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KUNSTMUSEUM

PENNY STOCKS #3

ab 14. Juni bis 29. September 2024 im Kunstmuseum Marburg

Marie Luise Spellerberg

Im Rahmen einer Kooperation des Instituts für Bildende Kunst der Philipps-Universität Marburg mit dem Kunstmuseum Marburg findet zum dritten Mal eine PENNY STOCKS Ausstellung statt. Gezeigt werden Arbeiten von Robert Matthes, Marie Spellerberg, Isabell Müller und Philipp Weis.

Julia Krause-Harder - Die Weltkarte

17. Mai 2024 bis 8. September 2024

Textile Karte von Nordamerika bei der einzelne Länder stofflich voneinander unterschieden werden.
Foto: Axel Schneider und Atelier Goldstein

  Drei Jahre lang arbeitete Julia Krause-Harder an einer mehr als 250 m² großen Weltkarte. Für jedes Land wurde ein Stoff ausgewählt, dessen Farben und Muster sich auf Eigenschaften des jeweiligen Landes oder Gebietes beziehen, immer wieder ergänzt durch Applikationen oder gestickte Schrift. Das Werk der Künstlerin aus dem Atelier Goldstein ist geprägt von einer großen Faszination für die Erdgeschichte und die heutigen Länder aller Kontinente mit ihren politischen, geografischen und kulturellen Zusammenhängen.

Anlässlich der Marburger Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch. Enthalten sind hochauflösende fotografische Details der Weltkarte, ein umfangreiches Interview mit der Künstlerin und erschließende Textbeiträge der Schriftstellerin und Illustratorin Judith Schalansky und des Philosophen Martin Saar. Die Publikation ist gefördert durch die Hessische Kulturstiftung und die Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Marburg e. V.

Sammlung Hilde Eitel

© Bildarchiv Foto Marburg

Aktuell zeigt das Kunstmuseum Marburg erstmals den gesamten Bestand der „Sammlung Hilde Eitel“, wie ihn die Unternehmerin (1915-2010) dem Marburger Universitätsbund vermachte. Beginnend in den 1950er Jahren entwickelte sich ihre Sammeltätigkeit im Laufe der Jahrzehnte stetig weiter bis hin zur Formung der Sammlung im Hinblick auf eine museale Präsenz. Während ihrer eigenen Tätigkeit für das Familienunternehmen, die Marburger Tapetenfabrik, nutzte die studierte Designerin die Kunst als Inspirationsquelle. Eitels Leidenschaft für Farben, Formen und Strukturen lassen sich an ihrer Sammlung ablesen und damit auch die Begeisterung für künstlerische Experimente ihrer Zeit. Die 57 neu ins Museum gekommenen Werke gehören zur internationalen Avantgarde von 1945 bis in die 1970er Jahre. Die Arbeiten, unter anderem von Josef Albers, Jean Dubuffet, Lucio Fontana, Yves Klein und Niki de Saint Phalle, erweitern das Spektrum der Kunst im Marburger Museum und erfüllen den Wunsch der Sammlerin, einer breiten Öffentlichkeit den Zugang zu moderner Kunst zu ermöglichen.

Ernst Ludwig Kirchner, Trauriger Frauenkopf, 1928/29 © Bildarchiv Foto Marburg / Foto: Fenchel, Horst.

LANDGRAFENSCHLOSS

Martin Schmidl. Trionfo

Eine Rauminstallation als Intervention im Landgrafenschloss Marburg

26. April bis 28. Juli 2024

Im Kleinen Rittersaal des Landgrafenschlosses ist die Rauminstallation Trionfo von Martin Schmidl zu sehen. Sie vereint eine Vielzahl von Artefakten zu einer Art rätselhaftem Umzug. Die einzelnen, zumeist alltäglich erscheinenden Objekte sind in der Regel aus ökonomischer Perspektive nicht besonders wertvoll, sie repräsentieren in subjektiver Perspektive aber unter Umständen einen hohen symbolischen Wert. Es handelt sich um Kinderspielzeuge, Airport Art, Krippenfiguren, Talismane, Kleinskulpturen, Stopf- und Steineier, Zinnsoldaten, Schachfiguren, Schmuckdosen, Netsuke, Erinnerungsbüsten, Trophäen, Tierskulpturen, außereuropäische Kunst, touristische Mitbringsel und Volkskunst, die zu einem enzyklopädischen Zug arrangiert sind. Im Zusammenspiel reflektiert Trionfo die Gesellschaften, die derartige Dinge hervorbringen, schätzen, sie tauschen, erwerben, rauben und sammeln. Es ergeben sich Panoramen, die sich aus Elementen wie Tourismus, Kolonialismus, Spiel, Religiosität, Intellektualität, Animismus, Politik und Begehren zusammensetzen und durch die Installation kritisch hinterfragt werden.

  • Mehr zur Ausstellung

    Die Installation Trionfo bezieht sich auf die Historie von Triumphzügen, die seit der Antike zur Ehre von siegreichen Armeen und ihren Feldherren bei deren Rückkehr veranstaltet wurden. Im Besonderen geht es um die damit einhergehende Gepflogenheit, Gefangene und Beutestücke weit entfernter Länder im imperialen Rom der eigenen Bevölkerung vorzuführen. Die Umkehr der Begegnung von Betrachter/innen und Schaustücken ist ein zentraler Ausgangspunkt von Trionfo. Bei Triumphzügen wurden die Objekte im Gegensatz zur Praxis des statischen Ausstellens, z.B. in Museen, wo sie an Wänden und in Räumen fixiert sind, am Publikum vorbei getragen. Der erste Aufzug von Trionfo wird nun in Marburg realisiert und soll allgemein der institutionellen Statik der Museumssammlungen zu einem dynamischen Impuls und einem Neustart verhelfen indem historische und mögliche zukünftige Ausstellungsformate reflektiert werden.

    Der Künstler Martin Schmidl ist transdisziplinär aktiv, als Zeichner, Ausstellungsmacher, Theoretiker, Sammler, Graphiker und Hochschullehrer. Nach zahlreichen Stationen in und für verschiedene Institutionen leitet er seit 2021 als Rektor die Entwicklung der Kunsthochschule Kassel.

Marburg Stadtgeschichte*n

Im Südsaal des Landgrafenschlosses illustrieren 40 Exponate Teile der Geschichte Marburgs. Unterteilt in drei Bereiche – die Häuser der Stadt, Kleider machen Leute und die Dinge der Menschen – ergeben stadtgeschichtliche Exponate vom 12. bis zum 20. Jahrhundert und die zugehörigen Kommentare ein vielseitiges Bild der Universitätsstadt. Zum 800. Stadtjubiläum ist eine dreiteilige stadtgeschichtliche Ausstellung entstanden, die im Rathaus, im Markt 23 und im  Landgrafenschloss zu sehen ist. Als Teil des Jubiläumsschwerpunktes  „Marburg erinnern“ erzählt sie Aspekte der Geschichte Marburgs als Stadt aus unterschiedlichen Perspektiven anhand verschiedenster Medien.

Burg & Schloss Marburg

© Foto: Daniel Bubel
Blick in die Ausstellung "Burg & Schloss Marburg" im Landgrafenschloss.

Die Ausstellung im Westsaal des Landgrafenschlosses zeichnet die lange und komplizierte Baugeschichte von einer mittelalterlichen Turmburg zum mehrfach erweiterten und veränderten Schloss der Landgrafen zu Hessen anhand von sechs Modellen nach. Über Bodenfenster werden die 1989/90 entdeckten Vorgängerbauten sichtbar.