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Der Freundeskreis – Impulsgeber und Begleiter auf dem Weg zu einem Museum für alle

Liebe Besucherinnen und Besucher des Marburger Museums, liebe Kunstinteressierte!


Weil zum Internationalen Museumstag 2020 keine Veranstaltungen möglich sind, gestatten Sie mir als Vorsitzendem der „Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte e.V.“ einige Worte auf diesem digitalen Weg an Sie zu richten.

Der Vorstand des Freundeskreises begrüßt es sehr, dass die Museumsleitung und an ihrer Spitze Museumdirektor Dr. Christoph Otterbeck sich entschieden hat, den Internationalen Museumstag 2020 wie ursprünglich vorgesehen, unter das Thema „Museum für alle: Museen für Vielfalt und Inklusion“ zu stellen. Dies freut uns umso mehr, als der Freundeskreis das Kunstmuseum Marburg auf diesem Wege aus voller Überzeugung aktiv unterstützt und begleitet.

Durch die langjährigen Sanierungsmaßnahmen wurde im Herbst 2018 bereits die bauliche Barrierefreiheit erreicht, so dass endlich auch in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Menschen das Museum besuchen können. Um im nächsten Schritt eine wirklich allgemeine Zugänglichkeit zu erreichen, bedarf es aber mehr: So hat der Freundeskreis 2018 seine Satzung modifiziert und darin den Gedanken des „Museums für Alle“ verankert. Wir haben uns neben unserem klassischen Engagement für die Erweiterung der Sammlung, ihre Erforschung und Publikation ein weiteres Ziel gesetzt: dass Menschen mit Behinderungen, seien es ein vermindertes Sehvermögen oder Einschränkungen im körperlichen oder mentalen Bereich, das Museum Gewinn bringend besuchen und die dort ausgestellte Kunst erleben können. In diesem Zusammenhang haben wir mit der Förderung von inklusiven Maßnahmen begonnen.

Unsere Vereins- und Vorstandsmitglieder haben erhebliche Kraft aufgewendet, erste Ansätze zu entwickeln und zu realisieren, damit auch Menschen, die nicht zum Stammpublikum eines Kunstmuseums gehören, die Museumswelt mit Freude entdecken können. Als gemeinnütziger Verein konnten wir Finanzierungsquellen erschließen und erhielten durch die Zuwendung des Jürgen-Markus-Preises im Jahr 2018 und die Förderprogramme der Aktion Mensch die finanzielle Basis für unsere Inklusionsprojekte.

Bei unserer Arbeit in diesem Themenkreis ist es uns sehr wichtig, nichts über die Köpfe derjenigen hinweg zu entwickeln, die wir für das Museum gewinnen möchten.  Zunächst wollten wir etwas über ihre Blicke auf die Kunst und ihre damit verbundenen Wünsche und Hoffnungen erfahren. Zu diesem Zweck haben wir dann beispielsweise zu zwei Workshops eingeladen, auf denen wir zusammen mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und blinden bzw. sehbehinderten Menschen im Jahre 2019 an Ideen für ein Museum der Zukunft gearbeitet haben.

Der Universitätsstadt Marburg waren die Aktivitäten des Freundeskreises ein eigenes Kapitel im Teilhabebericht 2020 wert, der über die Homepage der Stadt eingesehen werden kann.

Mir und uns geht es heute am Internationalen Museumstag darum zu zeigen, dass wir dem bunten Strauß unserer Aufgaben eine neue Blüte hinzugefügt haben: Neben der Beschaffung von Mitteln für Ankäufe, der Organisation von Veranstaltungen und Exkursionen, der Knüpfung von Kontakten in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik haben wir uns vorgenommen, das Kunstmuseum Marburg zu einem „Museum für Alle“ zu machen! Nicht mehr und nicht weniger will der Inklusionsgedanke erreichen. Wir vom Freundeskreis sind stolz und glücklich, hierzu einen Beitrag leisten zu können.

Auf diesem Wege brauchen wir noch viele gute Ideen und viele Unterstützer/innen. Wir freuen uns darauf. Und wir freuen uns auf Sie, als Besucher/innen des Museums und natürlich als Mitglieder des Vereins.

Horst Piringer

Vorsitzender der „Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte e.V.“