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Dr. K.P. Hofmann / Römisch-Germanische Kommission des Deutschen — Archäologischen Instituts
— Laufzeit: 01.01.2023–30.12.2046
— Projektwebseite
Die römische Steinarchitektur stellt einen einmaligen Schatz des kulturellen Erbes dar, der frühe Formen des urbanen Lebens in Deutschland bezeugt. Überreste antiker Architekturglieder, oft umgenutzt und für neue anstehende Bauaufgaben verwendet, machen den Großteil der römischen Steinarchitektur in Deutschland aus, die bisher mehrheitlich noch nicht dokumentiert und ausgewertet wurden. Bei dem Vorhaben sollen daher rund 25.000 Bauglieder und 5.000 Baubefunde in einer digitalen Edition erschlossen werden: Ganz im Sinne des Titels des Vorhabens „disiecta membra“ wird weit verstreutes Quellenmaterial in engem Austausch mit NFDI4Objects und NFDI4Culture modelliert, erfasst und frei zugänglich, verlink- und nachnutzbar gemacht, u.a. in der iDAI.world und in Propylaeum-Vitae. Diese Daten liefern einen niedrigschwelligen Zugang zu Steinarchitektur und Städtewesen im römischen Deutschland, die aufgrund ihrer Bedeutung für unsere heutigen Vorstellungen von Urbanität von übergeordnetem Interesse sind.
Die Digital Humanities-Arbeitsstelle an der Philipps-Universität Marburg beschäftigt sich dabei zunächst mit der grundlegenden Modellierung und Erfassung der Daten nach Standards wie dem CIDOC CRM sowie ihrer Bereitstellung als Linked Open (Usable) Data und den dabei erwachsenden Herausforderungen durch unsicheres Wissen und Ambiguitäten. Anschließend werden Ansätze zur Erforschung der „disiecta membra“ mit digitalen Methoden entwickelt und kritisch reflektiert, so u.a. zu 3D-Rekonstruktion und Virtualität als Analyseverfahren oder zu Netzwerkforschung und computational modelling als Methoden der Analyse urbaner Landschaften, Komplexitäten und Infrastrukturen.„Korrespondenzen der Frühromantik. Edition – Annotation – Netzwerkforschung“
Projektwebseite
— Projektpartner: Prof. Dr. U. Breuer / Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Dr. Th. Burch / Trier Center for Digital Humanities, Universität Trier, Jochen Strobel / Philipps-Universität Marburg
— Laufzeit: 01.06.2022–30.05.2025 (Fortsetzungsantrag in Planung für weitere 3 Jahre)
Die Jenaer (und Berliner) Frühromantik gilt als die herausragende intellektuelle Revolution junger deutscher Autor*innen und Gelehrter an der Epochenschwelle um 1800. Dennoch liegen die Korrespondenzen der Akteure teils unvollständig und weitgehend nur im Print vor. Eine (auch quantitative) Erschließung der Briefe ist eines der größten Desiderate der Romantikforschung. Das Projekt möchte im Zusammenwirken von Edition, Graphentechnologien, historischer Netzwerkforschung und Romantikforschung erstmals epistolare Kommunikationsprozesse und den brieflichen Wissenstransfer der ‚Romantiker*innen‘ untereinander zwischen 1790 und 1802 systematisch erfassen, digital publizieren und auswerten.
