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Inmitten der Natur – Stadt in der Landschaft

Blick von oben herab auf die Stadt. Zu erkennen sind Elisabethkirche und Landgrafenschloss.
© Bildarchiv Foto Marburg
Atelier Carl Ludwig Frommel (1789-1863) und Henry Winkles (1801-1860), nach einer Zeichnung von Georg Stietz (um 1774-1848), Marburg von der Augustenruhe aus, 1839, Stahlstich
Mit Fokus auf die Wahrzeichen der Stadt Marburg entstand diese atmosphärische Stadtansicht.
© Bildarchiv Foto Marburg
Friedrich Wilhelm Müller (1801-1889), Marburg von Nordosten, Lithographie


Die Ansichten Marburgs im 19. Jahrhundert zeigen auf neue Weise eine Einbettung der Stadt in die Landschaft. Die Natur und eine rahmende Vegetation erhalten mehr Raum. Licht- und Wetterverhältnisse kommen spürbar zum Ausdruck. Wege leiten den Blick diagonal in die Tiefe, die Bildschärfe verliert sich in der Ferne. Neue drucktechnische Verfahren wie die Lithographie oder der Stahlstich ermöglichen einen malerischen Gesamteindruck und einen harmonischen Übergang von Architektur und Natur. Die stimmungsvolle Atmosphäre entspricht dem Empfinden der Romantik mit ihrer neuen Landschaftsauffassung.

Hermann Kätelhön (1884-1940), Marburg von Nordosten, I. Hälfte 19. Jh., Radierung

Hermann Kätelhön (1884-1940), Marburg von den Hansenhäusern aus, Radierung

Die Bildschöpfungen des 20. Jahrhunderts erzielen ebenfalls eine wirkungsvolle Verbindung von Stadt und Landschaft. Die Gestaltungsmittel der Zeichnung und Radierung vermitteln hierbei den Eindruck von Momentaufnahmen. Die Steingebäude fügen sich mit ihren scharfen Umrissen in die gewachsene Umgebung ein. Die Grenzen zwischen Architektur und Natur verfließen. In die Ferne gerückte Konturen der Stadtsilhouette machen zusammen mit den landschaftlichen Bildelementen das Panorama zum Seherlebnis.

Otto Ubbelohde (1867-1922), Lahntal bei Marburg, 1920, Bleistiftzeichnung