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Wassily Kandinsky

Entstehende Verbindung (Roter Kreis), 1923, Aquarell, Feder in Schwarz, Bleistift

© Bildarchiv - Foto Marburg
Kandinsky, Entstehende Verbindung (Roter Kreis), 1923, Aquarell, Feder in Schwarz, Bleistift, 41 x 31 cm, Inv.-Nr. 3116.

Kandinsky war einer der frühesten Wegbereiter der abstrakten Malerei. Während seiner Ausstellungs- und Publikationstätigkeit benannt „Blauer Reiter“ (1911-1914) schuf er einige der bedeutendsten Werke des Expressionismus mit frei fließenden Formen und Farben.
Ab 1922 lehrte Kandinsky am Staatlichen Bauhaus in Weimar. In dieser Zeit malte er das Aquarell „Entstehende Verbindung“, das zu den wichtigsten Werken der Marburger Sammlung gehört. Das Aquarell belegt die große Veränderung seines künstlerischen Ausdrucks durch die Entscheidung für die geometrisierende Bildsprache des Konstruktivismus. Ein Nachklang von Kandinskys expressivem Stil ist hier in duftigen Farbverläufen zu sehen, die einen Gegenpol zu harten Konturen von Kreis, Dreieck und Viereck bilden. Die Lagebeziehung zwischen dem runden Rot, dem blauen Farbfeld und die Ausrichtung der spitzen Figur in der Bildmitte bringen das Gefüge zum Kippen. Je nach Blickpunkt entstehen zwischen den Elementen neue Bezüge und verschiedenste Assoziationsmöglichkeiten. Im Spannungsfeld der aufeinandertreffenden Formen, Linien und Farben entsteht ein neuartiger, dynamischer Bildkosmos. (MM/DB)