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Paul Klee
Deutsche Landschaft (Partie am Flusse), 1921/79, Feder in Schwarz und Öl auf Briefpapier und Karton
Das kleine Ölbild „Deutsche Landschaft (Partie am Flusse)“ entstand im Jahr 1921, in dem Paul Klee seine Lehrtätigkeit am Staatlichen Bauhaus in Weimar aufnahm.
Durch die Verbindung von graphischen Elementen und kontrastierenden Farbflächen entsteht in diesem Gemälde eine transzendente Atmosphäre, die ihre Wirkungskraft aus dem kalkulierten künstlerischen Gebrauch von Gegensätzen zieht. So erhebt sich inmitten einzelner Bäume eine gerüstartige Silhouette, deren Konstruktionen durch die Kombination von parallel verlaufenden Linien und flächigen Farbakzenten zwar blockhaft und massiv, zugleich aber auch fragil und transparent erscheinen. Den zackigen Konturen architektonisch anmutender kristalliner Gebilde werden runde und geschwungenen Formen in der Bildmitte gegenübergestellt. Im Gesamtbild befinden sich die formalen Gegensätze schließlich in einem Gleichgewicht. Das Streben nach kompositioneller Balance lässt sich auch bei der Anordnung der Farbflächen feststellen, deren zunächst willkürlich erscheinende Verteilung bei genauerer Betrachtung sogar einer logischen Systematik unterliegt. Felder gleicher Farbe werden über eine doppelte Achsenspiegelung in Verbindung gesetzt. (DB)