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Herbarium Marburgense
Die Wurzeln des Herbariums Marburgense reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Die Basis des heute noch erhaltenen Materials bildet das Herbarium von Albert Wigand (1821-1886), das mit damals etwa 200.000 Belegen zu den wichtigsten seiner Zeit gehörte. 1887 berichtete Karl Ritter von Goebel (von 1887 bis 1891 Direktor des Botanischen Instituts) von der Einrichtung dieses Herbariums unter Verwendung vieler vorhandener, authentischer Belege der Provinz Hessen-Nassau. Spätere Neuzugänge von Herbarien haben es dann zu dem „Herbarium Florae Hassiacae“ erweitert.
Heute wird die Sammlung als Herbarium Marburgense geführt. In jüngerer Zeit wurde der Bestand durch die Sammlungen von Aino Henssen (1925-2011), Wolfgang Ludwig (1923-2013) und Ingeborg Lenski, erweitert. Gemeinsam umfasst das Herbarium Marburgense ca. 250.000 Belege Höherer Pflanzen und weitere ca. 90.000 Belege von Algen, Moosen, Flechten, Pilzen. Die Sammlung hypogaeischer Pilze von Rudolph Hesse diente diesem als Grundlage für seine Monographie „Die Hypogaeen Deutschlands“ (1891-1894).
Neben der Einbindung der Sammlung in Lehre und Forschung haben besonders die historischen Belege aus Hessen für die heutige Naturschutz- und Biodiversitätsforschung eine enorme Bedeutung. Sie sind unerlässlich für den Nachweis von Florenveränderungen, zum Beispiel durch veränderte Landnutzung oder den Klimawandel und spielen bei der Erstellung von Roten Listen gefährdeter Organismen eine große Rolle.