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Detroit, Guerilla Garden, 2016

© Franziska Klose
© Franziska Klose

Die Fotografie zeigt ein illegal angelegtes Feld mit Kohlrabi, Basilikum und Chili, die zwischen Klee, Seidenpflanzen, Wilder Möhre, Gräsern und Disteln wachsen. Auf diesem Grundstück in Detroit standen zuvor Wohnhäuser, die 2004 abgerissen wurden. Benachbart ist bereits eine neue geschlossene Wohnanlage entstanden. Größere Teile der Stadt gelten als Food Desert – Gebiete, in denen es keine Lebensmittelläden oder Supermärkte gibt. Tankstellen oder Schnapsläden sind dann die einzigen Einkaufsmöglichkeiten, die ohne Auto zu erreichen sind. Es werden daher immer wieder kleine Gärten illegal auf leeren Grundstücken angelegt, um sich mit frischem Gemüse zu versorgen. Diese Guerilla-Gärten werden von der Stadt geduldet, solange ihre Lage für eine eventuelle Stadtentwicklung oder für Grundstückskäufe von Großinvestoren uninteressant bleibt. Gerade für einkommensschwache Bürger*innen und für kleine Garteninitiativen gibt es somit keine Garantie, dass ihre Pflanzungen auch im nächsten Jahr noch genutzt werden können (2018 lebten 36,4 Prozent der Detroiter*innen unter der Armutsgrenze).