Hierzu wird an der Arbeitsstelle des Projekts an der Akademie Mainz zunächst eine projektspezifische Ontologie frühromantischer Korrespondenz entwickelt. Diese dient als Basis für einen Knowledge Graphen, in dem die Daten mit Informationen aus externen Datenquellen, wie z.B. der GND, weiter angereichert sowie durch graph completion- und erste reasoning-Routinen vervollständigt und erweitert werden. Auf der so ergänzten Datenbasis erfolgen schließlich Auswertungen mittels quantitativer sowie qualitativer netzwerkanalytischer Ansätze.HERMES – Humanities Education in Research, Data, and Methods
Projektwebseite
— Verbundpartner: Philipps-Universität Marburg (Verbundkoordination), Deutsche Nationalbibliothek, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung (Marburg), Universität Trier, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (Mainz), Technische Universität Darmstadt, Hochschule Darmstadt, Hochschule Mainz
— Laufzeit: 15.11.2023–14.11.2026
HERMES etabliert Orte des Lernens, Forschens und Vernetzens, an denen Datenkompetenzen in den Geistes- und Kulturwissenschaften vermittelt, weiterentwickelt und kritisch reflektiert werden. Die Akademie Mainz bringt sich dabei in zwei der neun Formate ein: Die „Virtual WissKomm Academy“ entwickelt in Partnerschaft mit der Hochschule Darmstadt ein bestehen-des erfolgreiches Programm der Akademie Mainz thematisch und inhaltlich weiter. Kompetenzen in der Wissenschaftskommunikation zu datengetriebener Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften werden im Rahmen der (Weiter-)Entwicklung eines Wissenschafts-Podcasts „HERMES: Forschung im digitalen Raum (HERMES-FDR)“ erworben und praktisch angewendet. „Kommunikationsformate“ eröffnet gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt Interessent*innen in zwei Veranstaltungsreihen, dem HERMES-Promotionsnetzwerk sowie dem Open Colloquium, die Möglichkeit, sich über die Potenziale datengetriebener Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften zu informieren und die Arbeit an ihren individuellen Forschungsprojekten in einen überinstitutionellen Forschungs- und Fortbildungsrahmen zu Anwendung, Vertiefung, Reflexion, Weiterentwicklung und Transfer von Datenkompetenzen einbinden zu können.Modelling the semantics of space
— Kooperationspartnerin: Dr. Asuman Lätzer-Lasar, Philipps-Universität Marburg
Seit den 1980ern und dem spatial turn ist die Bedeutung des Raums als soziales Konstrukt auch in der Archäologie bekannt und wird seitdem breit beforscht. Die Operationalisierung dieser Theorien und Konzepte mit digitalen Methoden, sowohl im qualitativen wie auch quantitativen Bereich ist jedoch noch nicht wesentlich erschlossen. Hier eröffnet sich ein weites Feld: Wie können wir Datenmodelle konzipieren, die die Konstruktion sozialer Verflechtungen in ihrer Vorstellung von Raum und räumlichen Beziehungen in den Vordergrund stellen? Wie können wir Interoperabilität zwischen solchen Modellen ermöglichen und welche Aspekte würde diese Interoperabilität überhaupt berücksichtigen? Wie können wir diese qualitativen Ansätze für quantitative Analysen wie Netzwerkforschung oder Ontologie-Engineering öffnen und wie können wir die kritische Perspektive, die zur Interpretation der Ergebnisse notwendig ist, in diesen Prozess einbeziehen? Zu diesen und weiteren Herausforderungen will das Projekt in einem interdisziplinären Ansatz aus Vor- und Frühgeschichte, Klassischer Archäologie und Digitaler Archäologie einen ersten Beitrag liefern.Arbeitskreis „Digitale Quellenkritik“
— Kooperationspartner*innen: Jonathan Geiger, Marina Lemaire, Stefan Schmunk, Christian Wachter (ehem.)
Quellenkritik hat eine lange Tradition als die zentrale historisch-kritische Methode der historisch forschenden Fachdisziplinen. Angesichts der digitalen Veränderungsprozesse von Gesellschaft und Forschung muss sich diese Methode jedoch neu aufstellen. Der Arbeitskreis “Digitale Quellenkritik” hat sich daher das Ziel gesetzt, mit einem living handbook zum Thema zum einen eine Orientierung in einem sich rasch entwickelnden Feld zu geben, indem die verschiedenen theoretischen und methodischen Ansätze zur Digitalen Quellenkritik identifiziert, zusammengeführt und eingeordnet werden. Zum anderen soll auch über die (digitalen) Geschichtswissenschaften hinaus die Diskussion über die Anforderungen an eine Digitale Quellenkritik, ihre Ausprägungen und Überschneidungen mit verwandten Feldern, ihre Relevanz und ihren Beitrag zum „big tent“ der Digital Humanities weitergeführt und entwickelt werden. Dazu bringt das handbook Forscher*innen diverser Disziplinen in einem redaktionellen Prozess zusammen, in dessen Verlauf nicht nur eine lebendige Forschungsplattform entsteht, sondern auch die Identität einer Forschungscommunity gestiftet wird. Das living handbook stellt also somit eine Kondensationsfläche für den status quo, eine praktische Anleitung, eine Diskussionsgrundlage, selbst ein Zeitdokument und eine Einladung, die Digitale Quellenkritik begreiflich zu machen, in einem dar.
Ausgewählte Publikationen
Monographien
— 2021. Zwischen Individuum und communitas. Identitätskonstruktion späturnenfelderzeitlicher Eliten im Spiegel funeraler Statusnetzwerke. Universitätsforsch. Prähist. Arch. 358. Bonn: Habelt.
Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden
— 2023. Mit Elena Suárez Cronauer, Laura Fath, Jochen Strobel, Sandra Weyand, und Thomas Burch. „Korrespondenzen der Frühromantik: Kontrollierte Vokabulare zur Analyse von Kommunikation und Wissenstransfer für das Semantic Web“. In DHd2023: Open Humanities, Open Culture, hrsg. von Peer Trilcke, Anna Busch, und Patrick Helling. Trier, Luxemburg: Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.7715506.
— 2022. „Modeling as a Scholarly Process: The Impact of Modeling Decisions on Data-Driven Re-search Practices“. In GRAPH 2020 Graph Technologies in the Humanities 2020, hrsg. von Tara Andrews, Franziska Diehr, Thomas Efer, Andreas Kuczera und Joris van Zundert, 3110:17. CEUR Workshop Proceedings 3110. Wien: CEUR. http://ceur-ws.org/Vol-3110/#paper2.
— 2020. „Entangled Identities. Processes of Status Construction in Late Urnfield Burials“. In Archaeological Networks and Social Interaction, hrsg. von Lieve Donnellan, 38–63. Routledge Stud. Arch. Abingdon, Oxon: Routledge.
— 2019. Mit Richard Grunzke, Volker Hartmann, Thomas Jejkal, Helen Kollai, Ajinkya Prabhune, Hendrik Herold, u. a. 2019. „The MASi Repository Service — Comprehensive, Meta-data-Driven and Multi-Community Research Data Management“. Future Generation Computer Systems 94: 879–94. https://doi.org/10.1016/j.future.2017.12.023.
— 2017. „Networks of Conflict: Analyzing the ‘Culture of Controversy’ of Polemical Pamphlets of Intra-Protestant Disputes (1548-1580)“. Journal of Historical Network Research 1 (1): 71–105. https://doi.org/10.5072/jhnr.v1i1.8.
— 2016. „CIDOC CRM-Based Modeling of Archaeological Catalogue Data“. In DHC 2016. Proceedings of the First Workshop on Digital Humanities and Digital Curation co-located with the 10th Conference on Metadata and Semantics Research (MTSR 2016), hrsg. von Ernesto William De Luca and Paolo Bianchini. CEUR Workshop Proceedings 1764. urn:nbn:de:0074-1764-7.
— 2016. Mit Anna Neovesky. „Contextualizing Controversies of the Post-Lutheran Reformation: A Workflow for Network Analytics Involving Relational and Graph Databases“. In HistoInformatics 2016. Proceedings of the 3rd HistoInformatics Workshop on Computational History co-located with Digital Humanities 2016 conference (DH 2016) Krakow, Poland, July 11, 2016, hrsg. von Marten Düring, Adam Jatowt, Johannes Preiser-Kappeller und Antal van Den Bosch. CEUR Workshop Proceedings 1632, 72–76. urn:nbn:de:0074-1632-7.
— 2011. „Studien zu reich ausgestatteten Gräbern aus dem urnenfelderzeitlichen Gräberfeld von Künzing (Lkr. Deggendorf, Niederbayern)“. Jahrb. RGZM 58 (1): 1–188. https://doi.org/10.11588/jrgzm.2011.1.11418.Rezensionen
— 2023. Mit Jochen Strobel. „Howard Hotson / Thomas Wallnig (Hgg.), Reassembling the Republic of Letters in the Digital Age. Standards, Systems, Scholarship. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2019. 470 S., € 55,–.“ Arbitrium 41 (2): 169–74. https://doi.org/10.1515/arb-2023-0009.
Sonstiges
— 2022. Mit Buarque, Bernardo, Malte Doehne, Marten Düring, Heiner Fangerau, Catherine Herfeld, Charles van den Heuvel, u. a. „White Paper of the ModelSEN Workshop (April 2022)“. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.7254061.
— 2021. Mit Marina Lemaire. „Digitale Quellenkritik: Ein neues Kapitel“. Interview durch Jonathan Geiger für RaDiHum 20. Digital Humanities Podcast. https://radihum20.de/digitale-quellenkritik/.
— 2020. Mit Jonathan Geiger und Thomas Skowronek. „Datenqualität und LOD in den Geisteswissenschaften“. DHd-Blog (blog). 26.05.2020. https://dhd-blog.org/?p=13704.
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