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Elisabeths Geschichte und ihre Verbindung zu Marburg
Leben der Heiligen Elisabeth
Elisabeth wurde 1207 als Tochter des Königs von Ungarn, Andreas II., geboren. Bereits mit vier Jahren kam sie zu ihrem Verlobten Hermann von Thüringen auf die Wartburg. Dort wuchs Elisabeth auf, um 1221 Hermanns Bruder Ludwig IV., Landgraf von Thüringen, zu heiraten, mit dem sie drei Kinder hatte. Laut der Erzählung wurde Ludwig zu ihrem einzigen Verbündeten am Wartburger Hof und befürwortete ihren Einsatz für die Armen und Kranken (Rechberg 1983). So war es Elisabeth möglich, 1226 ihren Beichtvater Konrad von Marburg auf die Wartburg zu holen, um mit ihm zusammen ihr erstes Hospital zu gründen. Ein Jahr später starb ihr Mann auf einem Kreuzzug in Italien und Elisabeth wurde bereits mit 19 Jahren zur Witwe. Der Bruder und Nachfolger von Ludwig IV. wollte ihr Almosengeben nicht weiterhin tolerieren, weshalb Elisabeth gezwungen war, den Hof zu verlassen.
Elisabeth entschied sich für ein Leben nach dem Vorbild des heiligen Franziskus, und legte ein Gelübde ab, durch das sie auf ihre Kinder und jeglichen irdischen Glanz verzichtete, um ihr Leben den Bedürftigen zu widmen. Zusammen mit Konrad von Marburg gründete sie 1228 ein zweites Hospital in ihrer neuen Heimat: Marburg. Nach nur drei weiteren Jahren der Krankenfürsorge starb Elisabeth am 17. November 1231, möglicherweise aufgrund einer Krankheit, mit welcher sie sich bei der Pflege angesteckt hatte. Elisabeth wurde in der Hospitalkapelle in Marburg bestattet.
Heiligsprechung und Wunderbegebenheiten
Glasfenster in der Elisabethkirche Marburg mit der Darstellung der Heiligen Elisabeth bei der Krankenpflege, 2. Viertel 13. Jahrhundert, Ostkonche, Südostseite
Bereits ein Jahr nach Elisabeths Tod begann ein Heiligsprechungsprozess, angetrieben von ihrem Beichtvater Konrad von Marburg. Elisabeths Schwager, Konrad von Thüringen, kam 1234 in den Besitz des Hospitals in Marburg und übereignete es dem Deutschen Orden, dessen er Mitglied war. Der Deutsche Orden betrieb den Ausbau des mittlerweile zum Wallfahrtsort gewordenen Grab Elisabeths, über dem die heutige Elisabethkirche errichtet wurde. 1236 erfolgte im Beisein Kaiser Friedrichs II. die Erhebung der Gebeine Elisabeths.
Mehrere Wunderbegebenheiten werden mit der heiligen Elisabeth in Verbindung gebracht: das Kleiderwunder, das Kreuzwunder und das Rosenwunder sind die bekanntesten unter ihnen und oft auf Darstellungen wiederzufinden (Rechberg 1983). Unter anderem sind diese Szenen in den Glasfenstern der Elisabethkirche zu sehen.