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Annemarie Schimmel - Wissenschaftlerin, Sprachgenie, Dichterin und "Freundesammlerin"
Ausstellungsleitung: Paulina Rinne
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Diese Sonderausstellung der Religionskundlichen Sammlung würdigt das Leben der renommierten Islam- und Religionswissenschaftlerin Annemarie Schimmel (1922-2003). Paulina Rinne, Doktorandin der Religionswissenschaft an der Philipps-Universität, hat im letzten Jahr Forschungen zu dieser außergewöhnlichen Wissenschaftlerin durchgeführt. Das Projekt wurde von der International Association for the History of Religions (IAHR), des Women Scholars Network (WSN) dieser Gesellschaft, der Japanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft (JSPS), des Zentrums für Genderstudies und feministische Zukunftsforschung (GfZ) sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Philipps-Universität Marburg unterstützt.
zum virtuellen Rundgang
Annemarie Schimmel zum 100. Geburtstag (WDR, ZeitZeichen, 7.4.22, Radio-Podcast)
Aufnahme der Eröffnungsveranstaltung
Die Ausstellung wurde am 21.04.2021 mit einer Online-Vernissage feierlich eröffnet. Dabei wurde bereits ein erster Blick auf die Exponate gewährt. Als kleinen Vorgeschmack auf Ihren Besuch nach Ende der Pandemiemaßnahmen können Sie sich hier den Mitschnitt der Veranstaltung ansehen.
Bericht zur Eröffnungsveranstaltung von Alisha Meininghaus
Welche Perspektiven hatten Frauen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine akademische Laufbahn in der Religions- und Islamwissenschaft einschlagen wollten? Diese Frage steht hinter einer Sonderausstellung in den Räumen der Religionskundlichen Sammlung, die am 21.4.2021 in einer Online-Vernissage eröffnet wurde. Konkret geht es um den Lebensweg von Annemarie Schimmel (1922 – 2003), der trotz ihrer bedeutsamen Forschung zu islamischer Mystik sowie ihrer umfangreichen Übersetzungstätigkeit eine Professur in Deutschland versagt blieb. Obwohl sie später Professorin in Ankara und Harvard wurde und für ihr Engagement als „Brückenbauerin“ zwischen christlichen und islamischen Kulturen vielfach gewürdigt wurde, steht sie bis heute im Schatten männlicher Forscher, die als „Klassiker der Religionswissenschaft“ gelten.
Die Ausstellung soll daher nicht nur über das bewegte Leben einer Forscherin und deren leidenschaftliches Interesse für den Islam, für Sprachen und für Lyrik erzählen, sondern auch die misogynen Strukturen beleuchten, die lange Zeit die universitären und außeruniversitären Lebenswege von Frauen einengten. Wie bedeutsam diese Thematik auch heute noch ist, wurde auch durch das überaus große fachliche und öffentliche Interesse an der Vernissage deutlich:
Durch den Abend führte die Leiterin der Religionskundlichen Sammlung, Frau Prof. Dr. Edith Franke. Nach Grußworten von Prof. Dr. Christl Maier (Direktorin des GfZ, Philipps-Universität Marburg), Dr. Nina Schumacher (Gleichstellungsbeauftragte, Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Pye (ehem. Generalsekretär und Präsident der IAHR) sowie von Prof. Dr. Satoko Fujiwara (Generalsekretärin der IAHR, WSN) berichtete Prof. Dr. Dr. Peter Antes (ehem. Präsident der IAHR, ehem. Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Religionsgeschichte, Leibniz Universität Hannover) von seinen persönlichen Erinnerungen an Annemarie Schimmel und ihre virtuosen Sprachkenntnissen. Anschließend thematisierte Dr. Gudrun Schubert (Schubert-Durand Stiftung) Schimmels Liebe zu Büchern und ihren ganz eigenen Zugang zu islamischer Lyrik und Mystik. Auch ein erster (wenn auch virtueller) Blick in die Ausstellung war möglich, denn Paulina Rinne (Kuratorin der Ausstellung und Doktorandin am Fach Religionswissenschaft) präsentierte anhand ausgewählter Objekte wichtige Stationen im Leben Annemarie Schimmels. Welche Relevanz und Implikationen sich aus der Biographie und der Forschung Schimmels auch für heutige Forscher:innen ergeben, war das Thema der abschließenden Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Rosalind Hackett (ehem. Präsidentin der IAHR, Mitbegründerin des WSN; Universität Tennessee) und Dr. Arezou Azad (Universität Oxford).
Alle Interessierten, die mehr über Annemarie Schimmel, ihre religionswissenschaftliche Forschung und ihr außerfachliches Werk erfahren möchten, können die Sonderausstellung in den Räumen der Religionskundlichen Sammlung besuchen, sobald dies im Rahmen des Pandemiegeschehens wieder möglich ist.
Alisha Meininghaus
Flyer zur Ausstellungseröffnung am 21.04.2021
Annemarie Schimmel - female scientist, linguistic genius, poetess and „friend collector“
Exhibition management: Paulina Rinne
This special exhibition, located in the Museum of Religions, will honor the life of the internationally renow-ned Islamic and religious studies scholar Annemarie Schimmel (1922-2003). During the last year, Paulina Rinne, PhD student of the Phillips-University, has done extensive research regarding this outstanding scholar. The project was funded by the International Association for the History of Religions (IAHR), the Women Scholars Network (WSN), the Japan Society for the Promotion of Science (JSPS), the Research Center for Gender Studies (GfZ) as well as the Equal Opportunities Representatives of the Philipps-University.
Recording of the opening event
The exhibition was ceremoniously opened April 21st 2021 with an online vernissage, deigning a first look at the exhibits. As a little foretaste for your visit after the end of the pandemic measures you may watch a recording of the event here.