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Ethnographische Sammlung

Läufergürtel der Canela, Nordostbrasilien
Foto: Schweitzer de Palacios
Läufergürtel der Canela, Nordostbrasilien

Die Ethnographische Sammlung (ehemals Völkerkundliche Sammlung) bildet mit etwa 6.000 Alltags- und Kunstgegenständen aus allen Teilen der Welt sowie circa 12.000 Fotos und Dias einen wichtigen Bestandteil von Lehre und Forschung der Marburger Kultur- und Sozialanthropologie. Ein großer Teil der Objekte geht auf Forschungsarbeiten der letzten Jahre zurück, ein kleinerer Teil ist jedoch älter und stammt aus der Wiesbadener Sammlung Nassauischer Altertümer, die in den 1960er Jahren ihre nicht-europäischen Sammlungen verkaufte. Einige der in diesem Zusammenhang erworbenen Einzelstücke datieren bis in das Alte Ägypten. Zu der Marburger Ethnographischen Sammlung gehört außerdem der wissenschaftliche Nachlass des Südamerika-Forschers Theodor Koch-Grünberg (1872-1924).

Die Ethnographische Sammlung wurde in den 1920er Jahren innerhalb der  Geographie gegründet, die damals auch ethnologische Lehrinhalte behandelte. In den 1950er Jahren wurde sie zu einer eigenständigen universitären Einrichtung, die sich ein Jahrzehnt später mit der Einrichtung des Völkerkundlichen Seminars unter Horst Nachtigall (1963-1988) fest etablieren konnte. Seit 1979 finden zudem in Zusammenarbeit mit Studierenden regelmäßig öffentliche Ausstellungen statt. Unter Leitung von Mark Münzel (1989-2008) erfolgte der weitere Ausbau der Sammlung, den auch sein Nachfolger Ernst Halbmayer (seit 2008) fortführt. Die Ethnographische Sammlung bezog 2014 im Rahmen der Standortverlegung des Instituts neue Magazinräume, für Ausstellungen steht in den Räumlichkeiten des Fachgebiets ein Raum zur Verfügung.