Hauptinhalt

Kurzpräsentation im Marburger Kunstverein eröffnet

Die Religionskundliche Sammlung der Philipps-Universität stellt sich vor

Seit vergangenem Herbst stellt der Marburger Kunstverein im achtwöchigenTurnus universitäre Lehr- und Schausammlungen in seinen Räumen vor. In diesem Rahmen zeigt die Religionskundliche Sammlung Zeugnisse des Schamanismus aus Korea. Ausgewählte Götterbilder, ein Schamanengewand und Ritualgerät der in Südkorea wirkenden Schamanin Kim Kum-Hwa sind bis zum 3. Mai 2009 im Foyer des Kunstvereins zu sehen.

Zur der Eröffnung am 11. März kamen rund 60 Besucher, die der Präsentation der Leiterin der Religionskundlichen Sammlung, Prof. Edith Franke, und der Kustodin, Dr. Katja Triplett, lauschten. Neben einer kurzen Einführung in die Geschichte der Religionskundlichen Sammlung erfuhr man etwas über die ständige Ausstellung im Gebäude „Neue Kanzlei“ und die derzeitige Sonderausstellung „Tibet in Marburg“, die im vergangenen Jahr insgesamt 3560 Besucher anzogen. In dem Jahr wurde in über 120 Führungen das religiöse Leben in verschiedenen Regionen der Erde, besonders Asiens, anhand der Gegenstände der Sammlung vorgestellt.

Die ausgestellten Objekte stammen aus einer Schenkung der in ganz Korea bekannten Schamanin Kim Kum-Hwa (geb. 1931). Sie stiftete im Jahre 1988 der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg eine größere Kollektion der von ihr im Ritual gebrauchten Gerätschaften, Musikinstrumente, Altarschmuck, insgesamt achtzehn Götterbilder und mehrere ihrer Schamanengewänder. Durch Vermittlung von Dr. Magdalena Beckers-Kim und Professor Kim Taegon gelangten diese religionswissenschaftlich außerordentlich wertvollen Gegenstände in die Religionskundliche Sammlung.

Koreanische Schamaninnen und Schamanen rufen in ihren Zeremonien Götter des Himmels, der Erde und des Meeres an. Sie fungieren als Vermittler göttlicher Botschaften an die Gläubigen. Wie viele Schamaninnen, die in der nordkoreanischen Hwanghae-Tradition stehen, ist auch Kim Kum-Hwa eine kangsinmu, eine Schamanin, die während des Rituals von den Gottheiten besessen wird.

In dem im Kunstverein gezeigten Schamanengewand verkörpert die Schamanin einen kriegerischen Ahnengeist. Sie vollführt darin einen ekstatischen Tanz auf dem chakdu, einem Doppelhackmesser mit scharfen Eisenklingen. Ein solches Messer ist ebenfalls im Original in der Ausstellung zu sehen. Einige der selten gezeigten Gegenstände waren zuletzt 1998 im Hamburger Völkerkundemuseum ausgestellt.

Weitere Informationen


Kurzpräsentation im Marburger Kunstverein e.V., Gerhard-Jahn-Platz 5, 35037 Marburg
Öffnungszeiten: Di.-So. 11-17 Uhr, Mi. 11-20 Uhr

Marburger Kunstverein im Internet: www.marburger-kunstverein.de